3:5-Niederlage Pinguine verlieren vor Rekordkulisse gegen Kassel Huskies
Krefeld · Im letzten Heimspiel des Jahres waren die Krefelder in der Yayla-Arena vor 6192 Zuschauern gegen den souveränen Tabellenführer Kassel Huskies chancenlos und unterlagen mit 3:5. Faustkämpfe sorgten für zusätzliche Unterhaltung.
Das Jahresfinale der Pinguine auf eigenem Eis erinnerte alleine von der Kulisse und dem Play-off-Flair an gute alte DEL-Zeiten. Dabei bestätigte sich, dass die Kassel Huskies derzeit in der DEL2 eine Klasse für sich sind und gewannen verdient mit 5:3. Bis auf die ersten zehn Minuten, in denen die Schwarz-Gelben bei einer doppelten Überzahl in Führung gingen, waren die Gäste die klar bessere Mannschaft und brachten sich schon gegen Ende des ersten Drittels mit drei Treffern binnen fünf Minuten auf die Siegerstraße. Die Krefelder gaben aber nie auf und wehrten sich bis zum Schluss nach Kräften.
Obwohl die Verantwortlichen der Pinguine mit einem neuen Saison-Zuschauerrekord gerechnet hatten, stand 30 Minuten vor dem Haupteingang eine lange Menschenschlange, weil die Personen-Kontrollen vor den Drehkreuzen stattfanden. Erst um 19.15 Uhr wurden zwei weitere Eingänge geöffnet. Aber bei Spielbeginn waren immer noch nicht alle der 6192 Zuschauer im Stadion. Die Gäste sorgten mit gut 800 Fans dafür, dass der bisherige Rekord (4812) beim ersten Gastspiel der Huskies übertroffen wurde.
Die Gäste wurden gleich ihrer Favoritenrolle gerecht. In der zweiten Minute verhinderte Torwart Sergei Belov gegen Keck das 0:1. Kassels Torwart Kuhn bekam erst was zu tun, als Weidner für vier Minuten auf die Strafbank musste und kurz darauf sich Keussen dazu gesellte. Nur zehn Sekunden brauchten die Pinguine, bis Leon Niederberger mit zwei Mann mehr schön freigespielt wurde und ohne Mühe die Führung erzielte (10.). Danach vergaben Zach Magwood (13.) und Justin van de Ven (14.) das mögliche 2:0.
Ab der 15. Minute gaben die Huskies wieder richtig Gas. Belov konnte gegen Ribnitzky den Ausgleich noch verhindern, aber gegen den verdeckten Distanzschuss von Tramm war er machtlos. Und nur 15 Sekunden später fand ein abgefälschter Schuss vom Ex-Pinguin Faber erneut den Weg in die Maschen. Weitere zehn Sekunden später jubelten die Huskie-Fans schon wieder, aber vorher war das Spiel abgepfiffen worden. Nachdem Magwood das Tor verfehlt hatte (18.), erhöhte Faber Sekunden vor der Pause mit einem platzierten Schuss auf 3:1. Da war das Entsetzen bei den KEV-Fans groß. Wohl auch bei Trainer Boris Blank, der zum zweiten Drittel Matthias Bittner für Sergei Belov ins Tor schickte.
Bittner hatte nach sieben Minuten die erste Gelegenheit sich auszuzeichnen und verhinderte gegen Ribnitzky den vierten Gegentreffer. Als Kael Mouillierat auf der Strafbank saß, hielten sich die Pinguine schadlos. Aber als seine Vorderleute zu weit aufgerückt waren, startete Kassels pfeilschneller Goldhelm Keck einen Konter, enteilte Pascal Zerressen und David Trinkberger und ließ Torwart Bittner keine Abwehrchance (32.). Zu diesem Zeitpunkt war Philip Riefers wegen einer Oberverletzung schon auf dem Weg zum Krankenhaus. Da Tom Eric-Bappert neben dem verletzten Nikonor Dobryskin nicht zum Aufgebot gehörte, blieben mit Niklas Heinzinger von der DEG nur noch fünf Verteidiger übrig. Sekunden vor der Pause sorgten die Huskies mit ihrem fünften Treffer für die Vorentscheidung.
Mit dem Glauben an ein Wunder, den der Stadionsprecher vor dem letzten Drittel verkündete, konnten sich die Anhänger der Pinguine sicher nicht mehr anfreunden. Denn die Gäste waren dem nächsten Treffer näher als die Hausherren. Trotzdem kamen die KEV-Fans auf ihre Kosten. Denn zunächst ließen Nikita Shatsky und Detsch die Fäuste fliegen. Kurz darauf sorgten die Boxeinlagen Koch gegen Lowry und Mouilierat gegen Tramm für Begeisterung auf den Rängen. „Oh wie ist das schön“, sangen die KEV-Fans. Die letzten vier Boxkämpfer durften zum Duschen in die Kabine. Mouillierat kassierte zwei Minuten zusätzlich. In Unterzahl verkürzte Niederberger mit seinem zweiten Treffer auf 2:5 (50.).
Nach dem Motto, aufgeben gilt nicht, kämpften die Pinguine weiter. Mike Fischer traf den Pfosten, Marcel Müller scheiterte an Torwart Kuhn. Erst bei ihrer letzten Überzahl gelang den Gastgebern noch durch Dennis Miller der letzte Treffer.
Bei 5 gegen 5 waren wir heute sehr gut. Nach dem Rückstand haben wir das Spiel kontrolliert und unsere Torchancen gut ausgenutzt. Am Ende waren wir etwas zu zahm und haben noch zwei Tore abgegebn“, sagte Kassels Trainer Bo Subr.
„Ich denke, dass Kassel sehr stark ist und auf DEL-Niveau spielt. Wir wussten, dass wir in der Abwehr viel zu tun haben werden. Was nicht gut war, dass unsere Körpersprache nach dem ersten Gegentor runter ging. Nach dem zweiten Drittel habe ich den Jungs gesagt, es geht nicht, dass unsere Fans uns auspfeifen, wir müssen eine Reaktion zeigen. Das haben sie dann auch noch gemacht“, sagte Trainer Boris Blank.