Mittwoch Play-off-Auftakt Krefeld Pinguine lassen sich nicht rumschubsen

Krefeld · Krefelds Topscorer Marcel Müller ist davon überzeugt, dass die Mannschaft für die Play-offs gegen die Eislöwen Dresden gerüstet ist. Der 34-Jährige rechnet mit mindestens sechs Spielen.

 Im letzten Hauptrunden-Heimspiel bezwang Marcel Müller Dresdens Torwart Janick Schwendener.

Im letzten Hauptrunden-Heimspiel bezwang Marcel Müller Dresdens Torwart Janick Schwendener.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Noch zwei Mal schlafen, dann öffnet sich in der Yayla-Arena nach acht Jahren wieder der Play-off-Vorhang. Die Vorfreude ist im Lager der Krefeld Pinguine und bei den KEV-Fans entsprechend groß. Dass der Saison-Höhepunkt „nur“ in der DEL2 stattfindet, spielt da eine untergeordnete Rolle. Und schließlich besteht ja die Möglichkeit, ins Oberhaus des deutschen Eishockeys zurückzukehren.

Nach dem Vorgeschmack beim 7:4-Erfolg im letzten Hauptrunden-Heimspiel gegen die Eislöwen aus Dresden gönnte Trainer Boris Blank seinen Spielern zwei freie Tage. Ab dem vergangenen Mittwoch wurde drei Tage Kraft und Kondition getankt. Am Freitag schwor sich die Mannschaft bei einem gemeinsamen Abend-Essen und geselligem Beisammensein auf die Play-offs ein. Samstag war trainingsfrei. Am Sonntagmorgen bat Blank seine Schützlinge wieder aufs Eis und läutete die Vorbereitung auf den Gegner ein.

Mit reichlich Play-off-Erfahrung (75 Spiele) ausgestattet ist Krefelds Galionsfigur Marcel Müller. Der 34-jährige Stürmer hat als Topscorer des Jahres der Liga auch gute Chancen, in dieser Saison zum zweiten Mal als Spieler des Monats gewählt zu werden. Wie wichtig er für die Pinguine ist, bewies er zuletzt beim Endspurt um Platz vier, als er in den letzten vier Punktspielen in zwei Sturmreihen auf dem Eis stand. Geschadet hat ihm das nicht, im Gegenteil. Je mehr Eiszeit er bekommt, umso glücklicher ist er. „Am Sonntag waren meine Beine schon müde. Aber jetzt sind Akkus wieder voll. Ich weiß auch, dass die Belastung in den Play-offs so nicht weitergeht. Das habe ich schon mit dem Trainer besprochen“, sagte Müller im RP-Gespräch.

Was auf die Mannschaft ab Mittwoch zukommt, weiß Müller schon genau: „Es kann losgehen. Wir haben gezeigt, dass wir uns nicht vor einem Team verstecken müssen, dass gerade acht Spiele in Folge gewonnen hat und auf einem Winning-Trip ist. Im ersten Drittel haben die Eislöwen daher losgelegt wie die Feuerwehr und wollten zeigen, wer Herr im Hause ist. Dann haben wir aber die richtige Antwort gegeben, das Körperspiel angenommen und gezeigt, dass man uns nicht rumschubsen kann. Daher bin ich auch sehr stolz auf die Mannschaft. Das erste Drittel war schon ein Zeichen, wie die Serie laufen wird.“

Wichtig ist für Müller, dass sich die Mannschaft im Powerplay verbessert hat: „Die Special-Teams sind immer ein Faktor. Wenn man bedenkt, dass wir zu Saisonbeginn ganz schwach waren, haben wir die Quote in den letzten 20 Spielen sehr gut nach oben geschraubt. Wichtig ist, in Unterzahl keine Gegentore zu kassieren. So etwas wie Sonntag, als wir bei der 4:3-Führung in Unterzahl gleich beim ersten Wechsel den Ausgleich kassiert haben, darf uns nicht passieren.“

Dass die Dresdener versuchen werden, Müller irgendwie aus dem Spiel zu nehmen, wie man beim 7:4-Erfolg im ersten Drittel beim verpassten Boxkampf mit Knackstedt vermuten konnte, glaubt Müller nicht: „Dann wäre ja auch Knackstedt raus gewesen. Oder man hätte das im letzten Drittel versucht, als deren Niederlage schon feststand. Die Sache ist vergessen. Wir stellen uns darauf ein, dass es in den Play-offs immer körperbetonter zur Sache geht. So wird es kommen. Wenn wir dagegenhalten, werden wir auch gute Chancen haben.“ Er rechne mit einer langen Serie: „Sechs Spiele könnten es schon werden.“

Den Heimvorteil sieht Müller neben der Unterstützung der KEV-Fans noch aus einem weiteren Grund: „So wie es aussieht, werden beide Teams erst am Spieltag anreisen. Da können sich die langen Busfahrten aufgrund der vielen Spiele in kurzer Zeit für das Auswärtsteam schon negativ auswirken.“ 

Auch Alex Weiß sieht durchaus einen Vorteil bei einer Übernachtung vor Ort: „Einen Tag vor dem Spiel anzureisen wäre vielleicht besser. Das sind aber Dinge, die können wir nicht beeinflussen. Und das darf dann auch kein Thema sein. Wir haben schließlich einen Top-Bus, da können wir uns hinlegen. Unser Gegner fährt auch immer erst am Spieltag.“ Der Kapitän erwartet ein Duell auf Augenhöhe: „Wir sind vielleicht leicht favorisiert, weil wir doch mehr Spieler mit Play-off-Erfahrung aus der DEL im Kader haben. Unsere Fans in einem hoffentlich ausverkauftem Stadion werden uns sicher auch sehr helfen.“ Es sei aber wichtig, den Fokus auf die Defensive zu legen: „Vorne schießen wir immer ein paar Tore. Zum Gegner sagt er: „Dresden hat sehr viele schnelle Spieler in der Mannschaft und sie spielen sehr strukturiert. Man hat im vergangenen Spiel gesehen, wie eng es werden kann. Wir müssen die Topspieler in den Griff bekommen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort