Krefeld Pinguine Saveljev geht, Schopp übernimmt

Krefeld · Der Meerbuscher Unternehmer Peer Schopp hat am Donnerstag überraschend von Sergey Saveljev die Hauptanteile an der KEV-Pinguine-Eishockey GmbH übernommen. Die Mannschaft wurde vor dem Training informiert.

Das neue Team der Krefeld Pinguine (von links): Wirtschaftsprüfer Tobias Polka, Hauptgesellschafter Peer Schopp und Rechtsanwalt Matthias Voigt.

Das neue Team der Krefeld Pinguine (von links): Wirtschaftsprüfer Tobias Polka, Hauptgesellschafter Peer Schopp und Rechtsanwalt Matthias Voigt.

Mit einem Paukenschlag begann im Krefelder Eishockey der 1. Dezember. Sergey Saveljev hat die Anteile der Save´s AG aus der Schweiz verkauft, die er im April 2020 vom damaligen Hauptgesellschafter Wolfgang Schulz und dessen Partnern erworben hatte. Ab sofort ist die weltweit tätige Unternehmensgruppe „KineCon“ aus Meerbusch neuer Hauptgesellschafter der KEV-Pinguine-Eishockey GmbH. An der Spitze steht jetzt Peer Schopp aus Meerbusch, der 78.5 Prozent Hauptanteile der GmbH übernahm. Zu seinem Führungsteam gehören als Mitgesellschafter Wirtschaftsprüfer Tobias Polka, der die restlichen 1,5 Prozent von Saveljevs 80 Prozent übernahm, und Rechtsanwalt Matthias Voigt, die bereits Saveljev beratend zur Seite standen.

Saveljev, der am Dienstag vor dem Heimspiel gegen Freiburg aus der Schweiz angereist war, erschien am Donnerstag um 12 Uhr im Presseraum der Yayla-Arena, wo die Medienvertreter auf das wöchentliche Pressegespräch mit Trainer Peter Draisaitl warteten. Er bedankte sich bei jedem per Handschlag „für die gute Zusammenarbeit“ und wünschte „alles Gute“. Zum Verkauf seiner Anteile wollte der 26-jährige Lette nichts sagen und verschwand wieder.

Überraschend ist nicht Saveljevs Rückzug, sondern der Zeitpunkt. Er hatte bereits im Mai angedeutet, Krefeld am Ende der Saison verlassen zu wollen, falls sich ein Käufer für seine Anteile finden sollte. Nach dem Abstieg aus der DEL hatten viele damit gerechnet, dass er das Handtuch werfen würde. Doch das Gegenteil war der Fall. Er zeigte sich angriffslustig und versprach, alles für den direkten Wiederaufstieg zu tun und stellte ein fast komplett neues Team nebst neuen Trainern auf die Beine.

Vor einigen Wochen erklärte er, dass er auch in Krefeld bleiben werde, wenn die Rückkehr in die DEL nicht gelingen sollte. Als er jetzt auf der Suche nach einem neuen Investor fündig wurde, passte das zu seinen Rückzugsgedanken. Seine Familie war bereits Anfang des Jahres zurück in die Schweiz gezogen, da der älteste Sohn dort nach den Sommerferien in die Vorschule kam. Seitdem erledigte er seine Aufgaben als Multifunktionär hauptsächlich von der Schweiz aus. „Ich möchte mich beim Team der Geschäftsstelle, der Mannschaft, allen Partnern und Sponsoren sowie den Fans der Pinguine für die Unterstützung in den vergangenen Monaten bedanken,“ so Saveljevs Worte in der Pressemitteilung des Klubs. Von der Übergabe an Schopp informierte er das Team gemeinsam mit seinem Nachfolger. Als Dankeschön für die Rettung der Pinguine erhielt er eine Dauerkarte aufs Lebenszeit. Nach RP-Informationen  soll er gemeinsam mit Igor Zakharkin ein neues Projekt im Auge haben.

Die „KineCon-Gruppe“ verfolgt das Ziel, langfristig wieder erfolgreiches Eishockey in der obersten Spielklasse nach Krefeld zu bringen, und zwar wirtschaftlich nachhaltig. Diplom-Ingenieur und Unternehmer Schopp stellt heraus, dass der Standort zunächst auch die Strukturen und die Strategie eines Profiklubs für den sportlichen Erfolg auf der Basis vernünftigen wirtschaftlichen Haushaltens schaffen muss: „Die Stärke der Pinguine besteht in der Verbindung der Menschen in Krefeld und am Niederrhein, die mit viel Herzblut hinter dem KEV stehen.“ Der zukunftsgerichtete, wirtschaftliche und sportliche Ansatz basiere auf der Überzeugung eines starken gemeinsamen Ganzen. Schopp spielte selber Tennis und Basketball, ehe er am Inline-Skater-Hockey und Golf Gefallen fand. Er und Polka sind Freunde, beide spielten gemeinsam Inlinehockey in Krefeld. Schopps Sohn Daniel spielt beim Bundesligisten Skating Bears, die sein Vater auch als Sponsor finanziell unterstützt.

Die Jugendarbeit soll systematisch gebündelt werden, um junge Menschen aktiv für Eishockey zu begeistern und für Talente jeden Alters die optimale Betreuung zu garantieren. Dabei spiele die Jugendarbeit des KEV 81 für das Team eine zentrale Rolle. Alle Förderlizenzspieler, die bereits für den Kooperationspartner EG Diez-Limburg spielen können, sind am 1. Dezember auch für den KEV spielberechtigt. Sandro Mayr spielt bereits am Freitag für die U23.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort