Krefeld Pinguine Pietta: Wir spielen nicht gegen den Coach

Del · Eishockey: Der Stürmer der Krefeld Pinguine erklärte, dass die Niederlage gegen Nürnberg nichts mit dem Verhältnis zwischen Team und Trainer zu tun habe. Für Kapitän Vasiljevs sind die drei Punkte vom Wochenende zu wenig.

 Das Boxduell der längsten Spieler beider Teams entschied der Krefelder Oliver Mebus (2,07 m) am Sonntag im Auswärtsspiel der Pinguine gegen den für Straubing spielenden Franzosen Sacha Treille (1,95 m) nach Punkten klar für sich. Zum Glück hat Treille hier noch seinem Helm auf, sonst hätten die Faustschläge sehr weh getan.

Das Boxduell der längsten Spieler beider Teams entschied der Krefelder Oliver Mebus (2,07 m) am Sonntag im Auswärtsspiel der Pinguine gegen den für Straubing spielenden Franzosen Sacha Treille (1,95 m) nach Punkten klar für sich. Zum Glück hat Treille hier noch seinem Helm auf, sonst hätten die Faustschläge sehr weh getan.

Foto: HS

So unterschiedlich die Leistungen der Pinguine in dieser Saison sind, so verschieden sind nach einem Match zwangsläufig die Reaktionen der Verantwortlichen. So extrem wie am vergangenen Freitag verhielt sich Rick Adduono selten. Die schwache Vorstellung seiner Mannschaft gegen Nürnberg hatte dem Trainer mächtig zugesetzt. Vor der Pressekonferenz saß er in seinem kleinen Büro, stützte seine Ellenbogen auf den Schreibtisch und versteckte mit den Händen sein Gesicht. Seine Fassungslosigkeit spiegelte sich dann auch in seinem sehr kurzen Kommentar zum Geschehen auf dem Eis wider. Nur 45 Stunden später stand der 59-jährige Kanadier nach dem wichtigen Sieg in Straubing freudestrahlend im Kabinengang und gratulierte seinen Schützlingen zu den drei wichtigen Auswärtspunkten.

Fassungslos waren am Freitag auch viele Stammbesucher der Heimauftritte. Nicht wenige verließen sogar vorzeitig die Halle und schoben in erster Linie dem Trainer die Verantwortung in die Schuhe. Die Meinung, die Mannschaft hätte gegen Adduono gespielt, beherrschte die Aussagen der meisten Fans. Nahrung bekam diese Einschätzung einen Tag später, als bekannt wurde, dass sich der Spielerrat am Tag vor dem Nürnbergspiel mit Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Schulz zu einem Gespräch getroffen hatte und dabei erfuhr, dass Adduono so fest im Sattel sitzt, als habe er mit seinem Team gerade den Titel gewonnen. "Bei Herrn Schulz hatten wir ein Informations-Gespräch. Der Chef hat das Recht zu wissen, wie die Mannschaft denkt. Wir haben Freitag nicht gegen den Coach gespielt", sagte Daniel Pietta am Sonntag. Wie die Spieler denken, ist bekannt. Sie sind unzufrieden, weil der Trainer ständig die Reihen wechselt. Diese Kritik scheint angekommen zu sein. Freitag ließ er seine vier Reihen trotz des unbefriedigenden Spielverlaufs unverändert. Zum sportlichen Geschehen sagte Pietta: "Gegen Nürnberg war das sicherlich nicht unsere beste Leistung, obwohl wir eigentlich gut ins Spiel gestartet sind. In Straubing haben wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht. Vor allem in Unterzahl waren wir stark und haben nicht viel zugelassen. Wenn es dann mal brenzlig wurde, war Tomas zur Stelle. Die drei Punkte sind sehr wichtig. Somit ist für uns noch alles drin. Wir haben noch 14 Spiele, da sind noch 42 Punkte zu vergeben. Wenn wir wie zuletzt aus drei Spielen sechs Punkte holen, ist das in Ordnung."

Auch Herberts Vasiljevs äußerte sich zum Meeting mit dem Big-Boss: "Bei Herrn Schulz hatten wir einen Gedankenaustausch. Wir haben uns darauf verständigt, dass die gesamte Organisation an einem Strang ziehen muss damit wir die Play-offs erreichen."

Die Lage sieht der Kapitän ziemlich kritisch: "Wir haben in dieser Saison zu viele Höhen und Tiefen. Wir brauchen deutlich mehr Konstanz. Es ist jetzt ein schwieriger Zeitpunkt. Die Mannschaft hat deutlich mehr Potenzial als das was wir im Augenblick zeigen. Es gibt nicht viel Positives zu sagen. Drei Punkte an diesem wichtigen Wochenende sind einfach zu wenig, das sieht man an der Tabelle. Mit dem Platz, den wir jetzt haben, können wir nicht zufrieden sein. Wir haben noch die Chance nach oben zu kommen. Ich will auch nicht alles negativ reden, aber wie gesagt, wir müssen jetzt unsere beste Leistung in jedem Spiel bringen." Die nächste Chance dazu besteht am Freitag, wenn die Hamburg Freezers nach Krefeld kommen.

(RP)
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