Krefeld Pinguine Vergebliche Suche nach der Konstanz

Del · Eishockey: Die Krefeld Pinguine konnten auch am letzten Wochenende vor der Länderspielpause ihre ständige Berg-und Talfahrt nicht abstellen. Vor dem Schlussspurt der Hauptrunde gibt es für Trainer Rick Adduono viel Arbeit.

 Alles Toben und Schimpfen von Chefcoach Rick Adduono half bislang nicht: Die Achterbahnfahrt der Pinguine in der laufenden Saison will bislang kein Ende nehmen.

Alles Toben und Schimpfen von Chefcoach Rick Adduono half bislang nicht: Die Achterbahnfahrt der Pinguine in der laufenden Saison will bislang kein Ende nehmen.

Foto: City-Press/Matthias Renner

Da waren sie wieder, die zwei Gesichter der Pinguine. Am Freitag strahlten sie nach dem Sieg in Berlin vor Freude und waren beim abschließenden Essen an der Spree so gut gelaunt, dass sie die heimischen Medienvertreter spontan auf ein paar Happen einluden. 24 Stunden später gab es nach der 1:3-Niederlage gegen Ingolstadt schon wieder nichts zu lachen.

Die Helden von Berlin, die mit einem Mini-Aufgebot so großartig um diese drei enorm wichtigen Auswärtspunkte gekämpft hatten, waren im Duelle gegen den Deutschen Meister müde. Das war besonders der ersten Sturmreihe anzumerken. Fünf der sechs Treffer gingen in der Hauptstadt auf das Konto des Trios Vasiljevs/Pietta/Müller, dem es gegen Ingolstadt an Durchschlagskraft fehlte.

"Wir humpeln schon die ganze Zeit auf einem Bein durch die Saison. Nach einem guten Spiel folgt immer ein schlechtes, so kann es nicht mehr weitergehen", sagte Herberts Vasiljevs Sonntag nach dem Match. Zum Auftritt gegen den Meister sagte der Kapitän: "Wir waren heute nicht gut genug. Nach so einem guten Spiel in Berlin so abzufallen, das ist unverständlich. Die Strafen im ersten Drittel haben das Spiel entschieden. Wir haben die Chance nicht genutzt, uns etwas von Köln abzusetzen. Vor dem Wochenende wäre ich mit drei Punkten zufrieden gewesen, aber nach dem Sieg über die Eisbären, hätte heute von uns mehr kommen müssen."

Die ständige Berg- und Talfahrt könnte den Pinguinen nach 52 Punktspielen zum Verhängnis werden, wenn die Gondel nach dem letzten Duell auf eigenem Eis gegen Wolfsburg auf Platz elf stehen bleibt. Um mehr Höhenluft schnuppern zu können, kommt die Länderspielpause vielleicht noch zum richtigen Zeitpunkt. Kräftig durchatmen und dann durchstarten. Nur dann dürften die Schwarz-Gelben beim Saison-Höhepunkt noch im Geschäft sein.

Bis dahin gibt es für Trainer Rick Adduono eine Menge Arbeit. Er muss allen Spielern, die zuletzt viel oder zu viel Eiszeit bekamen, wieder zu geistiger und körperlicher Frische verhelfen. Denn im Kampf um einen Play-off-Platz werden auf der Zielgeraden bekanntlich die Messer gewetzt. Da ist besonders körperliche Präsenz gefordert. Ferner muss der Puck in Überzahl häufiger im gegnerischen Tor zappeln.

Der Aufbau ist nach wie vor zu statisch, Puck und Beine laufen zu langsam. Und es wird zu wenig geschossen. Gelingt es dem Coach, die vergebliche Suche nach der Konstanz zu beenden und sein Team entscheidend in die Erfolgsspur zu bringen, dann könnten Köln und Nürnberg bei Endabrechnung hinter Krefeld bleiben. Vasiljevs gibt jedenfalls die Marschrichtung vor: "Wir müssen in der Pause richtig aufs Pferd springen und dann von Spiel zu Spiel schauen. Jedes Match bis zum Ende der Hauptrunde ist ein Play-off-Spiel."

Auch für Daniel Pietta ist die Pause von großer Bedeutung: "Wir gehen als Zehnter in die Pause. Das ist ok, aber eigentlich nicht gut genug. Wir müssen die Pause jetzt nutzen, um uns gut vorzubereiten. Es darf sich keiner auf die faule Haut legen. Jeder muss auch eigenverantwortlich etwas tun. Nach der Pause müssen wir vom Start weg eine Topleistung bringen. Wir haben es nach wie vor selber in der Hand die Play-offs zu erreichen."

Heute fliegt Pietta mit der Nationalmannschaft nach Wien. Von dort aus geht es mit dem Bus in die Slowakei zu den Länderspielen gegen den Gastgeber und die Schweiz: "Ich freue mich immer, wenn ich für Deutschland spielen kann. So bleibe ich im Rhythmus. Sonntag werde ich wieder nach Krefeld kommen und am Montag ins Training einsteigen." Auch Istvan Sofron ist auf Länderspielreise: Er nimmt mit Ungarns Nationalteam an einem Turnier in Polen teil.

(RP)
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