WM-Kader steht fest Tim Stützle löst Alexander Blank ab

Krefeld · Die beiden Eigengewächse des KEV absolvierten am Wochenende die letzte Vorbereitung der Nationalmannschaft auf die WM in Finnland gemeinsam. Aber nur der Stürmer der Ottawa Senators gehört zum abschließenden Kader.

 Stürmer Tim Stützle erschien nach seiner starken NHL-Saison rechtzeitig zum letzten Testspiel der Nationalmannschaft vor der WM gegen Österreich.

Stürmer Tim Stützle erschien nach seiner starken NHL-Saison rechtzeitig zum letzten Testspiel der Nationalmannschaft vor der WM gegen Österreich.

Foto: City-Press GmbH/Marco Leipold

Tim Stützle und Alexander Blank, die beide das Eishockey-Einmaleins im Nachwuchs des KEV 81 an der Westparkstraße erlernt haben, verließen das Trainingsquartier der Deutschen Nationalmannschaft am Sonntag nach dem letzten Test der Mannschaft in Schwenningen gegen Österreich (3:1), mit unterschiedlichen Blickrichtungen.

Während sich NHL-Profi Stützle auf seine erste WM-Teilnahme freuen darf und nach dem Spiel ein gefragter Interviewpartner der Pressevertreter war, nahm von noch Pinguin Blank kaum jemand Notiz. Dabei hatte der 20-jährige Stürmer in allen sechs Vorbereitungsspielen der DEB-Auswahl mitgespielt und gute Leistungen gezeigt.

In seinen Länderspielen Nummer drei bis acht sammelte er vier Scorerpunkte. Auch in Überzahl erhielt er von Trainer Toni Söderholm regelmäßig Eiszeit. Es sah danach aus, als wenn er den Sprung in den endgültigen WM-Kader (13. bis 29. Mai in Finnland), schaffen könnte. Es klappte dann aber doch nicht mit der Nominierung.

Bereits im vergangenen Jahr durfte Blank in der Vorbereitung auf die WM in Riga im A-Team des DEB reinschnuppern. Obwohl er damals reichlich Lob vom Bundestrainer bekam, war für ihn die Vorbereitung nach zwei Spielen beendet. Nach einer für ihn eher durchwachsenen Saison durfte er sich jetzt in sechs Spielen zeigen. Blank ist sicherlich ein Spieler, wenn er sich in der DEL weiterentwickelt, dem die Zukunft im Nationalteam gehört.

Er nahm die Ausbootung am Sonntag aber professionell hin und freute sich über die knapp vier Wochen bei der Nationalmannschaft: „Während ich im vergangenen Jahr sehr nervös war, habe ich mich jetzt am Puck deutlich sicherer gefühlt. Es waren Spiele und Trainingseinheiten auf hohem Niveau. Der Trainer hat mir viel Vertrauen gegeben und ich habe auch in Überzahl gespielt. International ist es noch mal komplett anders als in der Liga“, sagte Blank zwei Stunden vor dem Spiel in Schwenningen im Gespräch mit der RP, als er sich zusammen mit zwei Kollegen, die ebenfalls nicht für das Spiel gegen Österreich nominiert waren, auf einen kleinen Spaziergang rund um die Helios-Arena machte.

Da war für ihn auch schon klar, dass es mit dem WM-Traum in diesem Jahr für ihn noch nichts wird. „Ich bin heute nicht aufgestellt, deshalb werde ich bei der WM nicht dabei sein“, schätzte der junge Stürmer seine Situation realistisch ein. „Es sind viele gute Spieler im Kader, auch aus Nordamerika. Wenn die Mannschaft so gut zusammenhält wie in der Vorbereitung, ist das Halbfinale drin“, prognostizierte Blank. Für ihn geht es mit sechs Freunden Ende Mai für eine Woche nach Mallorca. Zu seinem wahrscheinlich bevorstehenden Wechsel nach Düsseldorf wollte er sich nicht äußern.

Komplett anders sieht es für den gebürtigen Vorster Tim Stützle aus. Dem 20-Jährigen war die Vorfreude auf seine erste WM trotz des Reisestresses der vergangenen Tage deutlich anzumerken. „Nach der Rückkehr aus Ottawa war ich noch kurz bei meiner Familie in Vorst, dann ging es nach Mannheim und von dort weiter nach Schwenningen zu meinem Länderspieldebüt. Ich freue mich, hier zu sein und es hat Spaß gemacht, mit den Jungs zu spielen. Ich weiß, dass wir noch besser spielen können und ich will eine Führungsrolle auf dem Eis übernehmen“, sagte der Angreifer der Ottawa Senators. „Der Bundestrainer war vor längerer Zeit bei mir in Ottawa und hat über eine mögliche WM-Teilnahme gesprochen“, nannte Stützle einen der Gründe, weshalb er jetzt die WM spielt. Über sein zweites Jahr in der NHL sagte er: „Es war eine Saison, da ging es für mich mal rauf und mal runter.“

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