Krefeld Pinguine Pinguine brauchen ein Wunder

Krefeld Pinguine · Nach einem weiteren Wochenende ohne Punkte können sich die Krefelder kaum noch Hoffnungen auf die Pre-Play-offs machen. Trainer Adduono zog sich Sonntag nach dem Spiel den Zorn der Fans zu.

DEL 11/12: Krefeld Pinguine - Eisbären Berlin
20 Bilder

DEL 11/12: Krefeld Pinguine - Eisbären Berlin

20 Bilder

Woraus sollen die KEV-Fans noch die Hoffnung schöpfen, dass die total verkorkste Saison der Pinguine vielleicht doch noch ein versöhnliches Ende findet? Es wäre schon ein Wunder, wenn die Mannschaft in ihrer derzeitigen Verfassung in den letzten 13 Punktspielen noch das rettende Ufer (Pre-Play-offs) erreichen sollte. Rein theoretisch ist das noch möglich. Allerdings müssten dabei von 39 zu vergebenden Punkten mindestens 25 oder vielleicht sogar 27 herausspringen. Wie soll das gehen? Aus den vergangenen 13 Begegnungen wurden gerade mal zehn Zähler eingefahren.

Spiegelbild der gesamten Saison

Am Wochenende zeigte das Team wie so so häufig in dieser Spielzeit zwei Gesichter. In Wolfsburg fehlte die notwendige Einstellung, um die kompakt stehenden und bissigen Grizzly Adams in Gefahr zu bringen. Sonntag gegen Ingolstadt stimmte zwar insgesamt die Leistung, doch die Art und Weise, wie die Niederlage zustande kam, ist ein Spiegelbild der gesamten Saison. Mangelndes Selbstvertrauen, fehlende Fitness und schwere individuelle Fehler machten es dem Gegner leicht, die drei Punkte mit nach Hause zu nehmen.

Natürlich wurde Sonntag nach der zwölften Heimniederlage auf den Rängen wieder der Kopf des Trainers gefordert. Was soll das jetzt noch bringen? Die Reißleine hätten die Verantwortlichen spätestens nach der Pleite gegen die DEG ziehen müssen. Danach ging es unter Adduono nicht entscheidend bergauf. Seine Motivationskünste haben sich abgenutzt. Dazu offenbart der Kanadier, der morgen Geburtstag (57) feiert, in schwierigen Situationen Schwächen im Coaching und in der taktischen Vorgabe. In Wolfsburg würfelte er seine Stürmer im zweiten Drittel ohne Grund durcheinander und ließ drei Angreifer auf der Bank schmoren. Dabei machte es ihm sein Trainerkollege Pavel Gross doch eindrucksvoll vor, wie man mit sechs Verteidigern und zwölf Stürmern ein Match ohne Probleme kontrollieren und gewinnen kann.

Sehr deutlich wurde am Wochenende das Torwartproblem der Pinguine. Mit einer Nummer 2 im Team, die das Vertrauen des Trainers und der Spieler genießt, wäre Scott Langkow wegen seiner Leistenbeschwerden sicher nicht zum Einsatz gekommen. Schon in Wolfsburg war deutlich zu erkennen, dass Langkow Angst hatte, dass die Verletzung schlimmer wird. Er wirkte unkonzentriert und veränderte seinen Stil. Er ging viel früher auf die Knie als gewohnt.

Den Zorn einiger Fans, die nach der Niederlage gegen Ingolstadt auf den Rängen ausharrten und die Pressekonferenz auf dem Video-Würfel verfolgten, zog sich Trainer Adduono zu. Für seine Aussage, dass seine jungen Spieler für vier oder fünf Niederlagen verantwortlich sind, erntete er auch von den Medienvertretern Kopfschütteln. Seine "Rentner", allen voran Pascal Trepnanier und Richard Pavlikovsky, leisteten sich diese Saison extrem viele kapitale Schnitzer, die für Niederlagen den Ausschlag gaben. Dass er das Leistungsvermögen einiger seiner wichtigsten Spieler mit 60 und 70 Prozent beziffert, ist wegen der großen Verletzungsmisere einleuchtend. Aber warum er dann diese Akteure verheizt, anstatt die Last auf allen Schultern zu verteilen, bleibt sein Geheimnis.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort