Pinguine gewinnen bei der DEG Pätzold ragte beim Derbysieg heraus

Krefeld · Der Krefelder Torwart war beim 2:1-Sieg in Düsseldorf der beste Akteur seines Teams. Die Pinguine machten dem Rivalen mit viel Kampf und Einsatzwillen das Leben schwer. Sonntag (14 Uhr) kommt Augsburg zum Saisonfinale.

 In dieser Szene erzielte Greger Hanson, hier etwas verdeckt vom Düsseldorfer Verteidiger Marco Nowak (Nr.8), den zweiten Treffer der Pinguine. Martin Schymainski (li.) und Travis Ewanyk (re.) waren die Vorbereiter.

In dieser Szene erzielte Greger Hanson, hier etwas verdeckt vom Düsseldorfer Verteidiger Marco Nowak (Nr.8), den zweiten Treffer der Pinguine. Martin Schymainski (li.) und Travis Ewanyk (re.) waren die Vorbereiter.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Ihrem Ziel, die Saison nach dem Verpassen der Pre-Pay-offs versöhnlich zu beenden, kamen die Pinguine im Rather ISS-Dome ein großes Stück näher. Sie gewann das letzte Derby gegen ihren rheinischen Rivalen DEG mit 2:1. Mit einem sehr starken Torwart Pätzold im Rücken, einer sehr guten Defesivleistung einem großen Einsatzwillen verdienten sich die Krefelder den ersten Auswärts-Dreier seit Oktober. Damit rückten sie auf Tabellenplatz elf vor, den es nun am Sonntag ab 14 Uhr in der Yayla-Arena beim Saisonausklang gegen die Augsburger Panther zu verteidigen gilt.

Die Pinguine mussten auf den verletzten Verteidiger Torsten Ankert und die erkrankten Angreifer Kirill Kabanov und Jacob Berglund verzichten. Verteidiger Mike Schmitz lief für den Kooperationspartner Herner EV in der Oberliga auf. Trainer Brandon Reid konnte deshalb neben sechs Verteidigern nur elf Stürmer aufbieten. Philip Riefers und James Bettauer tauschten die Plätze. Vinny Saponari ersetzte Berglund, der auch bei der DEG als Neuzugang im Gespräch sein soll, in der ersten Sturmreihe. Philipp Kuhnekath und Edwin Schitz, der sein DEL-Debüt feierte, waren die Angreifer zehn und elf. Auch die Hausherren gingen stark dezimiert ins Spiel und konnten nur fünf Verteidiger und elf Stürmer aufbieten.

Den Hausherren steckte noch sichtlich das Derby am Dienstag gegen Köln in den Knochen. So nahmen die Pinguine das Heft zur Freude ihrer 300 mitgereisten Fans in die Hand. Kapitän Phillip Bruggisser zog in der dritten Minute kurz hinter der blauen Linie ab und sorgte mit einem „Hammer“ für die Führung des KEV. Bei ihrer ersten Überzahl verpassten es die Pinguine den Vorsprung auszubauen. Dabei waren sie sogar für 34 Sekunden mit zwei Spielern mehr auf dem Eis. In der 16. Minute erzielte Greger Hanson aus Nahdistanz das 2:0. Nur eine Minute später hatte Saponari alleine vor Niederberger das 3:0 auf dem Schläger, scheiterte aber am Düsseldorfer Torhüter. Schrecksekunde dann aber zwei Minuten vor Drittelende, als Travis Ewanyk mit DEG-Verteidiger Nowak zusammen gestoßen war und von Mannschaftarzt Dr. Martin Wazinski in die Kabine geführt werden musste. Wenig später dann die erste gute Möglichkeit für die DEG, als Descheneau alleine auf Dimitri Pätzold zulief und den Krefelder Torhüter samt Puck hinter die Torlinie beförderte. Nach Videobeweis fand der Treffer keine Anerkennung.

Ewanyk kehrte zum zweiten Drittel wieder aufs Eis zurück und handelte sich direkt eine unnötige Strafzeit ein. Dabei hatten die Pinguine Glück, dass Descheneau gegen den Schlittschuh von Martin Schymainski zielte, als Torwart Pätzold schon geschlagen war. Auch eine Strafzeit gegen Hanson überstanden die Pinguine unbeschadet. Ihrerseits konnten sie eine Überzahl nicht nutzen, als Braden Pimm auf der Sünderbank saß. Die DEG, die im zweiten Drittel deutlich frischer wirkte, agierte aber bei einer Strafzeit gegen Tim Miller zu behäbig und brachte das Krefelder Tor nicht ernsthaft in Gefahr. Das sollte sich aber drei Minuten vor der zweiten Drittelpause ändern, als Bruggisser in der Kühlbox saß. Es dauerte nur zehn Sekunden, da hämmerte DEG-Kapitän Björn Barta den Puck über die Fanghand von Pätzold in die Maschen und sorgte so für aus Krefelder Sicht unnötige Spannung vor dem Schlussdrittel. In der 34. Minute kam Edwin Schitz zu seinem DEL-Debüt an der Seite von Daniel Pietta. Kuhnekath blieb wie schon im ersten Drittel auf der Bank.

Weil die Pinguine zu Beginn des letzten Drittels auch ihre vierte Überzahl nicht nutzen konnten, blieb es weiter spannend. Das Monentum in diesem Spielabschnitt wechselte jetzt häufig. Mal setzten sich die Krefelder im gegnerischen Drittel fest, mal die Gastgeber. Bei einer Strafe gegen Schymainski und kurz darauf gegen Noonan bot sich der DEG die große Chance zum Ausgleich. Doch das zweitbeste Überzahlteam der Liga biss sich an der guten Abwehrarbeit der Pinguine die Zähne aus. 70 Sekunden vor dem Ende verließ DEG-Torwart Niederberger seinen Arbeitsplatz. Doch Pätzold war wieder zur Stelle und hielt auch den letzten Torschuss des Rivalen.

„Düsseldorf ist ein sehr starkes Team, da darf man nicht in Rückstand geraten. Meine Spieler haben einen guten Job gemacht. Die DEG hatte einige Möglichkeiten. Gerade in Unterzahl waren wir heute stark. Mein Team hat gespielt, als wenn es ein Play-off-Spiel gewesen wäre. Wir werden am Sonntag noch mal alles geben“, sagte Trainer Brandon Reid. Trainer Harold Kreis sagte: „Wir hatten in den ersten 20 Minuten einige Situationen, wo wir nicht aufmerksam waren. So entstand das 0:2. Mit dem Kollektiv war ich heute nicht einverstanden. Zum Schluss wurde es besser. Der Frust ist nach dem Spiel aber sehr groß.“

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