Krefelder noch nicht endgültig gerettet Ponomarev zeigt Herz für Pinguine

Meinung | Krefeld · Energy Consulting lenkt ein und leistet Soforthilfe. Aber ist damit alles gut? Noch nicht, denn jetzt müssen die Investoren, die helfen wollen, zu ihrem Wort stehen.

 Mikhail Ponomarev auf der Tribüne der Krefelder Yayla-Arena.

Mikhail Ponomarev auf der Tribüne der Krefelder Yayla-Arena.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Seit Monaten tobte der Machtkampf bei den Pinguinen zwischen dem Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Schulz und seinem Gehilfen Matthias Roos auf der einen sowie Mikhail Ponomarev und Energy Consulting auf der anderen Seite. Monatelang wurden die Fans vertröstet, verstrich ein Ultimatum nach dem anderen. Das Verhältnis ist völlig zerrüttet. Aus Schulz’ Sicht hatte Ponomarev finanzielle Zusagen nicht eingehalten, aus Ponomarevs Sicht gab es dafür triftige Gründe, weshalb es auch nicht zum Vertragsabschluss kam. In der Folge wurde versucht, das angekratzte Image des russischen Investors vollends zu zerstören.

Am Freitag Nachmittag wurde der Gordische Knoten zerschlagen. Energy Consulting stimmt einer Kapitalerhöhung um 750.000 Euro zu, wodurch sich die Anteile der Gesellschaft an der GmbH der Pinguine auf rund 23 Prozent halbieren. Doch damit nicht genug. 300.000 Euro sollen zudem als Soforthilfe fließen, so dass die anderen Gesellschafter oder Sponsoren nur noch 100.000 Euro aufbringen müssen, um die angeblich drohende Insolvenz zu vermeiden.

Energy Consulting dürfte der Lösung kaum ohne das ausdrückliche Placet von Mikhail Ponomarev zugestimmt haben. Mit seiner Aktion, einzulenken und dem klammen Klub eine Soforthilfe zukommen zu lassen, beweist er Herz für die Pinguine und das Krefelder Eishockey.

Aber ist der Fall damit endgültig ausgestanden? Das darf bezweifelt werden. Selbst wenn beim Notar-Termin Anfang der Woche alles glatt laufen sollte, so hält Energy Consulting auch künftig knapp ein Viertel der Anteile und sitzt im Aufsichtsrat. Ein „weiter so“ darf und wird es mit Energy Consulting nicht geben. Dazu waren die sportlichen und wirtschaftlichen Bilanzen der vergangenen Jahre zu schlecht.

Nun sind all jene gefordert, die stets angekündigt haben, helfen zu wollen. Ob sie es tun oder aber Gründe finden, sich zu drücken? Das wäre keine allzu große Überraschung.

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