Krefeld Pinguine Pinguine nur ein Drittel auf Augenhöhe

Del · Eishockey: Die Krefelder unterlagen gestern bei Tabellenführer Adler Mannheim mit 1:5. In der ausverkauften SAP-Arena war das Match nach 40 Minuten entschieden. Jetzt muss übermorgen im Derby gegen die DEG der Weihnachtssieg her.

 Kaum zu fassen, dass der Puck bei dieser Großchance von Joel Perrault nicht ins Tor geht. Dennis Endras lenkte die Scheibe mit dem Schoner über den Kasten.

Kaum zu fassen, dass der Puck bei dieser Großchance von Joel Perrault nicht ins Tor geht. Dennis Endras lenkte die Scheibe mit dem Schoner über den Kasten.

Foto: M.Ru.

Ausgerechnet in der Weihnachtszeit sind die Pinguine erstmals in dieser Saison drei Spiele in Folge ohne Punktgewinn. Ein gutes erstes Drittel reichte den Krefeldern gestern Abend im Auswärtsspiel gegen Adler Mannheim nicht, um den Tabellenführer ernsthaft in Gefahr zu bringen. Danach leisteten sich die Schwarz-Gelben erneut zu viele individuelle Fehler und gingen fahrlässig mit ihren Torchancen um. Nun steht die Mannschaft nach sehr langer Zeit enorm unter Druck. Wenn nicht übermorgen (19.30 Uhr) im bereits ausverkauften Heimderby gegen den Erzrivalen DEG der Weihnachtssieg gelingt, dann werden zum Jahreswechsel dunkle Wolken über dem König-Palast aufziehen. Mit der Unterstützung der KEV-Fans müssen die Pinguine alles in die Waagschale legen, damit die Punkte an der Westparkstraße bleiben.

Im Lager der Hausherren herrschte eine zuversichtliche Stimmung. Zum "Spiel der leuchteten Herzen", bei dem die Adler stets beim letzten Heimauftritt des Jahres kleine rote Herzen für einen guten Zweck verkaufen, waren die Ränge ausverkauft. Nicht ganz so gut war die Stimmung bei den Schwarz-Gelben. Ihre personellen Planungen waren vor der Abfahrt durchkreuzt worden. Denn Stürmer Colin Long meldete sich kurzfristig wieder krank ab. Da Dominik Meisinger bereits am Montag zum Kooperationspartner Weißwasser gereist war, blieben nur elf Stürmer übrig. "Wir müssen heute von der Strafbank weg bleiben und unsere eigene Überzahl ausnutzen. Es ist wichtig, dass wir Mannheim keinen Platz lassen. Wir müssen vielmehr Schüsse blocken und kämpferisch zulegen", sagte Adduono vor dem Spiel. Bereits nach 20 Sekunden hätten die Pinguine einen der Wünsche ihres Trainers erfüllen können, als der Mannheimer Joudrey auf die Strafbank musste. Doch bis auf zwei Fernschüsse sprang dabei nichts heraus. Aber die Pinguine präsentierten sich danach von ihrer besseren Seite und sorgten für mehr Torgefahr als der Tabellenführer. Erst als Tyler Beechey und Oliver Mebus 72 Sekunden auf der Strafbank saßen, drohte Unheil. Doch Torwart Tomas Duba und seine Vorderleute ließen nichts anbrennen. Zuvor hatte die Krefelder Nummer 1 gegen Mauer die Adler-Führung verhindert. Auch sein Gegenüber Endras war bei Torchancen der Pinguine gut postiert. Adduono setzte alle Akteure ein. Im vierten Sturm fuhr Joel Perrault Doppelschichten. Der hatte zu Beginn des Mitteldrittels die bis dahin größte Torchance des Spiels. In Unterzahl lief er bei einem Konter alleine auf Endras zu, der den Puck in letzter Sekunde mit dem Schoner abwehren konnte (23.). Die Gastgeber nahmen jetzt das Geschehen eindeutig in die Hand und stellten innerhalb von nur sechs Minuten die Weichen mit drei Treffern auf Sieg. Die Pinguine gingen weiter fahrlässig mit guten Einschussmöglichkeiten um. Beechey stand ungehindert vor seinem ersten Treffer für Krefeld, scheiterte aber an Endraß (34.). Besser machte es Andi Driendl, der aus halbrechter Position ins lange obere Eck traf. Da keimte wieder Hoffnung bei den 150 KEV-Fans auf. Die freuten sich zudem, dass die Mannheimer Fans häufig ein Transparent mit der Aufschrift "König-Palast, Charakter zeigen. Krefeld muss bleiben" hochhielten. Lange Gesichter gab es bei den schwarz-gelben Anhängern dann wieder eine Sekunde vor der zweiten Pause, als die Adler den alten Abstand herstellten. Damit war die Messe gelesen. Zumal Tardif 126 Sekunden nach Wiederbeginn frei vor Duba auftauchte und auf 5:1 erhöhte. Damit hatte der Krefelder Torwart genug und räumte seinen Platz wie schon in Schwenningen für Patrick Klein. Der hielt seinen Kasten bis zum Schluss mit teilweise sehr guten Paraden sauber. Kapitän Herberts Vasiljevs war im letzten Drittel nicht mehr auf dem Eis zu sehen. Verletzt ist er nicht, wie er hinterher erklärte. Seine Eltern waren zu diesem Spiel aus Graz angereist und feiern Weihnachten in Krefeld.

(RP)
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