2:5-Niederlage in Wolfsburg Sergei Belov verhindert zweistellige Pleite

Krefeld · Der Torwart der Pinguine bekam im Auswärtsspiel in Wolfsburg 46 Schüsse auf sein Tor und war bester Akteur seines Teams. Seine Vorderleute enttäuschten und unterlagen mit 2:5. Sonntag sind die Schwarz-Gelben in Bietigheim zu Gast.

 Als seine Teamkollegen nach dem zweiten Drittel schon in der Kabine waren, saß Anton Berlyov immer noch fassungslos auf der Bank und schaute ins Leere.

Als seine Teamkollegen nach dem zweiten Drittel schon in der Kabine waren, saß Anton Berlyov immer noch fassungslos auf der Bank und schaute ins Leere.

Foto: City-Press GmbH/Moritz Eden

Der Abstiegskampf der Pinguine gleicht in der DEL weiter einer Abschiedstour. Auch in Wolfsburg konnten die Krefelder ihre Pleitenserie nicht stoppen und unterlagen mit 2:5. Anders als im „Hinspiel“ am Mittwoch konnten sie dem Tabellenzweiten keine Paroli bieten. Bereits nach zehn Minuten lagen die Grizzlys mit 3:0 in Führung. Um nochmal entscheidend ins Spielgeschehen eingreifen zu können, leisteten sich die Schwarz-Gelben zu viele individuelle Fehler. Torwart Sergei Belov verhinderte nach seinem Patzer zum 0:1 mit sehr guten Paraden eine höhere Niederlage und war bester Krefelder an diesem Abend.  Er bekam 48 Schüsse auf sein Tor. Am Sonntag sind die Pinguine in Bietigheim um 17 Uhr zu Gast. Es gab aber am Freitag wenigstens noch eine positive Nachricht. In der DEL2 werden die Krefelder in der Yayla-Arena ihre Heimspiele austragen. Darauf einigte sich der Klub mit dem Hallenbetreiber Seidenwerberhaus GmbH.

Nach einem lockeren  Warm-Up machten sich die Pinguine kurz nach Mittag auf die Reise in die Autostadt. Nach einer Pause an der Raststätte Lehrter See traf das Team kurz nach 17 Uhr am Stadion im Allerpark ein. Überraschend stieg auch Alexander Weiss mit aus dem Bus, der eigentlich wegen einer Verletzung ausfallen sollte. Durch die Blitzheilung konnte Trainer Igor Zakharkin sein Team gegenüber der 1:5-Niederlage im „Hinspiel“ vom Mittwoch unverändert aufs Eis schicken. Bei den Gastgebern hatte Trainer Mike Stewart sein Team auf drei Positionen verändert. Chat Pickard stand für Dustin Strahlmeier im Tor. Armin Wurm rückte für  Björn Krupp in die Abwehr und Garret Festerling stürmte für den verletzten Fabio Pfohl.

Vom Auftaktbully weg fuhren die Grizzlys mächtig Schlitten mit den Pinguinen. Torwart Belov bekam gleich alle Hände voll zu tun. Aber in der fünften Minute war er offensichtlich noch nicht richtig warmgeschossen, als er bei einem Schrägschuss von Furchner patzte. Der 39-jährige Torschütze gab vor dem Spiel sein Karriereende nach dieser Spielzeit bekannt.

Belovs Vorderleute sackten nach dem 0:1 irgendwie mental zusammen und waren hoffnungslos unterlegen. Drei Minuten nach ihrer Führung staubte Rech nach einem Abpraller ohne Mühe zum 2:0 ab. Es kam aber noch schlimmer für die Gäste. Anstatt bei ihrer ersten Überzahl ins Spiel zu kommen, kassierten sie bei einem Konter das 0:3. Damit war fast schon klar, wer am Ende der 60 Minuten das Eis als Sieger verlassen wird. Es gab aber bis zur ersten Pause doch noch  Lebenszeichen der Pinguine. Nach schöner Vorarbeit von Alex Blank sorgte Lucas Lessio für das 1:3. Aber ein Signal für bessere Zeiten war das nicht. Wolfsburg blieb am Drücker. Dabei verhinderte Belov mit einer Glanztat den vierten Gegentreffer (15.). Kurz vor der Sirene scheiterte Jeremy Bracco  mit dem erst sechsten Torschuss des Teams an Torwart Pickard.

Im zweiten Drittel kamen die Pinguine etwas besser ins Spiel und konnten ihre Torschussbilanz etwas aufpolieren. Dabei vergab Laurin Braun den Anschlusstreffer (4.). Als mit Lessio zum ersten Mal ein Krefelder auf die Strafbank musste, zeigten die Grizzlys, wie man erfolgreich Überzahl spielt und erhöhten mit einen schön herausgespielten Treffer auf 4:1. Bis fünf Sekunden vor der zweiten Pause verhinderte Belov mit drei Paraden den nächsten Treffer. Doch dann nutzten die Gastgeber eine Überzahl zum 5:1.

Sieben Minuten waren im letzten Drittel gespielt, da musste Weiß auf die Strafbank. Doch dieses Mal hielten sich die Pinguine dank Belovs Paraden schadlos. Die Hausherren schalteten mit zunehmender Spielzeit einen Gang zurück. Bei einem Konter über Weiß kam Braun im Slot frei zum Abschluss und sorgte für eine Ergebniskorrektur. Beinahe hätten die Grizzlys noch das halbe Dutzend vollgemacht. Aber eine Direktabnahme von Bittner knallte gegen den Pfosten. „Wir sprechen an, was wir machen müssen und sobald wir aufs Eis gehen, ist einfach alles weg“, sagte Braun nach dem Spiel. Die Hoffnung auf die Rettung hat er aber noch nicht aufgegeben: „Wir spielen noch gegen Bietigheim, Schwenningen und Iserlohn. Wenn wir die Spiele gewinnen, sind wir safe.“

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