Krefeld Pinguine Pinguine: Adduono geht, Fritzmeier kommt

Del · Am Dienstag gaben die Krefelder den Rücktritt ihres Trainers bekannt, der künftig als Scout in Übersee tätig sein wird.

 Rick Adduono sagte gestern "Auf Wiedersehen". Der sympathische Kanadier bleibt den Pinguinen als Scout treu.

Rick Adduono sagte gestern "Auf Wiedersehen". Der sympathische Kanadier bleibt den Pinguinen als Scout treu.

Foto: C.J.

"Platz für Neues!" Mit diesem Slogan werben die Krefeld Pinguine seit Tagen für einen Sonderverkauf von Fanartikeln, der von heute bis Freitag täglich von 10 bis 16 Uhr in der Geschäftsstelle läuft. Dieser Slogan passte gestern zur Pressemitteilung, die der Verein am Nachmittag verschickte: Rick Adduono ist nicht mehr Trainer der Pinguine, wird den Schwarz-Gelben aber vorerst als Scout in Übersee erhalten bleiben. Schließlich läuft der Vertrag des 60-jährigen Kanadiers noch bis zum Ende der Saison 2016/17. Der neue Trainer heißt Franz-David Fritzmeier, der zuletzt als Co-Trainer der Kölner Haie tätig war. Das wollten die Pinguine gestern allerdings noch nicht offiziell bestätigen. "Die Nachfolge wird aktuell geregelt. Noch kann allerdings keine offizielle Aussage dazu getätigt werden, da noch nicht alle Formalitäten und Regularien erfüllt sind", heißt es in der Presseerklärung. Heute um 14.30 Uhr wird der neue Trainer vorgestellt.

Die Trennung von Adduono hatte sich schon am vergangenen Freitag nach der Niederlage gegen Schwenningen abgezeichnet und wurde am Tag danach beschlossen. Da der Trainer zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Mannschaft auf dem Weg nach Berlin war, durfte er noch in Amt und Würden bleiben. Teile des Teams wurden am Abend vor dem Match gegen die Eisbären über die aktuelle Entwicklung informiert.

Seit Montag führte der Aufsichtsrat intensive Gespräche mit der sportlichen Leitung, um eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden. Die wurde nun gestern präsentiert. "Rick Adduono hat heute dem Aufsichtsrat mitgeteilt, dass er als Trainer der Krefeld Pinguine mit sofortiger Wirkung zurücktritt, um den Weg für einen Neuanfang frei zu machen. Damit beugt sich der sympathische Kanadier, der sich in seinem fast sechsjährigen Wirken an der Westparkstraße unzählige Freunde im Umfeld der Pinguine und darüber hinaus gemacht hat, nicht zuletzt dem zunehmenden öffentlichen Druck in den letzten Wochen. Die zunehmende Kritik auch und besonders vonseiten der sogenannten "Edelfans" rund um den Businessbereich, nebst Gesängen im Stadion und teils sehr harter Kommentare in sozialen Medien sowie der Presse, hatten dem Trainer sichtlich zugesetzt. Letztlich kam er zu dem Schluss, dass ihm die Pinguine zu sehr am Herzen liegen und die Stimmung in und um Krefeld mit ihm an der Bande wohl nicht mehr zu beruhigen wäre. Damit entschied Rick sich schweren Herzens zu dem Schritt, den Aufsichtsrat um die Entlassung aus seinem laufenden Vertrag zu bitten", heißt es in der Presseerklärung der GmbH.

Der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Schulz zeigte sich nach intensiven Gesprächen mit dem 60-Jährigen betrübt über die Entscheidung. "Rick Adduono ist für mich der beste Trainer in der Geschichte der Pinguine. Ich zolle ihm für seine Arbeit, aber auch für seine jetzige Entscheidung den allerhöchsten Respekt. Er ist ein wahrer Sportsmann und höchst integerer Mensch, der bei seiner gesamten Arbeit stets das Wohl der Pinguine als höchstes Gut im Blick hatte und hat. Ich verstehe seine Entscheidung und denke, ihm wurde nicht der Respekt entgegengebracht, den er sich mit seiner tollen Arbeit über die Jahre verdient hat."

Adduono wird künftig den Aufsichtsrat in beratender Funktion unterstützen und seine Expertise und hervorragenden Kontakte, die letztlich Topspieler wie Mark Voakes oder Kevin Clark als vollkommen Unbekannte an die Westparkstraße brachten, in der Funktion eines professionellen Scouts in Übersee einbringen. Sollte ihm ein Trainerjob angeboten werden, stehen die Pinguine ihm nicht im Wege.

(RP)
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