Deutsche Eishockey Liga Pinguine leichte Beute für die Adler

Mannheim · Die Krefelder unterlagen am Freitagabend beim Tabellenführer in Mannheim mit 0:3. Bis auf eine gute Anfangsphase konnte die Mannschaft von Trainer Brandon Reid den Meisterschafts-Mitfavoriten nicht in Gefahr bringen.

 Krefelds neuer Torwart Ilya Proskuryakov war im Spiel bei Adler Mannheim der beste Akteur seines Teams.  Foto: samla

Krefelds neuer Torwart Ilya Proskuryakov war im Spiel bei Adler Mannheim der beste Akteur seines Teams. Foto: samla

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Zum ersten Mal in dieser Saison mussten die Pinguine am Freitagabend zum dritten Mal in Folge als Verlierer vom Eis gehen. Im Auswärtsspiel bei Adler Mannheim unterlagen die Krefelder mit 0:3. „Unter meiner Regie wird es keine drei Niederlagen in Folge geben“, hatte Trainer Brandon Reid vor dem Spiel mit breiter Brust gesagt. Und das ausgerechnet vor dem Duell beim Tabellenführer, der sich im ersten Drittel der Saison als Titelanwärter Nummer eins präsentierte. Bis auf wenige Phasen im Spiel waren die Gäste vom Niederrhein vor 10 935 Zuschauern leichte Beute für die Adler. Bester Akteur der Schwarz-Gelben war Torwart Ilya Proskuryakov, der nach einem zunächst für ihn unglücklichen Start sein Team mit seiner sehr guten Leistung bis zur 51. Minute im Spiel hielt. Wollen die Pinguine nicht in eine Abwärtsspirale geraten, muss am Sonntag (16.30 Uhr) im Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters unbedingt ein Sieg her.

Als sich die Pinguine kurz nach Mittag auf dem Weg nach Mannheim machten, fehlte Mathias Trettenes, den Brandon Reid als überzähliger Spieler zu Hause ließ. Bereits unter der Woche hatte der Coach erklärt, dass er mit den jüngsten Leistungen des Norwegers nicht zufrieden war. Das galt zwar auch für Adrian Grygiel und Travis Ewanyk, doch die blieben im Team. Beide wechselten sich in der vierten Reihe ab. Dort fuhr Daniel Pietta als Center Doppelschichten. Im Tor stand wie erwartet Ilya Proskuryakov.

Bei den Adlern war Torjäger Kolarik nach Verletzungspause wieder dabei. Das Match stand für die Gastgeber unter einem guten Stern. Denn ihre Retrotrikots erinnerten an den Titelgewinn vor 20 Jahren, damals mit dem heutigen Trainer Gross als gefürchteter Torjäger.

Es waren allerdings die Cracks in den traditionellen schwarz-gelben Trikots, die den besseren Start erwischten. Bereits nach 18 Sekunden hatte Pietta die Führung auf dem Schläger, scheiterte aber an Torwart Pickard. Dann gehört auch das erste Überzahlspiel den Krefeldern, weil Adam Torwart Proskuryakov mit einem harten Check niedergestreckt hatte. Aber die Adler zeigten, warum sie in Unterzahl zu den Topsechs der Liga gehören. Kein gefährlicher Schuss kam auf das Tor von Pickard. Martin Lefebvre und James Bettauer tauschten im Vergleich zum Bremerhavenspiel die Überzahlformationen.

Überaus unglücklich gerieten die Gäste dann doch früh in Rückstand. Wolf traf mit einem Schuss genau die Stockhand von Proskuryakov, der dabei die Kelle verlor. Die Scheibe prallte vor das Tor, Wolf reagierte am schnellsten und netzte ein (6.).

Durch diesen Treffer kippte das Momentum auf die Seite der Gastgeber, die jetzt für reichlich Druck sorgten. Dabei bekam Krefelds neuer Goalie reichlich Gelegenheit, seine Klasse zu beweisen, was ihm bis zur ersten Pause auch gelang. Bis auf eine Halbchance von Jacob Berglund konnten die Pinguine offensiv keine Akzente mehr setzen.

Im zweiten Drittel erwischten die Mannheimer einen Start nach Maß. Obwohl alle fünf Krefelder Spieler im eigenen Drittel waren und Kirill Kabanov an der blauen Linie Akdag nicht attackierte, traf der Ex-Pinguin mit einem verdeckten Schuss vorbei an Freund und Feind ins lange untere Eck (22.). Proskuryakov war die Sicht total versperrt. Fünf Minuten später drohte erneut Unheil, als Berglund auf der Strafbank saß. Doch die Schwarz-Gelben hielten sich gegen die derzeit beste Überzahl der Liga schadlos. Nachdem Proskuryakov gegen den Finnen Huhtala den dritten Gegentreffer verhindern konnte (31.), befreiten sich die Pinguine ein wenig. Nach einem Schuss von Bettauer setzte Vinny Saponari nach, schlug aber Torwart Pickard die Kelle aus der Hand und musste auf die Strafbank. Erneut ließen die Gäste nichts zu, auch nicht, als Garrett Noonan eine Minute vor der Pause auf die Strafbank musste.

Zu Beginn des Schlussdrittels bot sich für die Pinguine bei einer 4:3-Überzahl die Chance auf den Anschlusstreffer. Der gelang aber nicht. Die Mannschaft gab sich zwar nicht geschlagen, doch es fehlten die entscheidenden Momente, die Hausherren noch einmal in Gefahr bringen zu können. So hatten die Mannheimer relativ leichtes Spiel, ihren Vorsprung zu verwalten. In der 51. Minute sorgten sie dann für die endgültige Entscheidung. Raedeke wurde nicht energisch genug gestört, der mit einem platzierten Schuss ins lange obere Eck traf.

„Im ersten Drittel haben wir gut gespielt. Insgesamt haben wir zu wenig investiert, waren nicht nah genung am Mann und hätten mehr Schüsse aufs Tor bringen müssen“, sagte Stürmer Martin Schymainski nach dem Spiel.

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