400.000 Euro fehlen kurzfristig Der Insolvenzantrag der Krefeld Pinguine rückt näher

Krefeld · Pinguine-Geschäftsführer Matthias Roos hat für Dienstag zu einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung eingeladen. Bis zum Ende der kommenden Woche benötigt er 400.000 Euro, ansonsten muss er den Insolvenzantrag stellen.

 Pinguine-Geschäftsführer Matthias Roos.

Pinguine-Geschäftsführer Matthias Roos.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Zum wiederholten Mal seit November marschierte Geschäftsführer und Sportdirektor Matthias Roos am Mittwoch vor dem Training in die Kabine und informierte die Mannschaft über den aktuellen Stand der wirtschaftlichen Lage. Was er den Spielern mitteilte, wollte er am Mittag bei der wöchentlichen Pressekonferenz nicht sagen: „Ich habe für den kommenden Dienstag zu einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung eingeladen. Dabei geht es nicht um die Entziehung der Anteile der Energy Consulting oder die Übertragung der Anteile der Schulz-Holding an Herrn Hauffe. Es steht ein wesentlicher Punkt auf der Tagesordnung, der dann diskutiert werden muss und zu dem ich mich näher nicht äußern möchte. Alle sind informiert und wissen, was in den nächsten zehn Tagen notwendig ist.“

Nach RP-Informationen geht es um den drohenden Insolvenzantrag. Roos soll kurzfristig 400.000 Euro benötigen. Ansonsten müsse er den Insolvenz-Antrag stellen. Zu den Gesprächen seit der geplatzten Gesellschafter-Versammlung vom vergangenen Donnerstag sagte er: „Es gab das Angebot der Energy Consulting, Herr Hauffe übernimmt die Anteile der Schulz Holding, ich trete als Geschäftsführer zurück und dann fließt Geld. Seitdem gab es viele Gespräche. Herr Schulz, Herr Hauffe und ich haben uns am Freitag getroffen. Das war ein positives Gespräch. Es gab dann auch noch am Montag und Dienstag Gespräche. So richtig weitergekommen sind wir aber nicht, es gibt kein Ergebnis. Jetzt geht uns langsam die Zeit aus, daher haben ich auch die außerordentliche Gesellschafter-Versammlung einberufen.“

Ein Teil der Alt-Gesellschafter traf sich am Dienstagabend. „Es gibt seit Donnerstag kein schriftliches Angebot von Herrn Hauffe oder der Energy Consulting. Dabei kennen sie die Zahlen. Und ich bleibe dabei, wir haben beim Gespräch mit dem Oberbürgermeister ein Angebot gemacht, das die Basis für eine Einigung war“, sagte der Aufsichtsrats-Vorsitzende Wolfgang Schulz.

Wolfgang Peters, Anwalt der Energy Consulting, befindet sich auch im engen Austausch mit dem möglichen Investor Wolf Detlef Hauffe: „Wir müssen erst die Einsicht in die Bücher bekommen. Das hat uns Herr Roos jetzt zugesagt.“ Selbst wenn die aktuellen Zahlen vorliegen, müssen Hauffe und die Energy Consulting damit rechnen, dass sich nach Gesellschafter Dirk Wellen und sein Unternehmen Rondo Food weitere aktuelle Sponsoren der Pinguine zurückziehen. Den Eindruck konnte man laut Roos seit Donnerstag gewinnen.

Die Befürchtung vieler Fans, dass die neuen Verantwortlichen um Hauffe und der Energy Consulting die Lizenz verkaufen wollen, teilt Peters nicht: „Allen ist daran gelegen, den Standort zu sichern. Das hat mir Herr Hauffe deutlich zu verstehen gegeben. Er will auch helfen, wenn die Energy Consulting rausgeht. Er sagt mir, dass er unabhängig von Ponomarev ist.“ Diese Meinung teilt Roos durchaus: „Mein Eindruck ist, dass Herr Peters will, das es weitergeht und Herr Hauffe gewillt ist, mich zu unterstützen. Ich glaube, die wollen das schon durchbringen.“

Jetzt warten die KEV-Fans erneut mit großer Spannung auf den nächsten wichtigen Termin am kommenden Dienstag. Wer wird bereit sein, den Insolvenz-Antrag zu verhindern? Wenn die Alt-Gesellschafter den Verbleib der Energy Consulting weiter verhindern wollen, müssen sie dafür sorgen. Oder Anwalt Peters wendet die drohende Insolvenz ab.

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