Krefeld Piguine Pinguine: Bishop bekommt die Papiere

Del · Eishockey: Der amerikanische Stürmer wird das Trikot der Krefelder nicht mehr überstreifen. Der 28-Jährige will sich bei der DNL-Mannschaft des KEV oder bei den Füchsen Duisburg fithalten. Stimmung im Training gestern sehr gedrückt

 Des einen Freud, des anderen Leid: Während für Hunter Bishop wie hier rechts beim Training auf der Himmelstreppe der Weg trotz Vertrag in Krefeld nicht in die DEL führt, wird der bis Montag arbeitslose Scott Valentine (links) bereits für das Auswärtsspiel am Freitag in Köln lizenziert.

Des einen Freud, des anderen Leid: Während für Hunter Bishop wie hier rechts beim Training auf der Himmelstreppe der Weg trotz Vertrag in Krefeld nicht in die DEL führt, wird der bis Montag arbeitslose Scott Valentine (links) bereits für das Auswärtsspiel am Freitag in Köln lizenziert.

Foto: samla/us

Ziemlich lautlos betraten Trainer und Spieler der Pinguine gestern kurz nach 10 Uhr das Eis. In den Gesichtern waren die fünf Niederlagen in Folge deutlich zu erkennen. Angespannt und fast schon verkrampft wirkten die Protagonisten einschließlich Betreuer und Physiotherapeut beim Start auf die Vorbereitung für die beiden schweren Duelle in Köln und gegen Mannheim. Für beide Trainer und viele Spieler ist diese unbefriedigende Situation so früh in der Saison neu. Nur zwei magere Pünktchchen sprangen bei den fünf Pleiten als Trostpflaster heraus.

Selbstkritik heißt in der Regel das Zauberwort, um wieder entscheidend in die Erfolgsspur zu kommen. "Die Jungs wissen, was sie falsch gemacht haben und geben das auch offen zu", sagte Rüdiger Noack gestern. Die Mannschaft sei gut genug, um im Kampf um einen Play-off-Platz mitmischen zu können. Diese Einschätzung des sportlichen Beraters teilen weiterhin viele Experten. Auch am in solch bedrohlichen Phasen oft beschworenen Teamgeist gibt es momentan nichts zu rütteln, wenngleich Neuzugang Jeff Szwez hier und da den Eindruckt eines Fremdkörpers erweckt.

Für viele Fans heißt das Zauberwort "Trainerwechsel". Diese Diskussion kommt nach einem Fehlstart mit Fehlern auf dem Eis und an der Bande zwangsläufig auf. Das ist momentan in Mannheim, Schwenningen oder Ingolstadt nicht anders. Während an diesen drei Standorten der Chef an der Bande neu ist und Schonfrist genießt, muss DEL-Dino Rick Adduono beweisen, dass er nach den atmosphärischen Störungen gegen Ende der vergangenen Saison die Spieler noch so entscheidend erreicht und deren Leistungspotenzial zu 100 Prozent ausschöpfen kann. Handlungsbedarf besteht (noch) nicht. Dafür spielte das große Verletzungspech der ersten Wochen für eine Mannschaft wie Krefeld eine zu große Rolle. Die kommenden schweren Aufgaben sind ideale Gradmesser für ein gut funktionierendes Innenverhältnis.

Hunter Bishop hat damit nichts mehr zu tun. Sichtlich genickt schaute er gestern kurz beim Training zu, nachdem er zuvor im Kraftraum ein wenig Schweiß gelassen hatte. Ihren mit so viel Vorschusslorbeeren verpflichteten Stürmer werden die Pinguine nicht für die DEL lizenzieren. Das bekam der Amerikaner gestern schriftlich mitgeteilt und konnte sich in der Geschäftsstelle seine Papiere abholen. "Ich bin gefeuert", sagte der sympathische Linksaußen im Gespräch mit unserer Zeitung. Warum, wusste er selber nicht so recht: "Mit mir hat keiner so richtig darüber gesprochen." Zur Nachricht, dass ein anderer DEL-Verein Interesse zeigt, sagte Bishop: "Da hat jemand wohl falsch gelesen." Auf die Frage, ob er schnell mit einem Wechsel rechnet, antwortete er ironisch: "Natürlich, es gibt jede Menge Vereine, die viel Geld und noch Lizenzen frei haben und dringend einen Außenstürmer suchen." Seine Hoffnung hat er trotzdem nicht verloren: "Wenn eine Tür zugeht, geht irgendwo anders wieder eine auf."

Diese Erfahrung machte jetzt Scott Valentine, der von seinem bisherigen AHL-Verein Texas nicht weiterverpflichtet worden war. Einen Wechsel nach Europa hatte der 24-jährige Kanadier im Sommer überhaupt nicht in Erwägung gezogen. Nun betrat er gestern zum ersten Mal im KöPa das Eis. Angesichts des Trainings-Programms waren die Qualitäten des 245-fachen AHL-Akteurs noch nicht genau auszumachen. Offensichtlich wird Adduono ihn am Freitag in Köln an der Seite von Thomas Supis aufbieten.

Während der am Fuß operierte Steve Hanusch gestern zuschaute, absolvierte Dominik Meisinger als einziger Akteur im grünen Trikot nicht das komplette Programm. Der junge Stürmer soll demnächst in Duisburg Spielpraxis sammeln. Torwart Tomas Duba trainierte gestern uneingeschränkt mit. Falls seine Verletzung keine Probleme mehr bereitet, wird er beim Derby in Köln sein Saisondebüt in der DEL feiern.

(RP)
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