Krefeld Pinguine Pinguine erleben in Iserlohn ein Debakel

Del · Eishockey: Die Krefelder ließen sich gestern von den Roosters den Schneid abkaufen und waren bei ihrer 1:9-Niederlage besonders im ersten Drittel hoffnungslos unterlegen. Torwart Duba verließ bereits in der sechsten Minute das Eis.

 In dieser Szene machten die Iserlohner im Mitteldrittel das halbe Dutzend voll. Bereits in den ersten 20 Minuten hatten die Pinguine ein Waterloo erlebt.

In dieser Szene machten die Iserlohner im Mitteldrittel das halbe Dutzend voll. Bereits in den ersten 20 Minuten hatten die Pinguine ein Waterloo erlebt.

Foto: samla

Die Iserlohn Roosters haben im Januar den Eishockey-Westen eindrucksvoll auf den Kopf gestellt. Nach den Derby-Heimsiegen gegen Köln (7:1) und DEG (8:1) fegten sie gestern Abend mit 9:1 auch den rheinischen Rivalen aus Krefeld vom Eis. Die Pinguine waren auch im vierten Saisonduell gegen die Sauerländer ohne Chance und gerieten bereits im ersten Drittel entscheidend auf die Verliererstraße.

Es waren die Hausherren, die mit großer Leidenschaft, Kampf und viel Tempo keinen Zweifel aufkommen ließen, im Kampf um einen Play-off-Platz die drei wichtigen Punkte einfahren zu wollen. Das alles ließen die Pinguine vermissen. Es dürfte den Schwarz-Gelben sehr schwer fallen, sich bis zum nächsten Auswärtsspiel am Freitag in Berlin von diesem Debakel zu erholen.

Als sich die Pinguine am frühen Nachmittag auf den Weg ins Sauerland machten, war Rick Adduono ziemlich erleichtert. Denn alle Spieler, die beim Derby-Sieg in Düsseldorf aufgelaufen waren, standen zur Verfügung. "Wir müssen sehen, wie es bei unseren angeschlagenen Spielern geht", sagte der Coach. Der vermisste nach der Ankunft bei der Aufstellung der Roosters Boris Blank, der wegen einer Magen-Dar-Grippe passen musste. Der Ex-Pinguin hatte in allen drei Spielen zuvor gegen Krefeld je einen Treffer erzielt.

Mit Sean Sylvester präsentierten die Roosters ihren am Montag verpflichteten Kanadier. Der zündete förmlich wie eine Rakete. Nach 19 Sekunden erzielte der 22-jährige Stürmer seinen ersten DEL-Treffer. Das war die Initialzündung für die Hausherren. Bereits 60 Sekunden später ließ Torwart Tomas Duba einen haltbaren Schuss von Danielsmeier über die Fanghand passieren.

Und als Mike Mieszkowski die erste Strafe des Spiels kassierte, erhöhte Bassen auf 3:0. Trainer Adduono schickte Patrick Klein für Duba zwischen die Pfosten. Am Spielverlauf änderte sich nichts. Die Roosters spielten sich in einen Rausch, dem die Pinguine nichts entgegen zu setzen hatten. Auch nicht bei ihrer ersten Überzahl. Bei einer Strafe gegen Herberts Vasiljevs musste sich auch Klein zum ersten Mal geschlagen geben. Endgültig besiegelt wurde das Krefelder Waterloo im ersten Drittel mit dem 5:0 der Gastgeber.

Eine passende Antwort der Pinguine auf ihre schlechtesten 20 Minuten der bisherigen Saison blieb aus. Die Iserlohner waren dem halben Dutzend näher als die Gäste dem Ehrentreffer. Es dauerte nur 130 Sekunden, da schlug es schon wieder hinter Torwart Klein ein. Als dann Kapitän Vasiljevs erneut auf die Strafbank musste, ergab sich für die Pinguine in Unterzahl die erste klare Torchance des Spiels.

Doch Joel Perrault scheiterte bei seinem Break an Torwart Lange (23.). Nach Hälfte des Spiels landeten die Roosters bei einer Strafe gegen Marcel Müller ihren siebten Streich. Jubeln durften die 50 mitgersten Fans dann doch noch, als Martin Schymainski in Unterzahl traf. Die Krefelder Anhänger bewiesen Galgenhumor und sangen: "Nur noch sieben."

Dagegen kamen die Fans der Iserlohner zu Beginn des Schlussdrittels mit ihrer Forderung "nur noch zwei" schon deutlich näher. Zumal sie drei Minuten nach Wiederbeginn zum achten Mal jubeln konnten. Damit war die höchste Niederlage der Pinguine in Iserlohn eingestellt. Am 9. März 2003 hatten sie am Seilersee im letzten Punktspiel auf fremden Eis mit 1:8 verloren.

Damals tat das nicht weh, weil die Play-offs bereits erreicht waren und die Mannschaft dann ihren Siegeszug bis zum Titelgewinn startete. Damit ist nach der gestrigen Vorstellung nicht zu rechnen, im Gegenteil. Die Play-off-Teilnahme ist wieder in großer Gefahr. Weil Mike Mieszkowski nach einem Bandencheck vorzeitig unter die Dusche musste, erhöhten die Roosters noch auf 9:1 und besiegelten damit den höchsten Heimsieg gegen Krefeld ihrer DEL-Geschichte.

(RP)
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