1:4-Heimniederlage Herr Draisaitl, übernehmen Sie

Krefeld · Der neue Trainer der Krefeld Pinguine sah am Sonntag im Heimspiel gegen den EC Bad Nauheim als Zuschauer eine insgesamt schwache Vorstellung seiner neuen Mannschaft, die sich verdient mit 1:4 geschlagen geben musste.

 Hoch oben im Logenbereich saß der neue Trainer Peter Draisaitl, verfolgte das Geschehen auf dem Eis und machte sich Notizen.

Hoch oben im Logenbereich saß der neue Trainer Peter Draisaitl, verfolgte das Geschehen auf dem Eis und machte sich Notizen.

Foto: Stefan Brauer/Brauer-Fotoagentur

Zum Glück sind die Tage des Interims-Trainer Trio Zakharkin/Saveljev/Bäcklin gezählt. Nach nur vier Punkten aus drei Spielen übernimmt jetzt Trainer Peter Draisaitl die Verantwortung hinter der Bande. Der 56-Jährige wird sich bei der 1:4-Niederlage der Pinguine gegen den EC Bad Nauheim so seine Gedanken gemacht haben, ob er ein Himmelsfahrt-Kommando übernimmt oder die Mannschaft zu einem Aufstiegsanwärter formen kann. Vor 4411 Zuschauern waren die Gäste aus der Kurstadt in diesem Duell in allen Belangen das bessere Team. Für die KEV-Fans bleibt nach dieser zweiten Heimniederlage nur die Hoffnung auf besser Zeiten unter dem neuen Coach. „Ich habe auch das Spiel in Dresden und einige andere noch gesehen. Ich denke, dass wir hier eine gute Mannschaft für die DEL2 haben. Trotzdem habe ich eine klare Vorstellung davon, was getan und geändert werden sollte oder muss. Damit werden wir morgen beginnen. Wir werden uns zunächst auf die Struktur auf dem Eis konzentrieren. Ob ich was an den Reihen ändere, kann sich jetzt noch nicht sagen. Dafür ist es zu früh“, sagte Draisaitl nach der Niederlage.

Schon vor dem Auftaktbully gab es ein packendes Duell, dass sich die KEV-Fans mit den gut 800 angereisten Anhängern der Nauheimer sehr stimmungsvoll lieferten. Neben dem „KEV-Walzer“ war auch der „Nauheimer Walzer“ zu hören. Mit dem Transparent „Uns schickt der Teufel“ machten die alle in rote Trikots geschlüpften Fans der Gäste deutlich, was die Pinguine erwartet.

Beide Teams traten in Bestbesetzung an. Krefelds neuer Trainer Peter Draisaitl saß hoch oben ganz alleine vor der Pinguine-Loge und verfolgte das Warm-Up und machte sich während des Spiels Notizen. 30 Sekunden nach dem ersten Bully hätte er beinahe den ersten Treffer seines neuen Teams gesehen, den Torwart Bick gegen den 3M-Sturm verhinderte.

Richtig spannend wurde es auf dem Eis in der sechsten Minute, als Zach Magwood auf die Strafbank musste und die Roten Teufel mächtig Druck machten. Als der Kanadier aufs Eis zurückkehrte, lief er alleine auf Torwart Bick zu und vergab die große Chance zur Führung. Nach zehn Minuten holte sich Leon Niederberger am gegnerischen Tor eine unnötige Strafe ab. Die Nauheimer setzten sich die kompletten zwei Minuten vor dem Krefelder Tor mit schnellem Passspiel fest. Aber erst als Niederberger gerade wieder das Eis betrat, staubte der Ex-Krefelder Pauli zum 1:0 für Nauheim ab.

Die Offensive der Pinguine blieb blass. Selbst als der Ex-Pinguin Seifert die erste Strafe gegen die Gäste kassierte, gab es keine Torchance. Dann holte sich Niederberger die zweite Strafe ab, die Nauheim Sekunden später mit dem zweiten Tor bestrafe. Nach dem Videobeweis blieb es dabei.

Wie schon im ersten Drittel, hatte die Pinguine auch nach Wiederbeginn gleich die erste Torchance. Dabei hob der mit aufgerückte Verteidiger Pascal Zerressen im Slot den Puck mit der Rückhand in die Maschen. Doch das schockte die Gäste nicht, im Gegenteil. Sie tauchten weiter häufiger im Krefelder Drittel auf, als die Pinguine in ihrem. In der 29. Minute musste Torwart Sergei Belov wegen einer kaputten Kufe das Eis verlassen. Für ihn kam Matthias Bittner ins Tor, der sofort gegen Sekeski das 1:3 verhinderte. Sekunden vor der zweiten Pause vergab Nauheims Top-Torjäger Coffman eine Großchance zum 3:1. Bittner war da schon geschlagen.

Obwohl Belov mit neuer Kufe wieder einsatzfähig war, stand Bittner im letzten Drittel im Tor. Das Trio Krymskiy/Miller/van der Venn blieb auf der Bank. Auch ein Linienschiri fehlte, der mit einer Platzwunde am Kopf ins Krankenhaus musste. Auch wenn die Pinguine jetzt offensiv mehr zu bieten hatten, waren klare Torchancen Mangelware. Nauheim hatte kämpferisch, spielerisch und läuferisch mehr zu bieten, wie in der 49. Minute. Bei einem blitzschnellen Konter wurde Hermann super freigespielt, der Bittner keine Abwehrchance ließ. Nachdem Mouillierat und Müller ihre Chance zum Anschlusstreffer und ein Überzahlspiel nicht nutzen konnten, war die zweite Heimniederlage so gut wie besiegelt. „Wir wollen euch kämpfen sehen“, schallte es von der Nordtribüne. Bereits 141 Sekunden vor dem Ende verließ Torwart Bittner seinen Arbeitsplatz. Doch die Nauheimer verteidigten mit Mann und Maus und bedankten sich mit ihrem Erfolg für die tolle Unterstützung ihrer Fans.

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