Die Pinguine sorgen für einen Startrekord An diesen Punkten wird Popieschs Handschrift schon jetzt sichtbar

Analyse | Krefeld · Mit 6:0-Punkten und 12:1-Toren weisen die Krefeld Pinguine in ihrer DEL2-Geschichte den besten Start auf. So viele Zuschauer kamen zum Heimauftakt in der Liga noch nie. Was die Gründe für die Erfolge sind. Wie es weitergehen wird.

Maximilian Hops erzielte gegen Selb seinen ersten DEL2-Treffer fpr Krefeld-

Foto: samla.de

Die Fans der Krefeld Pinguine schweben nach dem ersten Wochenende der neuen Eiszeit auf Wolke sieben. Besonders die Berufskritiker unter den Anhängern hatten der Mannschaft nicht unbedingt einen so lupenreinen Auftakt zugetraut. Natürlich darf der 8:0-Heimsieg über die Selber Wölfe nicht überbewertet werden. Dafür glich das Team aus dem Fichtelgebirge mehr einem Testspielgegner aus der Oberliga. Trotzdem ließ sich die Mannschaft von den negativen Umständen beim Gegner nicht ablenken und gab bis zur letzten Minute Gas.

Einen deutlich größeren Stellenwert besitzt der 4:1-Sieg am Sonntag beim EV Landshut, der ebenfalls gerne wieder in die DEL zurück will und zu den Top-Teams der DEL2 gezählt wird. Da bewiesen die Pinguine Charakterstärke, Teamgeist, und Einsatzwillen, besonders nach dem Anschlusstreffer der Bayern. Im Kollektiv wurde der knappe Vorsprung verteidigt. Und wenn es mal vor dem eigenen Tor brannte, war Felix Bick zur Stelle. Der legte den Hebel von Vorbereitung auf Wettkampf genau so gut um wie seine Vorderleute.

Eine wichtige Momentaufnahme

Der glänzende Start ist eine wichtige Momentaufnahme. Denn in den ersten beiden Spielen bestätigten sich die positiven Erkenntnisse aus den Testspielen. Die Handschrift des neuen Trainers Thomas Popiesch und die physische Verfassung der Spieler waren deutlich zu erkennen. Das Tempo wurde bis zum Schluss hochgehalten. Kein Spieler war laut Statistik in den beiden Spielen bei einem Wechsel über 60 Sekunden auf dem Eis.

Selbst in der Endphase in Landshut kamen bis auf das Duo Konze/Focks alle Spieler zum Einsatz. Der neue Verteidiger Davis Vandane kam insgesamt 22 Mal aufs Eis, sein Partner Steven Raabe 21 Mal. Von den Stürmern kamen Alex Weiß und Max Newton mit je 19 auf die meisten Wechsel. Shootingstar ist im Angriff zweifelsohne der Junge Maxi Hops, der auf 16 Wechsel kommt. Am Sonntag wurde er 22 Jahre alt und machte sich zwei Tage vorher mit seinen beiden Treffern gegen Selb selber ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk. Den Puck von seinem ersten DEL2-Treffer für die Pinguine sammelte sein Sturmpartner Jon Matsumoto für ihn ein und überreichte ihm das Erinnerungsstück.

Drei Verteidiger und sechs Stürmer trugen sich beim Start in die Torschützenliste ein. Dabei ragte die erste Sturmreihe mit Lucas Lessio (1Tor/3 Assists), Max Newton (2/1) und Matt Marcinew (2/0) heraus.

Meistbesuchtes Stadion am Wochenende der DEL2

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Foto: dpa/Sven Hoppe

In der Abwehr ist Steven Raabe der Shootingstar. An der Seite des Kanadiers Vandane fühlt sich der 23-Jährige pudelwohl. Man sieht, warum er schon 69 Mal in der DEL für die Wolfsburg Grizzlys auf dem Eis stand und in der Oberliga bei Hannover ein Leistungsträger war.

In keinem anderen Stadion der DEL2 kamen am Wochenende mehr Zuschauer als in Krefeld. Dabei stellten die Pinguine selber mit 5537 Besuchern einen neuen Rekord auf. Im ersten Jahr nach dem Abstieg waren es beim Heimauftakt gegen Regensburg 3464 Zuschauer. Ein Jahr später gegen die Selber Wölfe kamen 5006 Zuschauer.

Der Meisterschaftsstart bestätigte die Vorschussloorberen, mit denen Thomas Popiesch sein Amt angetreten ist. Die Mannschaft setzt die Handschrift des Trainers bereits gut um. Bei den Fans ist die Begeisterung für das Team zu spüren. Das alles macht Lust auf mehr. Wie lange, bleibt bis zu einer realistischen Standortbestimmung abzuwarten.