3:4 n.P. gegen Bietigheim Pinguine-Torhüter Oleg Shilin schwer verletzt

Krefeld · Der Russe wird nach nur sechs Minuten vom Eis ins Krankenhaus gebracht. Ohne ihren Rückhalt geraten die Pinguine zweimal in Rückstand, erkämpfen aber ein verdientes 3:3. Im Penaltyschießen sind sie Bietigheim jedoch unterlegen.

 Niklas Lucenius stürzt über Torhüter Oleg Shilin, wobei dieser höchstwahrscheinlich am Knie verletzt wird.

Niklas Lucenius stürzt über Torhüter Oleg Shilin, wobei dieser höchstwahrscheinlich am Knie verletzt wird.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Erfolg macht sexy. Das ist kein Geheimis, aber immer noch zutreffend. Entsprechend war die Zuschauerzahl: 4.012 Besucher kamen zum Spiel der Krefeld Pinguine gegen die Bietigheim Steelers. Damit war die Arena natürlich nicht ausverkauft, aber deutlich besser besucht als befürchtet. Dazu trugen die zuletzt erzielten Resultate maßgeblich bei. Nachdem verpatzten Saisonstart mit null Punkten und 7:18 Toren aus den ersten drei Begegnungen war es deutlich aufwärts gegangen, wobei sich die Trennung von Trainer Clark Donatelli als richtig erwiesen hat – zumindest bisher.

Die acht Punkte aus den zurückliegenden fünf Partien waren entscheidend für die Zuschauerzahl, weniger die Neugier auf den Aufsteiger Bietigheim Steelers, gegen den die Pinguine erstmals zu einem Pflichtspiel antraten. Diese Konstellation bescherte aber eine Besonderheit: Erstmals seit gefühlten Ewigkeiten waren die Gastgeber in der Favoritenrolle, obwohl beide Teams vor dem ersten Bully punktgleich waren – das Momentum und die Stimmung sprachen für die Schwarz-Gelben.

Entsprechend selbstbewusst und mutig hatte der Sportchef Andrejs Saveljevs die Messlatte hoch gelegt. Es solle ein Sechs-Punkte-Wochenende werden, hatte er gefordert, also nicht nur einen Heimsieg, sondern auch noch einen Auswärtssieg am Sonntag in Straubing. Beides seien Gegner auf Augenhöhe.

Und nach nur 91 Sekunden schien alles nach Plan zu laufen. Nach einem Zuckerpass von Arurs Kulda lief Alex Bergström allein auf Torhüter Sami Aittokallio zu, umkurvte ihn und hob die Scheibe mit der Rückhand in den Winkel. Das war ein Treffer für Feinschmecker und Eishockey-Liebhaber. Doch dann passierte das, was nicht in Saveljevs’ Drehbuch stand. Nach 6:12 Minuten musste Torhüter Oleg Shilin, der wenige Sekunden zuvor noch von den Fans gefeiert worden war, verletzt in die Kabine geführt werden. Für ihn kam Nikita Quapp zwischen die Pfosten. Mirko Sacher hatte in Unterzahl das 2:0 auf dem Schläger, doch es klingelte auf der anderen Seite, als die Krefelder nach einer umstrittenen Hinausstellung in 3:5-Unterzahl waren. Die Gäste holten zum Doppelschlag aus, wobei der zweite Treffer auf Quapps Kappe ging. So endete das so gut begonnene Anfangsdrittel bitter.

Der Mittelabschnitt begann wieder wunschgemäß, nicht nur wegen des Ausgleichs, sondern, weil er in Überzahl erzielt wurde. Doch noch während die Fans jubelten, schlugen die Gäste eiskalt zurück. Die Krefelder drängten auf den Ausgleich, um dann von einem Wechselfehler des Steelers zu profitieren. Nach schönem Steilpass von Patrik Hersley erzielte Alexander Weiß das 3:3. Zwei Minuten vor der Pause wurde der Videobeweis benötigt: Die Bilder zeigten, dass der vierte Treffer der Gäste nicht korrekt war.

Im Schlussdrittel waren die Gäste stärker, die Pinguine jedoch bei ihren selteneren Vorstößen gefährlich. Es blieb aber beim gerechten 3:3, so dass die Entscheidung in der Verlängerung fiel. Zunächst bewahrte Quapp sein Team mit drei Glanzparaden vor dem Aus, der mögliche Krefelder Siegtreffer wurde per Videobeweis annulliert – Penaltyshießen. Da hatten die Steelers das glücklichere Ende für sich, weil Lucas Lessio und Jeremy Bracco scheiterten. So mussten sich die Pinguine mit einem Punkt begnügen.

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