Rick Adduono "Die Spieler müssen mir helfen"

Krefeld · Am Donnerstag leitete der neue Trainer der Krefeld Pinguine seine erste Trainingseinheit und hofft heute im Heimspiel gegen Köln auf die Unterstützung der Fans. Christian Ehrhoff will nicht jubeln, wenn er heute ein Tor schießt.

 Wenn Rick Adduono (Mitte) erzählt, sorgt das meistens für Erheiterung. Hier auch bei Aufsichtsratschef Wolfgang Schulz und Geschäftsführer Karsten Krippner.

Wenn Rick Adduono (Mitte) erzählt, sorgt das meistens für Erheiterung. Hier auch bei Aufsichtsratschef Wolfgang Schulz und Geschäftsführer Karsten Krippner.

Foto: T.L.

Da war sie wieder, diese Leidenschaft, diese Begeisterung und diese motivierende und positive Art, die Rick Adduono schon während seiner ersten Amtszeit als Cheftrainer der Krefeld Pinguine ausstrahlte. Und natürlich ist der 61-jährige Kanadier auch zuversichtlich, dass er in den verbleibenden 22 Punktspielen mit seinem Team das rettende Ufer, sprich die Pre-Play-offs noch erreichen wird: "Das ist ein schwerer Weg. Aber in mir als Coach ist noch viel Leben. Ich bin glücklich, wieder hier zu sein", sagte er bei seiner Comeback-Pressekonferenz. Er wolle herausfinden, warum die Mannschaft auf dem letzten Platz steht: "Wir hatten heute ein sehr gutes Meeting in der Kabine. Ich habe auch Einzelgespräche geführt. Die Spieler müssen mir helfen, dann können wir die Play-offs erreichen."

Zur Vorstellung des Trainers kam auch Wolfgang Schulz, der noch einmal auf die vergangenen Tage zurückblickte. "Ich freue mich, Rick wieder zu sehen. Aber zunächst möchte ich bei Franz Fritzmeier und Elmar Schnitz für die sehr gute Arbeit bedanken. Sie haben unglaublich viel Zeit investiert und das Team auf ein Topniveau gebracht. Es tut mir sehr leid, dass die Zusammenarbeit zu Ende ist. Aber wir mussten reagieren. Der letzte Platz ist nicht unser Anspruch. Von den Kosten und vom Papier her müssen wir weiter ober stehen. Rick war bereit, den Feuerwehrmann zu spielen. Das ist aller Ehren wert. Das zeigt ganz deutlich, wie er zu Krefeld steht. Das ist bewundernswert", sagte der Aufsichtsratschef. Schulz nimmt jetzt auch die Mannschaft in die Pflicht. Die Nachricht, dass die Spieler zuletzt ihr Gehalt nicht pünktlich bekommen haben sollen, dementierte er: "Wir haben immer um den 10. herum gezahlt. Das wird auch so bleiben."

 Gestern war Ville Vaija (re.) mit auf dem Eis. Ob er Rick Adduonos Co-Trainer bleibt, steht noch nicht fest.

Gestern war Ville Vaija (re.) mit auf dem Eis. Ob er Rick Adduonos Co-Trainer bleibt, steht noch nicht fest.

Foto: sam

Rick Adduono erzählte von einer sehr stressigen Zeit, die er seit seiner Zusage vom vergangenen Sonntag erlebt habe: "Letztendlich habe ich mich für die Rückkehr entschieden, weil ich Herrn Schulz und die gesamte Organisation in Krefeld sehr schätze. Auch meine Frau hat ja gesagt, weil wir hier noch viele Freunde haben."

Bei dem ganzen Stress habe er am Mittwochabend nach einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt sein neues Domizil im Stadtwald erst nach 40 Minuten gefunden. Stressig war für ihn auch der erste offizielle Arbeitstag. In der Kabine habe er mit Kyle Klubertanz über die gemeinsame Zeit in Nordamerika plaudern wollen: "Dann sagte mir aber einer, das ich mit Mikko Vainonen spreche."

 Viel los war am Mittwoch bei der Weihnachtsfeier des KEV. Auf dem Eis tummelten sich viele Eltern und Kinder. Im Restaurant freute sich der Nachwuchs über den Besuch der Profis Marcel Müller, Niklas Treutle, Nick St. Pierre und Tim Hambly.

Viel los war am Mittwoch bei der Weihnachtsfeier des KEV. Auf dem Eis tummelten sich viele Eltern und Kinder. Im Restaurant freute sich der Nachwuchs über den Besuch der Profis Marcel Müller, Niklas Treutle, Nick St. Pierre und Tim Hambly.

Foto: TL/dd

Beim Training führte Adduono auf dem Eis zwischen den Übungen lange Dialoge. Es stand sehr viel Schusstraining auf dem Programm. Heute früh beim Pre-Game-Skating will er dann mehr auf das Kölnspiel eingehen. Die Sturmformationen hat der Kanadier bis auf die Paradereihe geändert: Vasiljevs/Collins/Rosa, Koziol/Mancari/Schymainski, Orendorz/Ness/Mieszkowski. In der Abwehr liefen die Pärchen am Donnerstag unverändert auf. Die sollen während des Spiels von Ville Vaija gecoacht werden. Ob der Finne Co-Trainer bleibt, steht weiter nicht fest. "Ich werde noch mit ihm sprechen", sagte Adduono.

Mit Tempo und Forechecking will der Coach den Haien den Zahn ziehen: "Köln hat eine stärkere Mannschaft als im Vorjahr. Aber mit der Unterstützung unserer Fans, auf die ich mich schon sehr freue, können wir gewinnen." Das wollen auch die Haie, die für ihre Ansprüche in einer Krise stecken. Auch dort beschäftigte sich der Aufsichtsrat mit der aktuellen Situation. An der gestrigen Pressekonferenz im Haie-Zentrum nahm Christian Ehrhoff teil. Der bekundete auch dort, wie schon im Gespräch mit unserer Zeitung, dass sein Herz weiter für Krefeld schlage und sagte, er werde nicht jubeln, wenn er heute das Tor treffen sollte.

(RP)
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