NHL-Saison vor Absage Wechselt Kölzig diese Woche in die DEL?

Berlin (rpo). Der Countdown läuft: Sollte die NHL-Saison endgültig abgesagt werden, könnte Eishockey-Nationalgoalie Olaf Kölzig noch in dieser Woche in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) wechseln.

Großes Interesse an Kölzig haben vor allem die Hamburg Freezers und die Eisbären Berlin. "Wir haben mit ihm gesprochen", sagt Eisbären-Manager Peter John Lee. Eine Offerte liegt dem deutschen Nationalspieler vor. In einem Interview mit dem Fachmagazin Eishockey News hatte der frühere Allstar in der Vorwoche bereits seine Bereitschaft erklärt, in die DEL wechseln zu wollen, falls sich NHL-Spieler und -Klubs nicht auf eine Gehaltsobergrenze (Salary Cap) einigen. Lediglich einige versicherungstechnische Fragen müssten geklärt werden.

Auch die Hamburg Freezers haben bereits mit Kölzig Kontakt aufgenommen. Ausgerechnet der "Bruderklub" kommt also den Eisbären in die Quere. Das geschieht zu einem pikanten Zeitpunkt. Schließlich warben die Hanseaten den Berlinern erst vor wenigen Tagen den deutschen Nationalspieler Alexander Barta ab und sorgten für reichlich Unmut bei den Eisbären.

"Ich will das gar nicht mehr kommentieren. Der Spieler hat seine Entscheidung getroffen. Er muss wissen, was er tut", sagte Lee. Doch der Frust, Barta an Hamburg verloren zu haben, sitzt tief. Schließlich wuchs der beinahe 22-Jährige bei den Eisbären vom Talent zum Nationalspieler heran. Jetzt profitieren die Hamburger von dem Stürmer. Das rief sogar Bundestrainer Greg Poss auf den Plan, der eine solche Abstauber-Mentalität zumindest mit einer finanziellen Entschädigung zugunsten des abgebenden Vereins ausgleichen will.

Detlef Kornett, Europabeauftragter der Anschutz-Gruppe, der sowohl die Eisbären als auch zu großen Teilen die Freezers gehören, verweigert eine Stellungnahme zum Transferpoker im eigenen Haus. Und Hamburgs Sportlicher Direktor Chris Reynolds will die Situation entschärfen: "Es ist doch noch gar nichts unterschrieben."

Dennoch bringt der "Fall Alex Barta" zusätzliche Schärfe in das Tauziehen um Kölzig. Das kümmert Peter John Lee allerdings nicht mehr. "Auch wenn wir einer Gruppe angehören, sind wir ein Klub und eben Hamburg ein anderer." Heißt im Klartext: Berlin wird künftig keine große Rücksicht mehr auf die Freezers nehmen, sondern nur noch im Interesse der Eisbären handeln.

Die haben nach Meinung von Bundestrainer Poss ohnehin die besseren Karten. Der US-Amerikaner äußerte kürzlich im Tagesspiegel: "Ich glaube, dass Kölzig bald nach Berlin wechselt."

(sid)
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