Kampf um die Pre-Play-offs Pinguine wollen Underdog-Rolle nutzen

Krefeld · Die Krefelder gelten beim Kampf um einen Platz in den Pre-Play-offs nur noch als Außenseiter. Das Team braucht am Donnerstag im Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg unbedingt ein Erfolgserlebnis. Auch die Fans sind gefordert.

 Daniel Pietta, Doppeltorschütze beim ersten Saison-Gastspiel der Wolfsburger in Krefeld.

Daniel Pietta, Doppeltorschütze beim ersten Saison-Gastspiel der Wolfsburger in Krefeld.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Auf der Zielgeraden der DEL-Hauptrunde ist für reichlich Spannung gesorgt. Sechs Teams kämpfen um vier Plätze in den Top-Sechs. Krefeld, Berlin und Nürnberg streiten sich um zwei Plätze in den Pre-Play-offs, wobei die Ice Tigers nach ihrem 5:2-Sieg am Mittwoch im Nachholspiel gegen Iserlohn die beste Ausgangsposition besitzen. Allerdings müssen sie noch gegen die aktuellen Top-Vier der Liga antreten. Die Pinguine stehen nach acht Niederlagen in Folge mit dem Rücken zur Wand und müssen am Donnerstag das Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg (erstes Bully 19.30 Uhr) unbedingt gewinnen, wenn sie noch aussichtsreich im Rennen bleiben wollen. Bisher sind die Gäste das einzige Team, dass gegen die Schwarz-Gelben in dieser Saison  noch nicht gewinnen konnte.

 Wie fokussiert Trainer und Spieler vor dem Endspurt sind, zeigte sich am Mittwoch auf dem Eis. Fast wortlos und hochkonzentriert wurden die Übungseinheiten abgespult. „Wir müssen uns komplett auf uns konzentrieren und dürfen uns keine Ausreden mehr erlauben. Das ist jetzt eine reine Kopfsache. Über System und andere Dinge haben wir lange genug gesprochen. Jetzt geht es nur noch um Wille“, sagte am Mittwoch Alex Trivellato, der nach seiner Vertragsverlängerung an der wöchentlichen Pressekonferenz teilnahm.

Trainer Brandon Reid bedauert zwar, dass die Mannschaft ihre gute Ausgangsposition durch die acht Niederlagen verspielt hat, schöpft daraus aber auch Zuversicht: „Wir sind jetzt wieder ein Underdog, so denken die Spieler jedenfalls. In dieser Rolle haben wir unsere besten Spiele abgeliefert.  Wir haben hart gearbeitet und sind bereit. Wir haben an Kleinigkeiten gearbeitet, besonders mit den Special-Teams.“  In der ersten Überzahlformation agierten am Mittwoch Daniel Pietta und James Bettauer an der blauen Linie. Davor sorgte das Trio Schymainski/Berglund/Costello für Wirbel. Die zweite Formation lautete Lefebvre/Bruggisser/Hanson/Saponari/Ewanyk. Letzter verdrängte damit Kirill Kabanov. Der Coach plant gegen die Grizzlys mit sieben Verteidigern und zwölf Stürmern. Im Tor steht Dimitri Pätzold. Während der Topsturm unverändert bleibt, deutete der Coach in den übrigen Reihen leichte Veränderungen an. Torsten Ankert trainierte am Mittwoch  nicht, wird aber gegen seine ehemaligen Teamkollegen aus der Autostadt auflaufen.

Zuversicht schöpft Reid auch aus der Leistung gegen Köln: „Die Spieler wissen, dass wir gut gespielt haben. Wir hatten 16 Torchancen, die Haie nur sieben. Trotzdem haben wir 1:3 verloren, weil Wesslau sehr gut gehalten hat.“ Er rechnet damit, dass die Köpfe der Spieler nach der Pause frei sind: „Jetzt müssen wir Spiel für Spiel angehen und am besten gleich gegen Wolfsburg gewinnen. Wir müssen mental und körperlich bereit sein. Unsere besten Spieler müssen ihre beste Leistung abrufen. Die anderen müssen versuchen, besser zu sein als unsere besten. Egal, ob unser fünfter Verteidiger oder der Linksaußen der vierten Sturmreihe. Besser zu sein, heißt nicht zu scoren, sondern für das Team alles zu geben und unsere Struktur einzuhalten. Alle 22 Spieler auf dem Eis müssen sich an unser System halten und wir Trainer hinter der Bande die richtigen Entscheidungen treffen.“

Während vor einem Jahr die Stimmung im Lager der KEV-Fans nach der Länderspielpause auf dem Tiefpunkt war, besteht jetzt noch Hoffnung auf eine längere Eiszeit. Doch davon ist im Umfeld der Mannschaft wenig zu spüren. Das machte bereits die dürftige Unterstützung beim Derby gegen die Kölner Haie  deutlich. Vom Ruf der „besten Fans der Welt“ oder von ihrer Rolle als „Siebter Mann“ sind die Anhänger der Pinguine derzeit weit entfernt. Matthias Roos rechnet gegen Wolfsburg trotz der Bedeutung des Spiels nicht gerade mit einem vollen Haus: „Die acht Niederlagen in Folge, der Gegner und der ungewohnte Spieltag werden sich auf den Rängen schon bemerkbar machen.“

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