2:3-Niederlage gegen den rheinischen Rivalen Pinguine verlieren Heimspiel gegen Köln

Krefeld · Im Kellerduell der Deutschen Eishockey-Liga mussten sich die Krefeld Pinguine dem rheinischen Rivalen Kölner Haie mit 2:3 geschlagen geben. Ein Doppelschlag der Haie brach den Pinguinen das Genick.

 Mit diesem Transparent appellierten die KEV-Fans  an die Verantwortlichen der Pinguine, den DEL-Standort Krefeld zu erhalten. Auch wenn in dem Wort immer das kleine e fehlte, war die Aktion mehr als gelungen und wichtig.

Mit diesem Transparent appellierten die KEV-Fans an die Verantwortlichen der Pinguine, den DEL-Standort Krefeld zu erhalten. Auch wenn in dem Wort immer das kleine e fehlte, war die Aktion mehr als gelungen und wichtig.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

6625 Zuschauer, darunter Bundestrainer Toni Söderholm, sahen in der Yayla-Arena ein packendes Derby, in dem die Gastgeber bis zur letzten Spielminute die bessere Mannschaft war. Aber ein Doppelschlag der Gäste innerhalb von 87 Sekunden vor Ende des ersten Drittels brach den Pinguinen letztendlich das Genick. Das Spiel stand ganz im Zeichen des drohenden Aus für den DEL-Standort Krefeld. Selbst die 600 Kölner Fans in der Arena machten sich für den Erhalt eindrucksvoll stark.

Bei herrlichem Spätsommer trafen sich die KEV-Fans schon früh an der Arena. Die Brauerei Königshof verteilte indes an verschiedenen Stellen 3000 Flaschen „Fantastisches Pils“, das für 2 Euro pro Flache zugunsten der Pinguine verkauft wurde. Trotz des drohendes Aus des DEL-Standorts Krefeld ließen sich die Fans der Schwarz-Gelben nach dem Motto jetzt erst recht die Stimmung nicht verderben. Den Aufruf zur bedingungslosen Unterstützung des Fan-Projekts und der Pinguine Supporters nahmen sich die Fans auf der Nordtribüne schon vor dem Spiel zu Herzen und sangen „KEV, ein Leben lang“. Bei der Vorstellung beider Teams rollten sie ein Transparent mit der Aufschrift „ Alles geben für unser Leben, Krefeld für immer Eishockeystadt“. In der Eile hatten die Fans beim Wort immer ein e vergessen. Auch die 600 Fans der Kölner Haie unterstützten ihren Rivalen von der anderen Rheinseite. „Krefeld ist Pflicht, Tradition ersetzt man nicht“, stand auf einem Transparent geschrieben, das die Haie-Fans beim ersten Powerbreak ausrollten und skandierten: „Krefeld muss bleiben.“ Die übrigen Zuschauer erhoben sich von ihren Plätzen und applaudierten kräftig.

Die Pinguine versuchten vom Auftaktbully weg, sich bei den Fans für die Unterstützung zu bedanken. Trainer Brandon Reid hatte seine Sturmreihen zwei, drei und vier verändert. Wie am Freitag in Berlin war sein Team bereits in der 2. Minuten in Überzahl, aber der wichtige Führungstreffer wollte erneut einfach nicht fallen. Jeremy Welsh setzte einen Schlenzer an den Außenpfosten. Stattdessen gingen die Gäste mit ihrem zweiten Torschuss in Führung. Torwart Jussi Rynnäs war die Sicht versperrt (5.). Die Krefelder schockte der Rückstand nicht. Sie drängten auf den Ausgleich, konnten aber ihre zweite Überzahl nicht nutzen. Erst in der 19. Minute fiel der verdiente Ausgleich. Verantwortlich dafür war der Mann mit der Nummer 19, Jacob Lagacé. Mit einer tollen Bewegung erzielte er seinen ersten Saisontreffer. Mitten in dem lautstarken Jubel auf den Rängen gingen die Haie nur 16 Sekunden nach dem Ausgleich in Führung und sorgten weitere 91 Sekunden später mit ihrem dritten Treffer für Stockstarre bei den KEV-Fans.

Mit dem Mut der Verzweiflung versuchten die Pinguine, die ab der 41. Minute ohne Torsten Ankert (Oberkörperverletzung) auskommen mussten, sofort nach Wiederbeginn, das Heft in die Hand zu nehmen. Sie überstanden eine Strafe gegen Philipp Bruggisser und hatten dann durch Grant Besse die große Chance zum Anschlusstreffer. Doch er scheiterte bei seinem Alleingang an Torwart Wesslau. Besser machte es Chad Costello, der den Puck mit ausgestrecktem Schläger ins kurze Eck legte (33.). Die Haie kamen nur selten gefährlich vors gegnerische Tor. Und wenn, war Rynnäs gegen F. Tiffels (29.) und Oblinger (35.) zur Stelle. Kurz vor der zweiten Pause stand Lagacé vor seinem zweiten Treffer, scheiterte aber an Wesslau. Der Schwede war auch zu Beginn des letzten Drittels bei einer guten Einschussmöglichkeit für Pietta zur Stelle. Auch wenn die Pinguine bis zum Schluss um den Ausgleich kämpften, stemmten sich die Kölner mit viel Einsatz dagegen, auch als Krefelds Torwart Rynnäs 75 Sekunden vor dem Ende seinen Arbeitsplatz verlassen hatte.

Statistik:

Pinguine: Rynnäs - Ankert/Cundari, Noonan/Riefers, Trivellato/Bruggisser, M. Schmitz – Costello/Pietta/Besse, Lagace/Welsh/Saponari, Baun/Ewany/Postel, Kruminsch/Hospelt/Kuhnekath

Schiedsrichter: Rohatsch (Lindau)/ Bauer (Höchstadt)

Zuschauer: 6625.

Tore: 0:1 (4:55) Ugbekile (Müller/Sill), 1:1 (18:07) Lagacé (Saponari/Welsh), 1:2 (18:24) Hanowski (Matsumoto/Gagné), 1:3 (19:51) Zerressen (Akeson/Bast), 2:3 (32:25) Costello (Pietta/Cundari).

Strafminuten: Krefeld 4, Köln 4

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