3:6-Auswärts-Niederlage Starbulls nehmen Pinguine auf die Hörner

Krefeld · Trotz der frühen Anreise am Vortag enttäuschten die Krefelder beim Duell gegen den DEL2-Aufsteiger. Die Rosenheimer zeigten mehr Biss und nutzten ihre zahlreichen Torchancen vor 3136 Zuschauern effektiver aus als die Schwarz-Gelben.

 Philip Kuhnekath (li.) erzielte in Rosenheim den Treffer zum 3:3-Ausgleich.

Philip Kuhnekath (li.) erzielte in Rosenheim den Treffer zum 3:3-Ausgleich.

Foto: Samla Fotoagentur/samla

Die Krefeld Pinguine laufen auf fremden Eis weiter ihren Ansprüchen hinterher. Am Freitag Abend kassierten sie in Rosenheim eine 3:6-Niederlage und wurden dabei von den bissigen und einsatzfreudigen Starbulls auf die Hörner genommen. Neben Nachlässigkeiten in der Abwehr gingen sie mit ihren sehr guten Torchancen sträflich um oder fanden in Ex-DEL-Torwart Pöpperle ihren Meister. Auch wenn Torwart Felix Bick bei zwei Treffern nicht glücklich aussah, verhinderte er eine höhere Niederlage. Am Sonntag im Heimspiel gegen die Eislöwen Dresden, die am Freitag ihr Heimspiel gegen Landshut gewannen, muss eine deutliche Leistungssteigerung her, um als Sieger vom Eis gehen zu können.

Krefeld Pinguine: Der Spielplan des KEV für die Eishockey-Saison 2023/24
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Spielplan und Ergebnisse der Krefeld Pinguine

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Foto: IMAGO/Eibner/IMAGO/Eibner-Pressefoto/Florian Wolf

Am Donnerstag waren die Pinguine  um 19 Uhr in Rosenheim eingetroffen und stärkten sich nach der Ankunft in der hoteleigenen bayrischen Gaststube. Am Freitag ging es gegen 10.40 Uhr für 30 Minuten aufs Eis. Danach zum Mittagessen ins Hotel.  Um 16.30 Uhr bat Cheftrainer Boris Blank zu einem kurzen Meeting, gegen 17 Uhr machte sich die Mannschaft auf den Weg zum Stadion. Vom Oktoberfest in München war in Rosenheim, wo sonniges Spätsommerwetter herrschte, nichts zu spüren. Höchst ungewöhnlich, gab es vor dem ersten Bully Applaus für einen Krefelder. Denn KEV-Fan André Derksen war am vergangenen Montag mit dem Fahrrad (ohne Motor) zum Spiel bei den Oberbayern gefahren. Mit ihm standen gut 40 Anhänger der Schwarz-Gelben im Gästeblock der Arena.

Nach wenigen Sekunden war es für sie mit der Vorfreude auf das erste Wiedersehen mit den Starbulls seit 23 Jahren vorbei. Denn ein Schuss gegen die Bande prallte wie ein Flummiball Richtung Torpfosten und landete von der Kufe von Torwart Felix Bick über die Linie. Aber nur 13 Sekunden später jubelten auch die KEV-Fans, als Alexander Ruuttu Torwart Pöpperle mit einem Heber unter die Latte bezwang.

Krefeld Pinguine: Die Topscorer der DEL2-Saison 2023/24
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Die Topscorer der Krefeld Pinguine

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Es entwickelte sich fortan ein Duell, das an Oberliga-Spiele in der Rheinlandhalle erinnerte. Beide Teams leisteten sich viele Fehler. Dabei ergaben sich für die Hausherren die größeren Einschussmöglichkeiten. Nachdem Torwart Bick zweimal in höchster Not retten musste und einmal der Pfosten sein Pate war, musste er sich in der 14. Minute geschlagen geben. Fast im Gegenzug hatte Jon Matsumoto den Ausgleich auf dem Schläger, doch Pöpperle war zur Stelle. Auch Sekunden vor der ersten Pause war der Routinier zwischen den Pfosten gegen David Cerny zur Stelle.

Zu Beginn des Mitteldrittels versuchten die Pinguine, das Geschehen auf dem Eis zu bestimmen. Dazu passte der frühe Ausgleichstreffer zum 2:2. Matsumoto lenkte einen Distanzschuss von Eric Gotz unhaltbar ab (23.). Doch nur eine Minute später kassierte Bick eine Strafe, die Maxi Adam abbrummte. Das nutzten die Starbulls zur erneuten Führung, als Ex-Pinguine Hauner mit einem schönen Zuspiel den sträflich freistehenden McNeely bediente und Bick keine Abwehrchance ließ. Das Niveau des Spiels passte jetzt auch zur DEL2.

In der 28. Minute waren die Pinguine zum ersten Mal in Überzahl. Doch die größte Einschussmöglichkeit hatten die Starbulls, als Duke alleine auf Bick zulief, aber am starken Krefelder Goalie scheiterte. Die bis dahin größte Chance zum Ausgleich vergab Josh MacDonald in der 33. Minute, als er den Puck aus kurzer Distanz am Tor sträflich vorbei schoss. Auch ihre nächste Überzahl konnten die Krefelder trotz druckvoller Aktionen nicht nutzen. Aber Sekunden vor der zweiten Pause leisteten sich die Gastgeber im eigenen Drittel einen Aufbaufehler, den Philipp Kuhnekath mit seinem Treffer zum 3:3 bestrafte.

Gerade 24 Sekunden waren im Schlussdrittel gespielt, da wurden die Pinguine kalt erwischt. Philip Riefers konnte Laub nicht stoppen, dessen Schuss durch Bicks Schoner ins Tor rutschte. Mit viel Druck drängten die Krefelder auf den Ausgleich und vergaben dabei zweimal durch Matsumoto und Ruutto einen Treffer. Der Schuss ging dann nach hinten los, als Vollmayer vom Bully weg abzog und Bick den Puck durch die Fanghand ins Tor zum 5:3 kullerte (46.). Das war die Vorentscheidung. Mit großem Einsatzwillen ließen sich die Starbulls den Sieg nicht mehr nehmen. Daran änderte sich auch nichts, als Trainer Boris Blank Torwart Bick bereits 227 Sekunden vor dem Ende vom Eis. Stattdessen machte der Aufsteiger mit dem Empty-Net-Treffer das halbe Dutzend voll.

„Wir haben jetzt in drei Auswärtsspielen 17 Gegentreffer kassiert. Darüber muss ich mit der Mannschaft Klartext reden. Wir müssen auswärts einfach disziplinierter spielen“, sagte Trainer Blank nach dem Spiel.

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