Eishockey DEB-Team noch nicht in WM-Form

Ravensburg (RPO). Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist rund zwei Wochen vor Beginn der Weltmeisterschaft im eigenen Land noch auf der Suche nach der WM-Form. Am Sonntag verlor die Mannschaft von Bundestrainer Uwe Krupp in Ravensburg 2:3 (1:2, 0:0, 1:0, 0:1) nach Verlängerung gegen die Slowakei.

 Uwe Krupp macht eventuell bald Schluss.

Uwe Krupp macht eventuell bald Schluss.

Foto: KEYSTONE, AP

Damit kassierte Deutschland in der Vorbereitung auf die Titelkämpfe vom 7. bis 23. Mai nach zwei Niederlagen gegen Erzrivale Schweiz bereits die dritte Pleite binnen fünf Tagen. Am Samstag musste sich die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) den Eidgenossen in Füssen 0:1 geschlagen geben, am Mittwoch zuvor war das Krupp-Team dem Olympia-Achten 1:2 unterlegen.

Gegen den Olympia-Vierten aus der Slowakei zeigte sich die deutsche Mannschaft gegenüber den Vergleichen mit der Schweiz jedoch deutlich verbessert und zeigte großen Einsatz. Den Führungstreffer durch Marek Zagrapan (5.) konnte Marcel Müller zunächst ausgleichen. Der Kölner stocherte den Puck nach einem Schlagschuss von Michael Wolf über die Linie. Nach der erneuten Führung der Slowaken durch Michal Chovan (13.) erzwang Müller mit seinem zweiten Treffer die Verlängerung (55.), in der Andrej Podkonicky der Siegtreffer gelang.

"Besser als im ersten Spiel"

Bundestrainer Krupp gewann zuvor der zweiten Niederlage gegen die Schweiz binnen vier Tagen aber auch Positives ab. "Wir waren besser als im ersten Spiel", urteilte der Bundestrainer und lobte vor allem die Defensive: "Die Abwehr stand sehr gut." Gewinner bei der 52. Niederlage im 132. Vergleich mit dem Erzrivalen war Torhüter Dimitrij Kotschnew. Der Goalie von Spartak Moskau, der gegen die Slowakei durch Rob Zepp von den Eisbären Berlin ersetzt wurde, bot erneut eine überzeugende Leistung und empfahl sich als Nummer eins bei der WM.

"Mit ihm bin ich sehr zufrieden, er war unser bester Mann", sagte Krupp. Der DEB-Chefcoach verzichtet für die Heim-WM auf den Ingolstädter Dimitri Pätzold, der zuletzt meist Stammtorhüter in der Nationalmannschaft war. Neben Zepp stößt noch Dennis Endras zum Team, der am Sonntag im Finale der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit den Augsburger Panthern den Hannover Scorpions unterlag.

Vor nur 1293 Zuschauern in Füssen hatte der Olympia-Achte Schweiz, der bereits am Mittwoch in Schwenningen gewonnen hatte, das Spiel weitgehend dominiert. Kotschnew verhinderte aber einen frühen Rückstand. Erst in der 54. Minute erzielte Damien Brunner das Siegtor für die Mannschaft des ehemaligen DEL-Trainers Sean Simpson, der nach den Olympischen Spielen in Vancouver den Deutsch-Kanadier Ralph Krueger beerbt hatte. Die ersten beiden WM-Tests hatte die deutsche Auswahl gegen Norwegen souverän mit 3:0 und 8:2 gewonnen.

Nach dem Testspiel-Doppelpack gegen die Schweiz und die Slowakei, der kurzfristig wegen der Turnierabsage in Weißrussland ins Vorbereitungsprogramm eingebaut worden war, gibt Krupp seinen Spielern fünf Tage frei. Erst am kommenden Samstag trifft sich die DEB-Auswahl in Hamburg wieder, wo am 4. Mai die WM-Generalprobe gegen Kanada steigt. Drei Tage später beginnt die WM vor der Weltrekordkulisse von 76.000 Zuschauern auf Schalke gegen den Olympia-Zweiten USA.

Deutschland: Zepp (Eisbären Berlin) - Hördler (Eisbären Berlin), Holzer (Düsseldorfer EG); Braun (Eisbären Berlin), Fischer (EHC Wolfsburg); Butenschön (Adler Mannheim), Baxmann (Eisbären Berlin); Schmidt (Adler Mannheim), Krueger (Cornell University) - Rankel (Eisbären Berlin), Hospelt (EHC Wolfsburg), Greilinger (ERC Ingolstadt); Wolf (Iserlohn Roosters), Ullmann (Kölner Haie), Müller (Kölner Haie); Kreutzer (Düsseldorfer EG), Barta (Hamburg Freezers), Lewandowski (Nischnekamsk); Hager (Krefeld Pinguine), Seidenberg (Adler Mannheim); Schütz (Portland), Tripp (Hamburg Freezers)

Slowakei: Hamerlik; Majesky, Starosta; Lintner, Svarny; Slovak, Granak; Frühauf, Mihalik - Panik, Zagrapan, Zalesek; Bulik, Ciernik, Hascak; Chovan, Macho, Zaborsky; Bartovic, Tatar, Podkonicky.

Tore: 0:1 Zagrapan (4:59), 1:1 Müller (10:44), 1:2 Chovan (12: 28), 2:2 Müller (54:48), 2:3 Podkonicky (61:10)

Zuschauer: 1400

Strafminuten: Deutschland 12 - Slowakei 20

(SID/can)
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