Kein Lösungsvorschlag in Sicht Pokerspiel bei den Pinguinen geht weiter - Verein droht Aus

Krefeld · Die 48-Stunden-Frist zur finanziellen Rettung des DEL-Standortes in Krefeld lief ohne Ergebnis ab. Damit droht dem KEV mehr denn je das Aus.

 Stürmer Grant Besse (re.) kann nach seiner Gehirnerschütterung aus dem Köln-Spiel gegen Ingolstadt wieder auflaufen.

Stürmer Grant Besse (re.) kann nach seiner Gehirnerschütterung aus dem Köln-Spiel gegen Ingolstadt wieder auflaufen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Vergeblich wartete Matthias Roos, Geschäftsführer der Krefeld Pinguine, am Donnerstag auf eine Nachricht von Wolfgang Peters, dem Anwalt der Energy Consulting, ob der neben der Schulz Holding zweite Hauptgesellschafter der KEV Pinguine Eishockey GmbH einer der beiden Lösungsvorschläge, die am Dienstagabend vereinbart worden waren, zustimmt oder nicht. Der Geschäftsführer hatte alle Beteiligten um die Einhaltung einer Frist von 48 Stunden gebeten, die am Abend kurz nach 20 Uhr ablief. Damit droht dem DEL-Standort Krefeld mehr denn je das Aus. Da im Prinzip keine neuen Fakten auf dem Tisch lagen, geht das schier unendliche Pokerspiel weiter.

Weder von den Pinguinen noch von Peters gab es Neuigkeiten zur aktuellen Lage. Roos benötigt dringend 400.000 Euro, um den Insolvenzantrag vorerst verhindern zu können. Die Pinguine Supporters, die Mitglied der GmbH sind, appellierten am Donnerstag per Facebook an alle Krefelder, am Freitag zum Heimspiel gegen Ingolstadt zu kommen: „Lasst uns alle unsere persönlichen Befindlichkeiten beiseite schieben und zeigen, dass, egal ob groß oder klein, ob seit 40 Jahren oder seit drei Monaten Fan, wir alle gemeinsam hinter unseren Pinguinen stehen. Es ist nochmal an der Zeit, ein eindeutiges Zeichen zu setzen. Lasst uns die Yayla-Arena am Freitag zu einer schwarz gelben Hölle machen und mit 8000 Zuschauern zusammen „You’ll never walk alone“ singen. Denn wir sind Krefeld und wir stehen zu unserem Verein.“

Roos würde durch einen warmen Geldregen sicher Zeit gewinnen. Die Mannschaft würde sich über eine so tolle Unterstützung bestimmt freuen. Denn gerade zu Hause ist der Druck für die Spieler, unbedingt gewinnen zu müssen, groß. „Bei jeder Heimniederlage wird der Druck größer. Wir haben von 18 Heimspielen 14 verloren, das ist der Punkt“, sagte der Sportdirektor.

Gegen Ingolstadt soll diese schlechte Bilanz aufpoliert werden. Die Panther wollen sich natürlich für ihre 1:4-Heimniederlage gegen Krefeld vom vergangenen Sonntag revanchieren und wissen, dass sie das erste Saisonduell an der Westparkstraße gewinnen konnten. Die Mannschaft machte sich am Donnerstag nach dem Abschlusstraining auf dem Weg an den Niederrhein. Im Tor soll Thomas Pielmeier nach seiner Verletzungspause sein Comeback feiern. Ob Angreifer Matt Bailey nach seiner Muskelverletzung im Oberschenkel wieder mitspielen kann, entscheidet sich kurzfristig.

Pierre Beaulieu erwartet „hungrige“ Panther. „Wir müssen bereit sein, wieder 60 Minuten unseren Spielplan einhalten und so gut verteidigen wie am Sonntag“, sagt der Trainer. Er ist froh, dass Grant Besse, Travis Ewanyk und Philip Riefers wieder an Bord sind: „Das gibt uns es mehr Tiefe im Kader und mehr Energie.“ Er erwartet ein schnelles und kampfbetontes Match: „Wir müssen auch diszipliniert spielen. So wie Ingolstadt am Sonntag den Treffer in Überzahl herausgespielt hat, das war schon toll.“

Am Sonntag starten die Pinguine einen Betriebsausflug zum Auswärtsspiel in Bremerhaven. Die Mannschaft wird von 400 KEV-Fans und dem kompletten Team der Geschäftsstelle begleitet. „In Bremerhaven ist es immer schwer, ins Spiel zu kommen. Daher ist es gut, dass wir so viele Fans dabei haben. Diese Energie müssen wir nutzen. Wir würden gerne nach einem Erfolg mit der ganzen KEV-Familie im Zug zurück nach Krefeld fahren. Das macht nach einem Sieg besonders viel Spaß“, sagt Beaulieu. Und am Sonntag besonders, denn dann wäre endlich auch der böse Fluch, der über den Duellen gegen die Fischtown Pinguins liegt, besiegt. 14 Mal in Folge mussten sich die Pinguine in der DEL nun schon den Artgenossen von der Nordsee geschlagen geben.

Die Bremerhavener peilen Sonntag einen Pflichtsieg an. Denn nach der Niederlage am Sonntag im Nordderby gegen Wolfsburg wollen sie ihren sechsten Tabellenplatz verteidigen und erstmals in ihrer Vereinsgeschichte sofort ins Play-off-Viertelfinale einziehen. Denn die DEG sitzt ihnen mt vier Punkten und einem Spiel weniger dicht im Nacken.

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