Krefeld Pinguine Wolfgang Schulz: Jetzt erst recht!

Der Aufsichtsrat-Vorsitzende der Krefeld Pinguine zeigte sich gestern im Gespräch mit der RP kämpferisch. In acht bis zehn Tagen wollen die Schwarz-Gelben den neuen Trainer bekannt geben. Mit Gunnar Leidborg wurde bereits gesprochen.

Auf den drei Eisflächen an der Westparkstraße erinnert nur noch das blanke Wasser an die schnellste Mannschaftssportart der Welt. Auch wenn sich die Fans der Pinguine immer noch nicht damit abgefunden haben, dass die Saison ein so enttäuschendes Ende fand, dürfen sie sich trotzdem schon wieder ein wenig auf die neue Eiszeit freuen.

Denn aus der Führungsetage der Schwarz-Gelben kam gestern von höchster Stelle ein Signal zum Angriff. "Jetzt erst recht!", verkündete Wolfgang Schulz und versprach, im September eine sehr gute Mannschaft präsentieren zu wollen, die "sicher in die Pre-Play-offs" kommen wird.

Sauer auf Kunce und Alinc

Als die RP Schulz unmittelbar nach dem Saisonaus fragte, was er zum Abschneiden der Mannschaft sagt, wollte er erst Ursachenforschung betreiben. Die ist mittlerweile abgeschlossen. "Wir haben ja schon eine wichtige Entscheidung getroffen."

Allerdings ist für den Aufsichtsratsvorsitzenden Jiri Ehrenberger nicht der alleinige Sündenbock. Er schiebt den Schwarzen Peter zwei Spielern in die Schlittschuhe: "Alinc und Kunce haben drei Wochen vor den Pre-play-offs mit ihrem Wunsch, die Verträge auflösen zu wollen, für große Unruhe gesorgt. Daran mache ich fest, dass wir Platz acht nicht erreicht haben." Auf seine beiden Sündenböcke ist Schulz nicht gut zu sprechen: "Meine Wut wird von Tag zu Tag größer."

Da liegt es doch auf der Hand, dass die Pinguine den Wunsch der Spieler nach Vertragsauflösung erfüllen. "So einfach geht das nicht. Wir lassen uns nicht verarschen. Das sind gute Spieler, die einen gültigen Vertrag besitzen und schwer zu ersetzen sind, besonders Kunce", sagt Schulz. An der Verhandlungs-Front herrsche derzeit jedenfalls eine Eiseskälte.

Viel weiter sind Schulz und Co. da schon in Sachen Trainer. "Wir haben drei bis vier Kandidaten im Auge und wollen den neuen Coach in acht bis zehn Tagen bekannt geben", erklärte Schulz gestern. Heißester Kandidat soll Gunnar Leidborg sein. Nach Informationen einer Lokalzeitung in Crimmitschau sollen die Pinguine bereits mit dem Schweden verhandelt haben. Der 53-jährige hatte 2005 beim Zweitligisten Eispiraten Crimmitschau Jiri Ehrenberger abgelöst. In den gerade laufenden Play-offs machte er mit seinem Team dem souveränen Vorrunden-Meister Kassel Huskies das Leben schwerer als erwartet.

Das Anforderungsprofil für den neuen Trainer beschrieb Schulz gestern so: "Er muss Deutsch und Englisch sprechen sowie junge Spieler einbauen wollen." Das passt auf Leidborg, der in Crimmitschau mit einer sehr jungen Mannschaft erfolgreich war. Angeboten haben sich laut Schulz auch hervorragende NHL-Trainer: "Da weiß ich schon jetzt, dass die jungen Spieler auf der Bank versauern und der Coach nach neuen Spielern schreit. Auf Lippenbekenntnisse, wie zum Beispiel von Teal Fowler, lassen wir uns nicht mehr ein."

Verstärken will Schulz das Team noch kräftig. Drei sehr gute ausländische Stürmer sollen kommen. Von Torwart Charpentier und Verteidiger Fahey verspreche er sich schon jetzt sehr viel: "Beide habe ich live gesehen. Charpentier erinnert mich an Karel Lang. Auch auf Fahey freue ich mich. Ich habe gebetet, dass ein anderer Club uns ihn nicht wegschnappt."

(RP)
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