Krefeld Pinguine Pinguine: Pre-Play-offs in Sicht

Nach dem ersten Heimsieg des neuen Jahres beträgt der Rückstand der Krefeld auf Tabellenplatz zehn fünf Punkte. Jung-Nationalspieler Patrick Hager warb Mittwoch in Essen vor einer ungewöhnlichen Kulisse für die Eishockey-WM in Deutschland.

 Die Krefeld Pinguine kassierten eine 1:3-Niederlage.

Die Krefeld Pinguine kassierten eine 1:3-Niederlage.

Foto: Siegfried Wensierski

Viel Glück und Erfolg wünschte Stadionsprecher Kristian Lach am Dienstag vor dem ersten Heimspiel des Jahres den Pinguinen und den KEV-Fans. Glück hatten die Schwarz-Gelben reichlich, um am Ende mit einem 6:5-Sieg das Eis verlassen zu können. Das gaben hinterher auch viele Spieler zu. Denn die Grizzly Adams aus der Autostadt waren an diesem Abend spielerisch und stocktechnisch klar die bessere Mannschaft.

Alle total platt

Warum sich die Krefelder über weite Strecken der Begegnung so klar das Heft aus der Hand nehmen ließen, war nach dem Match in ihren Gesichtern abzulesen. Alle waren total platt. Für zwei Spiele innerhalb von zwei Tagen fehlt momentan die notwendige Frische. Ursache ist das deutlich intensivere Training. Denn Rick Adduono versucht trotz der Wettkampfbelastung, den Akku seiner Schützlinge aufzuladen.

Viele Fans wunderten sich, dass Dienstag scheinbar eine ganz andere Krefelder Mannschaft auf dem Eis stand als gegen Hannover beim letzten Heimspiel des alten Jahres. Adduonos Experiment mit der rein nordamerikanischen Fraktion Globke/Stephens/Loyns ging schief. Das lag in erster Linie an der Harmlosigkeit von Rob Globke. Der Amerikaner erweckte Dienstag den Eindruck, als sei er als Tänzer des St. Petersburger Staatsballetts übrig geblieben, dass am letzten Samstag im König-Palast "Schwanensee" aufs Eis gezaubert hatte. Zum Glück verbannte ihn der Coach nach Hälfte des Spiels auf die Bank. Ansonsten mühten sich alle Pinguine trotz ihrer müden Beine nach Kräften, den wichtigen Erfolg einzufahren. Jetzt sind es wieder fünf Zähler bis zum zehnten Tabellenplatz. Und das Restprogramm des Januars erlaubt durchaus die Prognose, dass Krefeld vor Beginn der Olympia-Pause (15.2.-1.3.) noch auf einen Pre-Play-off-Platz vorrücken kann.

Patrick Hager muss das olympische Eishockey-Turnier leider vor dem Fernseher verfolgen und hoffen, dass er wenigstens bei der WM im eigenen Lande das Nationaltrikot überstreifen kann. Gestern stand der Krefelder Jung-Nationalspieler an seinem freien Tag in Essen auf der kleinen Eisbahn der Kokerei Zollverein seinen Mann. Dort veranstalteten das WM-Organisationskomitee und der DEB einen Aktionstag, bei dem Bundestrainer Uwe Krupp und sieben seiner Nationalspieler Kleinschüler der "Moskitos Essen" trainierten.

Die Werbeaktion vor dieser beeindruckenden Industrie-Kulisse kam bei den vielen Besuchern sehr gut an. Hager hatte allerdings auch immer noch die spannenden Schlussminuten vom Spiel gegen Wolfsburg im Kopf: "So ein Match hätten wir vor zwei Monaten verloren. Ich glaube, wir haben die Wende jetzt endgültig geschafft." Uwe Krupp hat den Krefelder trotz der Nicht-Nominierung für Olympia weiter im Auge: "Patrick gehört die Zukunft. Vielleicht ist er ja bei der WM dabei."

(RP)
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