Krefeld Pinguine Pinguine räumen Kabine für DEB-Team

Krefeld · Eishockey: Trotz des Streits mit dem Betreiber des KöPa stellen die Schwarz-Gelben ihre angemieteten Räume der deutschen Nationalmannschaft für die Vorbereitung auf das Länderspiel am Samstag gegen Schweden zur Verfügung.

Fans, Stimmung, Spielszenen: das Länderspiel
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Die breite Öffentlichkeit bekam in den vergangenen Wochen sehr wenig davon mit, dass am kommenden Samstag im Krefelder König-Palast ein Eishockey-Länderspiel zwischen Deutschland und Schweden stattfindet. Die Werbung für dieses interessante Duell im Rahmen der Euro Hockey Challenge ging gegen Null.

Dabei bot sich dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) doch die glänzende Gelegenheit, dieser Veranstaltung einen besonderen Reiz zu verleihen. Denn der DEB wurde vor 50 Jahren (16. Juni 1963) ausgerechnet in Krefeld gegründet. Da hätte diesem runden Jubiläum ein Fest rund um die schnellste Mannschaftssportart der Welt an einer so traditionsreichen Stätte wie der Westparkstraße prima zu Gesicht gestanden.

Doch die Verantwortlichen der Stadt Krefeld und des DEB begnügen sich am Freitagabend lediglich mit einem Empfang für geladene Gäste. Dafür kündigte der DEB für das zweite Spiel gegen Schweden am kommenden Sonntag in Frankfurt ein großes Rahmenprogramm an. Das verstehe, wer will.

Auch die Tatsache, dass die Krefeld Pinguine als gestandener DEL-Club bei den Planungen und der Vorbereitung des Länderspiels nicht mit ins Boot geholt wurden, macht deutlich, warum der DEB nicht gerade als Aushängeschild der deutschen Sportverbände gilt. Stattdessen wird an vielen Fronten zum Schaden des Eishockeys nur gestritten. Dazu passt prima, dass auch am Austragungsort Krefeld die Fronten zwischen der Seidenweberhaus GmbH als Betreiber des KöPa und der Pinguine verhärtet sind. Auch hier gibt es in Sachen Länderspiel keine Zusammenarbeit.

Eigentlich müssten die Schwarz-Gelben als Mieter ihre Mannschaftskabine einschließlich Nebenräumen dem DEB gar nicht zur Verfügung stellen. "Wir hätten nach dem Saisonende die Türen wie immer abschließen können. Aber was in Krefeld in Sachen Eishockey passiert, egal ob negativ oder positiv, fällt auf uns zurück", erklärte Geschäftsführer Robert Haake. So räumten die Pinguine gestern ihre Kabine und das Trainerbüro aus, wo heute die deutsche Mannschaft Quartier beziehen wird.

Das erste Eishockey-Länderspiel im König-Palast liegt acht Jahre zurück. Am 9. Februar 2005 traf Deutschland auf Team Canada und unterlag vor fast ausverkauftem Haus mit 1:4. Von den Pinguinen waren damals Robert Müller, Shayne Wright und Adrian Grygiel für die DEB-Auswahl sowie Justin Kurtz und Chris Herperger für die Ahornblätter auf dem Eis.

Zwei Jahre später erklangen an der Westparkstraße erneut Nationalhymnen. Am 14. April 2007 war Dänemark zu einem Freundschaftsspiel zu Gast. 4000 Zuschauer sahen einen 4:2-Sieg der Deutschen. Das war nach 52 Jahren der erste Erfolg des A-Teams an der Westparkstraße.

Dabei feierte Pinguine-Stürmer Roland Verwey sein Debüt im Trikot mit dem Adler auf der Brust. Auch diesmal können sich die KEV-Fans auf Pinguine im DEB-Trikot freuen. Denn Daniel Pietta (33 Einsätze) und Sinan Akdag (20 Einsätze) gehören zum Aufgebot von Bundestrainer Pat Cortina und wollen sich für die WM im Mai aufdrängen. Andreas Driendl steht für Samstag auf der Abrufliste.

(RP)
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