Nach dem Spiel in Bremerhaven Jussi Rynnäs als Wirt im Sambazug

Krefeld · Der Torwart der Krefeld Pinguine hatte am Sonntag nach dem Spiel in Bremerhaven auf der gemeinsamen Rückfahrt mit den Fans sichtlich Spaß an seinem neuen Job. Die meisten Gespräche drehten sich um die wirtschaftliche Situation.

 Torwart Jussi Rynnäs zapfte auf der gemeinsamen Rückfahrt mit den Fans fleißig Bier.

Torwart Jussi Rynnäs zapfte auf der gemeinsamen Rückfahrt mit den Fans fleißig Bier.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Auch wenn sich die Pinguine am Sonntag in Bremerhaven in der DEL jetzt schon zum 15. Mal in Folge den Fischtown Pinguins geschlagen geben mussten, war die Stimmung auf der gemeinsamen Rückfahrt mit den 500 KEV-Fans zwar nicht ausgelassen, aber gut. Auch bei einem Sieg wären Spieler und Fans nicht gerade in einen Freudentaumel geraten. Denn die bedrohliche wirtschaftliche Situation und die Sorge um den DEL-Standort bestimmte zwangsläufig die Gespräche. Gelacht wurde hier und da trotzdem. Besonders, als Torwart Jussi Rynnäs eine Schicht als Wirt übernahm und fleißig Bier zapfte.

„Eine Sambafahrt mit den Fans nach einer Niederlage ist natürlich nicht so besonders toll, aber das kann man ja vorher nicht wissen. Wir haben uns aber trotzdem mit den Fans ausgetauscht. Mit einem Sieg klappt das natürlich besser. Die Standortfrage war das Hauptthema im Zug, das beschäftigt die Leute sehr“, sagte

Torsten Ankert am Montag. Natürlich wurde auch darüber diskutiert, ob der Play-off-Zug schon an Krefeld vorbeigerauscht ist. Da Nürnberg und Augsburg erneut punkteten, beträgt der Abstand zum rettenden Ufer 13 Punkte. „Wir schauen nur noch von Spiel zu Spiel. Es ist extrem schwer, jetzt noch Platz zehn zu erreichen. Gegen Ingolstadt haben wir zweimal toll gespielt. Gegen Bremerhaven waren wir nicht gut. Dagegen hast du nur eine Chance, wenn alle anwesend sind und ihre beste Leistung bringen. Bremerhaven arbeitet immer hart und spielt defensiv gut. Bei uns war nicht jeder bei hundert Prozent“, erklärte Daniel Pietta. Aufgeben gilt für ihn und seine Teamkollegen allerdings nicht: „Gegen Köln und Augsburg wollen wir sechs Punkte holen. Freitag ist für uns eine gute Gelegenheit, vor einem hoffentlich vollem Haus ein gutes Spiel zu zeigen. Bei Köln läuft es im Augenblick auch nicht wirklich. Wir müssen am Freitag so spielen wie in den meisten Spielen in 2020. Bis auf das Heimspiel gegen Mannheim und der Partie in Bremerhaven war unsere Leistung ja meistens ok.“ Auch Torsten Ankert will die Flinte noch nicht ins Korn werfen: „Wir haben die Nummer noch nicht abgeschrieben und werden von Spiel zu Spiel schauen. Ich hoffe und denke, dass alle die richtige Einstellung haben. Freitag ist ein großes Spiel, wir wollen die Haie ärgern und dafür müssen sich alle den Arsch aufreißen“, sagt der Kapitän vor dem Derby gegen seinen Stammverein.

Auch wenn der Kapitän betont, dass die Mannschaft mittlerweile mit der bedrohlichen Lage gut umgehen kann, möchten Spieler wie er, der seine Karriere gerne in Krefeld beenden würde, wissen, ob es weitergeht. Doch Matthias Roos sind in Sachen Vertragsverhandlungen weiter die Hände gebunden. „Mit mehr fremden Mitteln könnte man die Zukunft positiver gestalten. Um konkurrenzfähig zu sein, brauchen wir einen größeren Etat. Mit weiteren Gesellschaftern könnte man die Last auf mehreren Schultern verteilen. Es ist gesünder, sich breiter aufzustellen. Wenn die Energy Consulting dabei bleibt, ist keiner bereit mit einzusteigen. Ich kann das nachvollziehen. Man sollte sich jetzt einigen, die Zeit rennt. Man hat sonst das Heft des Handels nicht mehr in der Hand. Es ist sonst auch zu spät, um eine gute Mannschaft für die neue Saison aufzustellen. Die Energy und Mikhail Ponomarev machen Sachen, die so nicht abgesprochen sind. Ich weiß nicht, ob die Stadt das so toll findet. Es gibt wohl auch schon Grabenkämpfe zwischen den Fans der Pinguine und des KFC. Herr Ponomarev soll doch nur das eine Ding machen und dann richtig. Vielleicht fühlt er sich in seiner Ehre angekratzt. Aber er soll jetzt mal alle Fünfe gerade sein lassen“, erklärte Pinguine-Urgesein Pietta (siehe auch Lokal Seite B2).

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