Die Banden im König-Palast müssen heute Abend ab 19.30 Uhr durch harte Checks wackeln und die Schläger knallen. Denn sonst können die Pinguine nach dem fünften Duell gegen die bissigen Donau-Panther den Rasierschaum herausholen und ihre Play-off-Bärte abrasieren. Nach drei Niederlagen in Folge brauchen die Pinguine heute unbedingt einen Sieg. Ansonsten endet die Krefelder Eiszeit im Tal der Tränen. An den KEV-Fans wird das dann nicht liegen. Sie präsentierten sich in den ersten beiden Heimspielen und auch am Sonntag in Ingolstadt in prächtiger Play-off-Form und wollen heute wie eine Wand hinter ihrem Team stehen.

Pietta: "Wir müssen uns das Glück erarbeiten"

Sollte sich die Zuversicht, die gestern nach dem Training im Lager der Pinguine herrschte, heute auf dem Eis in Leidenschaft, Einsatzwillen und großem Kampf widerspiegeln, dann könnte sich die Mannschaft wieder selber Play-off-Leben einhauchen. "Wir sind bereit. Wir brauchen einen guten Start und das Scheibenglück, das uns seit Spiel eins fehlt", sagte Verteidiger Josh Meyers. "Wir müssen im Kopf bereit sein und uns das Glück hart erarbeiten", erklärte Daniel Pietta.

Der Center der erste Sturmreihe kann nicht verstehen, dass im Umfeld nach drei Niederlagen gesagt wird, dass die Stimmung schlecht sei, die Spieler kein Geld bekommen oder schlechte Prämien ausgehandelt hätten: "Das ist alles Quatsch. Die Stimmung und der Zusammenhalt sind nach wie vor gut. Es gibt keinerlei Schuldzuweisungen." Er habe auch in der Hauptrunde stets vor zu großer Euphorie gewarnt: "Jeder weiß, dass wir einen kleinen Etat haben und unsere Qualität limitiert ist. Wir sind nur gut, wenn jeder hundertprozentig seine Leistung bringt. Das müssen wir jetzt wiederabrufen und von einem Endspiel zum nächsten denken. Wir wussten ja vorher, dass es gegen die Panther eine harte Serie werden wird."

Adduono: "Wir müssen in allen Bereichen besser werden"

Rick Adduono wirkte gestern wieder deutlich entspannter als am Sonntag, wo er nach dem 0:4 fast regungslos hinter der Bande stand. Dort habe er kurz überlegt, "Jerry" Kuhn nach den ersten beiden Gegentreffern aus dem Tor zu nehmen: "Ich hatte gehofft, er kommt ins Leben zurück. Das war ein Fehler. Die Mannschaft hatte sich nach dem 0:2 geschworen, das Match zu drehen. Wir hatten durch Pietta auch eine gute Torchance zum 1:2. Dann wäre das Spiel vielleicht anders gelaufen."

Der Trainer ist seit Sonntag darum bemüht, seine Schützlinge wieder auf Kurs zu bringen: "Wir haben viel über Spiel drei und vier gesprochen. Wir müssen in allen Bereichen besser werden. Mehr Schüsse aufs Tor bringen, mehr Schüsse blocken, mehr Zweikämpfe gewinnen, nicht nervös sein, um jeden Zentimeter Eis kämpfen und hart zur Sache gehen." Der Kandier warf gestern seine sehr guten Motivationskünste in die Waagschale: "Ich kann die Spieler jetzt nicht runter machen. Ich werde bis morgen die positiven Dinge herausheben. Wenn du unten bist, musst du mentale Stärke, Tempo und Energie zeigen. Wir wissen, dass wir gewinnen können."

Clark vor Rückkehr in den "Circus Krone"

Besonders mit Kevin Clark. Es sah gestern im Training ganz danach aus, dass der Top-Torjäger heute in den "Circus Krone" zurückkehren wird. Die weiteren Sturmreihen würden dann Vasiljevs/Perrault/Methot, Sofron/Driendl/Schymainski und Verwey/Orendorz/Blank lauten. Im Tor steht Tomas Duba. Seit Sonntag wird heftig darüber diskutiert, ob Krefeld neben dem Tschechen noch einen zweiten Top-Goalie benötigt. Doch diese Diskussion ist ziemlich überflüssig. Mit dem Duo Duba/Lang wurden die Pinguine Hauptrunden-Vizemeister. Sehr viel besser geht es doch nicht.