Weitere Personalentscheidung Pierre Beaulieu muss Krefeld trotz Vertrag verlassen

Krefeld · Der Kanadier hatte auf den Posten des Co-Trainers gehofft. Der DEL-Club hat unter dem Motto Familie, Heimat, Nähe ein neues Leitbild entworfen. Sportdirektor Roger Nicholas bedauert die fehlende Planungssicherheit.

 Trainer Pierre Beaulieu muss seinen Platz an der Bande räumen.

Trainer Pierre Beaulieu muss seinen Platz an der Bande räumen.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Familie, Heimat, Nähe: Diese prägenden Worte haben sich die Krefeld Pinguine seit Oktober 2019 auf die Fahne geschrieben. Der Grund war eine Umfrage unter 1500 Fans im Rahmen des Studiums von Mitarbeiterin Sarah Keussen. Die Auswertung war jetzt die Grundlage für ein neues Leitbild des DEL-Klubs. „Bereits in der vergangenen Saison haben wir positiv feststellen können, wie sehr die Fans tatsächlich die Werte Familie, Heimat und Nähe leben. Aus dem Slogan mussten nun Handlungsrichtungen, ein vollständiges Leitbild mit Mission und Vision entwickelt werden. Wichtig ist uns, wie bei der durchgeführten Umfrage auch hier die Meinung der Fans und Anhänger: Wir wollen die Fans abholen und dabei alle denselben Weg gehen, gemeinsam zurück zum Erfolg“, so Marketingchef Tom Södler. Eine ausführliche Ausarbeitung des Leitbildes ist auf der Homepage der Pinguine zu finden.

Die sportliche Ausrichtung des neuen Investors passt noch nicht so recht zum neuen und zu Krefeld prima passenden Leitbild. Das liegt in erster Linie an der Corona-Krise. „Unsere Planungssicherheit ist gleich null“, sagte am Mittwoch Roger Nicholas bei einer Pressekonferenz. Der neue Geschäftsführer und Sportdirektor dementierte die Nachricht, dass der russische Verteidiger Danijl Valitov auf der Krefelder Transferliste steht. Sein Scout Sergej Saveljevs erklärte allerdings, dass er sich mit dem 20-jährigen Vitalov beschäftigt habe. „Wir haben hunderte von Spielern analysiert, zunächst aufgrund von Statistiken, dann von den Kosten und Empfehlungen. Das ist eine Menge Arbeit. Wir haben auch mit einigen Spielern oder den Beratern gesprochen. Aber ich kann keinen Spieler nennen, der jetzt kommen soll“, sagte Nicholas. Das Ziel sei weiter, die Mannschaft stark zu verjüngen: „Junge Spieler entwickeln sich besser und mehr als ältere. Wir wollen es schaffen, dass sechs, acht oder sogar zehn Spieler aus dem eigenen Nachwuchs kommen. Aber das ist eine Vision, das dauert.“

Dann verriet Nicholas noch, mit welchem Stil die junge Mannschaft erfolgreich sein will: „Wir wollen schnelleres und attraktiveres Eishockey von Nord nach Süd. Das heißt, wenn ein Verteidiger an der eigenen blauen Linie den Puck hat, spielt er oft quer. Er muss den Puck sofort nach vorne spielen. Das ist vielleicht nicht attraktiv und unkontrolliert. Die Stürmer wissen das aber und holen sich dann vorne die Scheibe ab.“

Trainer Pierre Beaulieu wird diesen neuen Stil dem Team nicht mit einimpfen können. Nicholas teilte dem Kanadier mit, dass der noch ein Jahr gültige Vertrag aufgelöst werden soll. Das gelte nach wie vor auch für Torwart Oskar Östlund.

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