2:3-Niederlage Krefeld Pinguine ohne Müller zu harmlos

Krefeld · Krefelds Toptorjäger musste beim Heimspiel gegen den ESV Kaufbeuren nach dem Warm-Up passen und wurde auf dem Eis schmerzlich vermisst. Vor 3792 Zuschauern unterlagen die Schwarz-Gelben dem Tabellenführer mit 2:3.

Torwart Sergei Belov, der hier gegen den Kaufbeurer Johannes Krauß zur Stelle war, hielt sein Team mit einer starken Leistung lange im Spiel.

Torwart Sergei Belov, der hier gegen den Kaufbeurer Johannes Krauß zur Stelle war, hielt sein Team mit einer starken Leistung lange im Spiel.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Wie wichtig Marcel Müller für die Pinguine ist, zeigte sich im Heimspiel gegen den Tabellenführer aus dem Allgäu. Nach dem Warmmachen musste der Toptorjäger passen und wurde auf dem Eis schmerzlich vermisst. Den Krefeldern fehlte es besonders im ersten Drittel an offensiven Aktionen. Mit Kampf und einem starken Torwart Sergei Belov im Rücken, der seinem Team bis Spielende eine Siegchance bot, stemmten sich die Gastgeber gegen die drohende Niederlage. Am Ende verließen die Kaufbeurer mit einem nicht unverdienten 3:2-Erfolg den Niederrhein. Für die Pinguine geht es nun Sonntag zum nächsten Topspiel nach Kassel. Es besteht eine kleine Chance, dass Müller wieder dabei sein kann.

Schon vor dem ersten Bully gab es eine große Enttäuschung für die KEV-Fans. Obwohl Marcel Müller beim Warm-Up auf dem Eis war, blieb er anschließend in der Kabine. Er fühlte sich wegen eines grippalen Infekts zu schwach. Dafür war aber Kael Mouillierat überraschend dabei, der für Müller den Goldhelm trug. Durch den Ausfall seines Topscorers entschied sich Trainer Peter Draisaitl für vier komplett neue Sturmreihen. Förderlizenzspieler Edmund Junemann von der DEG tauchte im vierten Angriff auf.

Die Gäste aus dem Allgäu, die in ihren Trikots an viele Duelle gegen den KEV aus guten alten Zeiten erinnerten, waren in Bestbesetzung angereist. Sie hatten nach drei Minuten die erste Großchance des Spiels, die Kapitän Spurgeon am langen Pfosten leichtsinnig vergab. Kaufbeuren blieb bis zur Pause das aktivere Team und hatte bei der ersten Krefelder Überzahl keine Mühe, das Tor von Fießinger sauber zu halten. Aber auch die Pinguine hielten sich bei ihrer ersten Unterzahl schadlos. Die Gäste beendeten die ersten 20 Minuten mit der zweiten Großchance des Spiels. Dabei verhinderte Torwart Sergei Belov bei einem Solo von Lehtonen das 0:1.

Trainer Draisaitl wird es nicht gefallen haben, dass sein Team im ersten Drittel nur auf drei Torschüsse kam. Er schickte Mouillierat für Krymskiy in die erste Sturmreihe. Für Gefahr sorgte aber zunächst Verteidiger David Trinkberger, der kurz nach Wiederbeginn an Torwart Fließinger scheiterte. Auch wenn die Pinguine jetzt häufiger im gegnerischen Drittel auftauchten, blieben die Gäste das gefährlichere Team. Als Philip Riefers auf der Strafbank saß, fälschte Spurgeon einen Schlagschuss im Slot unhaltbar für Belov ab (29). Nur zwei Minuten später bereitete der Ex-Pinguin Lagacé, der 49. DEL-Spiele für die Schwarz-Gelben absolvierte, auch den zweiten Treffer der Kaufbeurer vor. Erneut wurde der Puck im Slot unhaltbar abgefälscht.

Die Stimmung bei den KEV-Fans kippte nach dem Rückstand: „Wir wollen euch kämpfen sehen“, schallte es von der Nordtribüne. Aber da konnte man den Spielern keinen Vorwurf machen. Es fehlten die spielerischen Mittel, um sich klare Torchancen herausspielen zu können. Da wurde Müller an allen Ecken und Kanten vermisst, auch als der Trainer seinen Angriff auf drei Reihen reduzierte. Das Trio Shatsky/Lewandowski/van der Ven blieb zunächst auf der Bank. Als dann Niederberger auf die Strafbank musste, bahnte sich die dritte Heimniederlage an. Doch Torwart Belov verhinderte das 0:3. Und als Zach Magwood kurz vor der zweiten Pause den Anschlusstreffer erzielte, waren die Pinguine wieder im Spiel.

Mit dem späten Anschlusstreffer im Rücken und der lautstarken Unterstützung von den KEV-Fans drängten die Pinguine zu Beginn des Schlussdrittels auf den Ausgleich. Doch der wollte auch nicht fallen, als die Gäste zum zweiten Mal in Unterzahl waren. Gefährlich wurde es wieder für Belov, als Riefers erneut auf die Strafbank musste. Als Leon Niederberger in Unterzahl den Puck im Slot unter seiner Hand begrub, entschieden die Schiedsrichter auf Penalty. Ex-Pinguin Lagacé ließ sich an alter Wirkungsstätte die Chance nicht nehmen und spielte Belov zur 3:1-Führung eiskalt aus (52.).

War damit die Vorentscheidung gefallen? Noch nicht, weil Belov in der vorletzten Minute sein Tor verließ und Mike Fischer 77 Sekunden vor dem Ende mit etwas Glück das 2:3 erzielte. Trainer Draisaitl nahm seine Auszeit. Doch weil die Schiedsrichter ein Icing der Gäste nicht abpfiffen, blieb keine Möglichkeit mehr für den Ausgleich. Am Ende verließen die Pinguine  stocksauer das Eis und ihre Fans die Arena. Nur Belov blieb da und bedankte sich für die Unterstützung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort