Freitag nach Kaufbeuren Pinguine sind weit vom Ziel entfernt

Krefeld · Spätestens nach der dritten Niederlage gegen Kassel ist klar, dass sich bei den Krefeldern bis zu den Play-offs noch viel in eine positive Richtung entwickeln muss. Ohne Verstärkungen ist die Rückkehr in die DEL kaum zu schaffen.

Punkte verloren die Pinguine gegen Kassel auch bei den Boxkämpfen, wie hier zwischen Davis Koch und Joel Lowry.

Punkte verloren die Pinguine gegen Kassel auch bei den Boxkämpfen, wie hier zwischen Davis Koch und Joel Lowry.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Keine Frage, das Jahresfinale der Pinguine auf eigenem Eis war am Mittwochabend ein Höhepunkt des Krefelder Eishockey-Jahres. Auch wenn die Leistung und das Ergebnis der Schwarz-Gelben nicht zur tollen und stimmungsvollen Kulisse sowie zum packenden Match mit acht Treffern und Boxeinlagen passten, kamen die Zuschauer voll auf ihre Kosten.

Mit Blick auf das neue Jahr und die restliche DEL2-Saison war das Gastspiel der Kassel Huskies für die Krefelder eine wertvolle Standortbestimmung. Vom Leistungsvermögen des Tabellenführers aus Nordhessen sind die Pinguine meilenweit entfernt. Alleine wie die Gäste den Puck spielerisch aus dem eigenen Drittel beförderten, war beeindruckend. Dazu sind sie torgefährlich und in der Tiefe stark besetzt.

Die zuletzt sinkende Erwartungshaltung der KEV-Fans in Sachen direkter DEL-Rückkehr wurde durch die dritte Niederlage gegen Kassel untermauert. Nach einer fehlgeplanten Vorbereitungsphase gelang es den Trainern Leif Strömberg und Peter Draisaitl nicht, das Team konstant in die richtige Richtung zu bringen. Das soll und muss jetzt dem neuen Trainer-Duo Boris Blank/Herbert Hohenberger gelingen. Aber wie? Steckt in der Mannschaft mehr Potenzial, um die individuelle Klasse einiger Spieler effektiver aufs Eis zu bringen? 20 Spiele stehen bis zum Ende der Hauptrunde am 5. März noch auf dem Programm. Nach dem Heimspiel am 8. Januar gegen Landshut bleibt der Rhythmus mit zwei Spielen am Wochenende bis zum Schluss bis auf einen Dienstag gleich. Da bleibt Zeit, im Training an den notwendigen Stellschrauben zu drehen.

Am Mittwoch war auf den Rängen der Wunsch nach Verstärkungen wieder deutlicher zu hören. Sinn würde es machen, die beiden freien Ausländerlizenzen an Spieler zu vergeben, die im Fall des Aufstiegs auch in der DEL zu gebrauchen sind und bei einem weiteren Jahr in der DEL2 absolute Leistungsträger sind.

Am Freitag beim Tabellenzweiten Kaufbeuren hängen die Trauben für die Pinguine erneut hoch. „Da müssen wir so spielen wie gegen Kassel im letzten Drittel. Wir müssen für den Gegner unangenehmer sein und etwas härter spielen, dann haben wir dort eine gute Chance zu gewinnen“, sagte der zweifache Torschütze Leon Niederberger.

Kapitän Alexander Weiß war nach der Pleite gegen die Huskies ziemlich bedient: „Das war ein Katastrophen-Spiel von uns vor so einer tollen Kulisse. So wie wir aufgetreten sind, das ist nicht akzeptabel. Wir haben uns von Kassel auf der Nase rumtanzen lassen. Kassel war heute für uns eine Nummer zu groß.“

Am Freitag erwartet er eine nicht minder schwere Aufgabe: „Kaufbeuren hat in Bayreuth verloren, daher wird es jetzt nicht einfacher für uns. Die wollen genauso wie wir nicht mit zwei Niederlagen ins neue Jahr gehen. Wir wollen aber das Jahr ordentlich beenden und mit einem Sieg in der Tabelle nach oben klettern. Unser Zweikampfverhalten muss besser werden und wir dürfen nicht erst im letzten Drittel anfangen zu spielen. Wir brauchen eine Top-Leistung über 60 Minuten und nicht nur über 20 oder 25 Minuten.“ Vielleicht gelingt dann wie beim ersten Gastspiel im Allgäu am fünften Spieltag ein Sieg, damals mit 3:2.

Die personelle Situation hat sich verschlechtert, da Verteidiger Philip Riefers mit einer Oberkörperverletzung mindestens zwei Wochen ausfallen wird. Für ihn kehrt Tom-Eric Bappert ins Team zurück, dem Trainer Blank gegen Kassel eine Pause verordnet hatte. Wer im Tor stehen wird und ob Förderlizenzspieler der DEG mit nach Kaufbeuren fahren, entscheidet sich erst am Spieltag.

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