Lokalsport Pinguine wollen Königpalast umbauen

Del · Eishockey: Axel Nagel wird Geschäftsführer der Eishockey-GmbH. Er will den Standort langfristig finanziell sichern.

Es war keine ganz neue Nachricht, als die Krefeld Pinguine gestern mit dem selbstständigen Unternehmer Axel Nagel ihren neuen Geschäftsführer vorstellten. Der 54-Jährige tritt die Nachfolge von Robert Haake an, dessen Zusammenarbeit mit den Pinguinen nach Ablauf der Saison endete. Nagel, der einen unbefristeten Vertrag erhält, hatte bereits mit den Vertretern der Seidenweberhaus GmbH den neuen Mietvertrag für die Spielstätte Königpalast ausgehandelt. "Anschließend hat der Aufsichtsrat der Pinguine mich gebeten, die Arbeit als Geschäftsführer fortzusetzen. Da gab es kein langes Überlegen", sagte der Unternehmer und ergänzte mit einem Augenzwinkern: "Meine einzige Bedingung war, dass ich meinen Sitzplatz bei den Heimspielen behalten darf." Der ist unmittelbar hinter der Glasscheibe der Trainerbank - und wird es auch bleiben.

Neben Nagel gibt es noch eine weitere Neuerung auf der Geschäftsstelle: Simone Akin fungiert künftig als Geschäftsstellenleiterin der Pinguine und wird als Prokuristin zudem Vertreterin von Axel Nagel. Der neue Mann hat sich bei den Pinguinen ehrgeizige Ziele gesetzt, die er in den kommenden anderthalb Jahren umsetzen will. Vorrangigste Aufgabe des neuen Geschäftsführers ist, die Möglichkeiten, die der neue Mietvertrag für den Königpalast bietet, in klingende Münze umzusetzen.

Eine Maßnahme dazu werden bauliche Veränderungen des Königpalastes sein. So sollen ein zweiter VIP-Bereich und eine Sky-Lounge entstehen, und durch Umbauten der SWK-Tribüne wollen die Pinguine unterschiedliche Pakete für die dort sitzenden Fans anbieten - ganz nach den Möglichkeiten des jeweiligen Portemonnaies. Dazu werden die Pinguine nach RP-Informationen auch eigenes Geld in die Hand nehmen. Das wiederum soll durch eine Kapitalerhöhung der drei Aufsichtsräte Wolfgang Schulz, Dieter Berten und Helmut Borgmann in die Kasse fließen - auch, um den geplanten Jahresetat von etwa vier Millionen Euro zu stemmen.

Ob Nagel auch neue Sponsoren mit ins Boot holen wird, ist noch offen. "Wir wollen uns zunächst mal auf Unternehmen aus dem Umkreis konzentrieren", sagt Nagel. "Aber es kann dauern, bis wir jemanden finden, weil ein Sponsor auch zu uns und dem familiären Umfeld des Vereins passen muss. Einer unserer Vorteile kann sein, dass es immer noch deutlich günstiger ist, im DEL-Eishockey zu werben statt im Profifußball."

Doch auch kurzfristig plant Nagel die Einführung von Neuheiten. So soll es eine limitierte Anzahl von so genannten Pinguine-Clubkarten geben. 500 Exemplare sollen an jene Fans gehen, die schon seit Jahren eine Dauerkarte kaufen, sozusagen als Treueprämie. In ihr sind dann bereits die Karten für die DEL bis hin zum Play-off-Viertelfinale, für alle Spiel der Champions-League sowie für Freundschaftsspiele enthalten. Treue Fans, die schon eine Dauerkarte gekauft haben, können diese noch in eine Clubkarten aufwerten lassen. Außerdem können Fans künftig Ticketpakete kaufen. Das bedeutet, dass sie sich für fünf oder zehn Heimspiele nach Wunsch zu vergünstigten Preisen Eintrittskarten sichern können anstatt eine Dauerkarte für alle 26 Heimspiele erwerben zu müssen. Auch sollen die Heimspiele demnächst deklariert werden: dienstags als Business-Spiele, freitags als Fan-Event mit anschließender Party und sonntags als Familienfest.

(RP)
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