1:4-Niederlage gegen Berlin Pinguine leichte Beute für Eisbären

Krefeld · Die Krefelder ließen am Freitag im Heimspiel gegen Berlin Kampf und Leidenschaft vermissen und unterlagen vor 4615 Zuschauern verdient mit 1:4. Mit dieser Leistung wird auch am Sonntag in Schwenningen nichts zu holen sein.

 Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Justin Hodgman kurz vor der ersten Pause diese Großchance zum Ausgleich genutzt hätte. Doch er vergab kläglich.

Wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Justin Hodgman kurz vor der ersten Pause diese Großchance zum Ausgleich genutzt hätte. Doch er vergab kläglich.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Auch wenn sich die Pfiffe nach der 1:4-Niederlage gegen die Eisbären berlin in Grenzen hielten, verließen die Fans der Pinguine sehr enttäuscht die Yayla-Arena. Die Mannschaft von Trainer Brandon Reid war besonders im zweiten Drittel völlig von der Rolle. Körperbetontes Eishockey und schnelle Spielzügen durch die neutrale Zone hatte der Coach seinen Schützlingen mit auf dem Weg gegeben. Doch das konnte seine Mannschaft nicht in die Tat umsetzen. Sie ließ auch die notwendige Laufbereitschaft und Leidenschaft vermissen. Nach nun vier Niederlagen aus den fünf Spielen nach der Deutschland-Cup-Pause droht den Krefeldern am Sonntag im Auswärtsspiel der Absturz ans Tabellenende, wenn sie bei den Wild Wings ohne Punkt bleiben.

Vor dem ersten Bully gab es eine Gedenkminute mit abschließenden Ehrenapplaus für den in der Vorwoche im Alter von 87 Jahren verstorbenen ehemaligen KEV-Verteidiger Karl Bierschel aus der Meistermannschaft von 1952.

Bei den Pinguinen kehrte Jeremy Welsh nach langer Verletzungspause ins Team zurück. Für ihn musste wie erwartet Arturs Kruminsch auf der Tribüne Platz nehmen. Beide Mannschaften ließen in der Anfangsphase kaum was zu. Es gab auch wenig Unterbrechungen. So dauerte es bis zur achten Minute, ehe Chad Costello plötzlich frei vor Torwart Dahm auftauchte, aber am Dänen scheiterte. Im Gegenzug war auch Torwart Dimitri Pätzold bei der ersten Berliner Großchance durch Sheppard glänzend postiert.

Weil Verteidiger Torsten Ankert bei einem Solo von Ortega den Berliner viel zu harmlos attackierte, musste sich Pätzold geschlagen geben (13.). Die Pinguine versuchten zwar, schnell zum Ausgleich zu kommen. Doch die Eisbären ließen weiter wenig zu. Erst Sekunden vor der zweiten Pause hatte Justin Hodgman das 1:1 auf dem Schläger, doch er traf dem Puck nicht richtig, der am Tor vorbei flog.

Der Pausentee wirkte bei den Pinguinen wie ein Schlaftrunk. Denn die Eisbären konnten schalten und walten wie sie wollten. Ihre erste Großchance durch Pföderl konnte Pätzold noch meistern, aber beim zweiten Versuch des Ex-Nürnbergers hatte er keine Abwehrchance (25.). Eine Minute später musste Laurin Braun auf die Strafbank. Die Berliner spielten Katz und Maus mit den Pinguinen und erhöhten bei einem schönen Spielzug durch Noebels auf 3:0. „Wie wollen euch kämpfen sehen“, schallte es von der Nordtribüne. Das taten die Hausherren dann in der Schlussphase des Drittels. Sie ließen aber ihre erste Überzahl ungenutzt. Kurz darauf verhinderte Torwart Dahm bei einer sehr guten Einschussmöglichkeit für Niklas Postel das 1:3 (38.).

Das letzte Drittel eröffneten die Pinguine mit einer Restüberzahl. Doch der ersehnte frühe Anschlusstreffer wollte einfach nicht fallen. Stattdessen erhöhten die Eisbären durch den zweiten Treffer von Noebels auf 4:0. Er staubte nach einen Schuss von Kettemer im Slot eiskalt ab (45.). Damit war die Messe für die Krefelder gelesen. Die ersten Zuschauer verließen schon die Arena. Sie bekamen zum Glück nicht mit, wie die Pinguine bei ihrer nächsten Überzahl total enttäuschten und beinahe den fünften Treffer kassierten.

Bewundernswert, dass viele KEV-Fans auf der Nordtribüne trotz der enttäuschenden Vorstellung die Mannschaft weiter lautstark unterstützten. Freuen konnten sich weiter nur die knapp 100 Fans aus Berlin, die ein Transparent mit der Aufschrift „Stark sein KEV“ mitgebracht hatten. Doch stark waren an diesem Abend nur die Eisbären. Bezeichnend, dass Philipp Kuhnekath drei Minuten vor dem Ende für den Ehrentreffer sorgte. Er war einer der wenigen, dem man an diesem Abend den Willen nicht absprechen konnte. Nach Spielschluss schallte es dann erneut „wir wollen euch kämpfen sehen“ aus der schwarz-gelben Hölle.

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