Stürmer überzeugt in der Vorbereitung Braun die Allzweckwaffe der Pinguine

Krefeld · Laurin Braun zählt bisher zu den Gewinnern der Vorbereitung. Der 28 Jahre alte Neuzugang wirkt spritzig, torgefährlich und kampfstark. Trainer Brandon Reid schätzt die Vielseitigkeit des Stürmers.

 Laurin Braun, hier rechts zusammen mit seinem Sturmpartner Jacob Lagcè auf dem Eis, wurde mit den Eisbären drei Mal Meister. Zuletzt lief es für ihn in Ingolstadt nicht so gut.

Laurin Braun, hier rechts zusammen mit seinem Sturmpartner Jacob Lagcè auf dem Eis, wurde mit den Eisbären drei Mal Meister. Zuletzt lief es für ihn in Ingolstadt nicht so gut.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Verpflichtung von Laurin Braun im Sommer, eigentlich sogar im Frühjahr, löste bei Fans der Pinguine wenig Begeisterungsstürme aus. Die meisten quittierten den Neuzugang eher mit einem Achselzucken, denn großer Vorfreude. Nach zuletzt einem Tor und sechs Punkten aus 37 Spielen der vergangenen Saison in Ingolstadt ist diese Reaktion vielleicht auch nicht gänzlich unverständlich.

Doch mittlerweile beginnt sich die Stimmung zu drehen. Mit starken Auftritten in den bisherigen Testspielen, guten Trainingsleistungen und positiven Kritiken von Trainer Brandon Reid sehen immer mehr Fans in dem nur 1,78 Meter großen Stürmer das Potenzial zu einem Glücksgriff. „Laurin ist ein sehr variabler Spieler, der Center oder Außen spielen kann. Er kann im Prinzip in jeder Reihe spielen und weiß, was es braucht, um zu gewinnen“, sagte Trainer Reid schon vor Beginn der Vorbereitung. Gerade die Titel, die der Neuzugang bereits in jungen Jahren mit den Eisbären Berlin feierte, insgesamt deren drei an der Zahl, erfreuen den Trainer.

„Unter unseren Neuzugängen haben fast alle Spieler schon große Titel gewonnen. Sie haben alle Situationen schon erlebt und wissen, worauf es in entscheidenden Situationen ankommt. Wir werden in diesem Jahr in kritischen Phasen besser und stabiler reagieren“, sagt der Trainer und denkt dabei vor allem an die Niederlagenserien der Vorsaison. Damals hatten um den Jahreswechsel und gegen Saisonende lange erfolglose Phasen am Ende die Play-off-Teilnahme, die schon fast sicher schien, noch gekostet.

Braun selbst, der Detroit Redwings-Legende Pavel Datsyuk als sein Vorbild angibt, möchte im Team Verantwortung übernehmen. Vom Wechsel habe ihn Matthias Roos, in diesem Fall seiner Funktion als sportlicher Leiter, überzeugt. „Er war einfach sehr ehrlich, sehr offen und die Art und Weise, wie er mit mir gesprochen hat, wie er sich um mich bemüht hat, habe ich so noch nicht erlebt“, sagt der ehemalige Berliner, dessen Bruder Constantin noch heute in der Hauptstadt spielt.

Mit diesem übrigens wird es zu keinem Faustkampf kommen. Einst habe er, erzählt Braun, sogar seinen Mitspieler in Ingolstadt, Matt Pelech, gebeten, sich nicht mit Constantin anzulegen. Doch abgesehen von physischen Auseinandersetzungen mit seinem Bruder ist der neue Pinguin sicher nicht ängstlich und scheut keinen Zweikampf. In den ersten Testspielen erarbeitete er sich viele Torchancen und gehörte mit einem Tor und drei Vorlagen in den beiden Spielen in Dresden zu den besten und gefährlichsten Akteuren der Schwarz-Gelben.

Einen Platz scheint er derzeit an der Seite von Kai Hospelt, ebenfalls neu in Krefeld, gefunden zu haben. Nominell wird die Reihe zumeist als dritter Block geführt. Doch Trainer Reid sagt: „Ich will drei gleichwertige und gefährliche Reihen haben. Dazu sind wir auf einem guten Weg.“ Einer, der an dieser Entwicklung einen großen Anteil hat ist Laurin Braun. Gut möglich, dass in einem Jahr, sollte der Stürmer seinen Vertrag verlängern, die Reaktionen im Fanlager weit euphorischer ausfallen, was es zu seiner Verpflichtung der Fall war.

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