16 Tage in Haft verbracht Vergewaltigungs-Vorwurf: Eisbären-Duo erwägt Gegenklage

Berlin (rpo). Einen Tag nach ihrer Freilassung aus schwedischer Untersuchungshaft sind die Eishockey-Profis Yvon Corriveau und Brad Bergen vom DEL-Klub Eisbären Berlin in die Offensive gegangen.

"Wir führen derzeit Gespräche mit unseren Anwälten über eine mögliche Gegenklage", erklärte Bergen in einer Pressekonferenz in Berlin.

In einer Nacht- und Nebel-Aktion waren sie von Schweden mit dem Auto nach Berlin gefahren - am Donnerstag stellten sich die beiden aus der Untersuchungshaft entlassenen Yvon Corriveau und Brad Bergen in Begeleitung ihrer Ehefrauen kurz der Berliner Presse.

"Wir sind unendlich froh, nach diesen schweren langen 19 Tagen frei von jeder Schuld wieder zu Hause zu sein. Wir danken allen, die uns in dieser schweren Zeit Trost gespendet und an unsere Unschuld geglaubt haben." Mit diesen Worten trat Eisbären-Stürmer Corriveau gemeinsam mit seinem ebenfalls vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochenen Team-Kollegen Bergen zum ersten Mal nach der Entlassung vor die Öffentlichkeit.

Statement unter Tränen

Der 36-jährige Eishockey-Profi war vom großen psychologischen Druck noch sichtlich gezeichnet und musste sein Statement unter Tränen unterbrechen. Beide Spieler standen angesichts ihres angegriffenen Gesundheitszustandes nur kurz zur Verfügung und verließen dann sofort die Pressekonferenz und beantworteten keine Fragen. Corriveau und Bergen waren am Mittwoch im vollen Umfang vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen worden, traten per Fähre und Pkw die Heimreise an und trafen in der Nacht zum Donnerstag bei ihren Familien ein. Die Betroffenen Spieler und der Verein erwägen rechtliche Schritte gegen die schwedische Klägerin.

Im Kreise ihrer engsten Angehörigen wollen sie sich jetzt in den nächsten Tagen von den seelischen Strapazen erholen, bevor sie Anfang nächster Woche voraussichtlich wieder ins Training einsteigen. Wann sie mit den Eisbären wieder um Punkte in der Deutschen Eishockey- Liga kämpfen werden, ist noch offen. Das hänge von ihrem psychologischen Zustand ab, sagte Manager Peter-John Lee. Vom Club wurden beide Spieler in vollem Umfang rehabilitiert. Die Suspendierung wurde mit sofortiger Wirkung aufgehoben.

Marketing-Direktor Billy Flynn kritisierte, dass Corriveau und Bergen 19 Tage lang in Untersuchungshaft festgehalten wurden: "Das ist nur schwer zu verstehen." Die 20-jährige schwedische Klägerin muss jetzt mit Konsequenzen für ihre Anschuldigungen rechnen, die sich im vollen Umfang als falsch erwiesen haben. Der Club und beide Freigesprochenen würden jetzt überlegen, ob sie rechtliche Schritte einleiteten. Auch der Verein erwäge Konsequenzen, da er einen erheblichen Rufschaden genommen habe.

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