3:7-Niederlage Pinguine nach Fehlstart in Kassel ohne Chance
Krefeld · Die Krefelder lagen am Sonntag im Auswärtsspiel bei den Kassel Huskies bereits nach 136 Sekunden mit 0:3 zurück und unterlagen mit 3:7. Vor 4367 Zuschauern, darunter 350 aus der Seidenstadt, wurde Marcel Müller erneut vermisst.
Zum ersten Mal in dieser Saison gehen die Pinguine aus den beiden Wochenendspielen leer aus. Nach der Niederlage gegen Spitzenreiter Kaufbeuren mussten sich die Krefelder auch am Sonntagabend beim Tabellenzweiten Kassel Huskies geschlagen geben. Ausschlaggebend war dafür ein grottenschlechter Start mit drei Gegentoren binnen 136 Sekunden. Danach war bereits Feierabend für Torwart Sergei Belov. Für ihn kam Matthias Bittner in Tor, der aber angesichts der nicht gerade überragenden Leistung seiner Vorderleute auf verlorenem Posten stand. Die Nordhessen waren wie schon bei ihrem Sieg im ersten Saisonduell in der Yayla-Arena in allen Bereichen das bessere Team.
Die Pinguine hatten sich nach einem Mittagessen in der Kabine gegen 12 Uhr auf dem Weg nach Kassel gemacht. Nicht mit im Bus saß Torjäger Marcel Müller, der wie schon am Freitag wegen eines Infektes passen musste. Mit dabei war aber Tom-Eric Bappert. Der Verteidiger, der am Freitag nicht mitspielen konnte, wollte über seinen Einsatz nach dem Warm-up entscheiden.
Als der Mannschaftsbus gegen 16 Uhr am „Huskie-Zwinger“, der gleich gegenüber dem Aue-Stadion liegt, vorfuhr, herrschte trockenes, aber sehr kühles Herbstwetter. Bereits eine Stunde vor dem Spiel waren im Umfeld des Stadions viele schwarz-gelb gekleidete Pinguine-Fans zu sehen. Die sahen dann bei Spielbeginn, dass Trainer Peter Draisaitl seine Reihen neu formiert hatte (siehe Statistik). Für das Spitzenspiel hatte der Schiedsrichterausschuss mit Bastian Steingross und Michael Klein zwei DEL-erfahrene Unparteiische geschickt.
Bereits 16, 72 und 136 Sekunden nach dem Auftaktbuly fiel jeweils ein Treffer für die Huskies. Die KEV-Fans starrten natürlich fassungslos aufs Eis. Trainer Draisaitl nahm sofort seine Auszeit und tauschte Sergei Belov, der beim dritten Treffer trotz Unterzahl nicht gut aussah, gegen Matthias Bittner aus. Das zeigte Wirkung. Die Pinguine fingen sich und nutzten ihre erste Überzahl durch einen schönen Treffer von Mike Fischer zum 1:3 (9.). Das Spiel war bis in der Schlussphase ausgeglichen. Dann bissen sich die Huskies nochmal im Krefelder Drittel fest und erhöhten durch Weidner auf 4:1 (19.).
Drei Minuten nach Wiederbeginn erwies Nikita Shatsky seinem Team mit einem Check gegen den Kopf von Geischeimer einen Bärendienst und konnte vorzeitig duschen gehen. Doch die Pinguine bewiesen ihre Stärke in Unterzahl und hielten sich schadlos. Kurz vor Ablauf der fünf Minuten mit einem Mann weniger wurde Pascal Zerressen von Weidner mit einem rüden Bandencheck von den Beinen geholt. Die Schiedsrichter schickten den Sünder mit einer Fünfminuten Strafe in die Kühlbox. Statt bei der langen Überzahl mit ein oder gar zwei Treffern wieder ins Spiel zurückzukommen, kassierten die Krefelder durch einen Short-Hander das 1:5 (31.). Bittner schaute fragend aufs Eis: Wo waren meine Verteidiger?
Nachdem die Krefelder eine weitere Strafe nicht nutzen konnten, war es die neuformierte erste Sturmreihe, die durch Kael Mouillierat auf 2:5 verkürzte (36.). Kurz darauf scheiterte Weiß am Torwart. Stattdessen erhöhte der Ex-Krefelder Darren Mieszkowski auf 6:2. Für den Schlusspunkt des Mitteldrittels sorgte Dennis Miller, der mit einer Direktabnahme den dritten Krefelder Treffer erzielte (39.).
Es war vom Papier her nicht damit zu rechnen, dass sich die Gastgeber im Schlussdrittel die Butter noch vom Brot nehmen lassen. Denn sie brachten diese Saison schon auf eigenem Eis zweimal einen Eintore-Vorsprung über die Zeit. Bei einer Strafe gegen Dominik Tiffels sorgten die Huskies mit dem siebten Streich endgültig für die Vorentscheidung (49.). Neun Minuten vor dem Ende ließen Alex Weiß und der Ex-Pinguin Spitzner die Fäuste fliegen. Der Krefelder Kapitän musste für fünf, sein Gegner für sieben Minuten auf die Strafbank. Das Spiel plätscherte anschließend dem Ende entgegen. Die Pinguine sorgten mit zwei weiteren erfolglosen Situationen mit einem Mann mehr dafür, dass ihre Powerplay-Quote weiter in den Keller rutschte.
„Auch wenn sich das nach so einer Niederlage blöd anhört, habe heute phasenweise das beste Eishockey von meiner Mannschaft gsehen, seitdem ich hier bin. Wenn du hier ankommst und es nach den ersten drei Schüssen 3:0 steht, ist das ein schwieriges Unterfangen“, sagte Trainer Draisaitl.