6:3-Erfolg nach Trainerentlassung Krefeld Pinguine feiern in Iserlohn den ersten Saisonsieg

Krefeld · Die Krefelder haben am Tag der Trainerentlassung ihre bisher beste Leistung der neuen Eiszeit geboten und verdient mit 6:3 gewonnen. Mann des Abends war Stürmer Artur Tyanulin. Verteidiger Maximilian Gäßl im Gespräch.

 Martin Schymainski erzielte den ersten Treffer. Die Vorarbeit kam von Artur Tyanulin (re.), der noch an drei weiteren Treffern beteiligt war.

Martin Schymainski erzielte den ersten Treffer. Die Vorarbeit kam von Artur Tyanulin (re.), der noch an drei weiteren Treffern beteiligt war.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Es ist vollbracht! Ausgerechnet in Iserlohn, wo die Pinguine im Februar 2020 ihren letzten Drei-Punkte-Sieg geholt hatten, feierten sie am späten Freitagabend ihren ersten Sieg der neuen DEL-Saison. Mit 6:3 verließen die Krefelder nach ihrer bisher besten Leistung verdient als Sieger das Eis. Die Mannschaft wirkte nach dem Trainerwechsel am Morgen wie befreit und überraschte mit ungeahnten spielerischen Qualitäten sowie Torgefahr. Mann des Abends war Artur Tyanulin, der einen Treffer und vier Assists verbuchte. Damit sind die Schwarz-Gelben endlich in der neuen Eiszeit angekommen und tankten das notwendige Selbstvertrauen für das Derby am Sonntag (19.30 Uhr) in der Yayla-Arena gegen die Kölner Haie. Vielleicht ist bis dahin ein weiterer Neuzugang an Bord. Aus Straubing war zu erfahren, dass Verteidiger Maximilian Gäßl an den Niederrhein wechseln soll. Der 23-Jährige war zuletzt auch an den EV Landshut (DEL 2) ausgeliehen.

Mit gemischten Gefühlen war Boris Blank am Nachmittag in den Mannschaftsbus gestiegen. Ausgerechnet in Iserlohn, wo er 2018 seine Karriere beendete, musste er nun sein Debüt als verantwortlicher Trainer hinter der Bande geben. „Ich fühle mich gut, es ist alles ok. Die Mannschaft ist bestens vorbereitet. Ich bin nicht nervös, wir werden von Beginn an Gas geben und haben nichts zu verlieren. An der Bank, wo ich jetzt als Trainer stehe, habe ich früher als Spieler von Krefeld gesessen. An der anderen Bank habe ich zuletzt als DNL-Trainer gestanden und davor auch als Spieler der Roosters gesessen, also ich kenne mich hier bestens aus“, sagte er nach der Ankunft am Seilersee im RP-Gespräch. Hinter der Bande wurde er von Sergej Saveljev und Torwart-Trainer Igor Gross unterstützt.

Gegenüber dem Heimspiel gegen Wolfsburg nahm Blank viele personelle Veränderungen vor. Überraschend standen die beiden jüngsten Neuzugänge Justin Volek und Philipp Mass auf dem Spielberichtsbogen. Auch Lucas Lessio war wieder dabei. Dafür blieben neben den beiden verletzten Spielern Daniil Valitov und Mirko Sacher auch Vinny Saponari, Niklas Postel und Nikita Shatsky zu Hause. Als Back-up-Goalie saß Nikita Quap auf der Bank.

Die Pinguine kamen auf dem Eis, wo sie vor fast einem Jahr ihren letzten Drei-Punkte-Erfolg eingefahren hatten, gut ins Spiel und nach zwei Minuten schon in Überzahl.  Doch bis auf eine Chance von Ivan Petrakov, der im Slot an Torwart Jenike scheiterte, sprang dabei nichts heraus. Dann vergab Martins Karsums bei einer guten Einschussmöglichkeit die Führung. Die gelang dann den Roosters. Whintey ließ Constantin Braun stehen und erzielte frei vor Torwart Sergei Belov das 1:0 (9.). Nur zwei Minuten später sorgte Martin Schymainski für den Ausgleich. Torwart Jenike hatte einen Schuss von Artur Tyanulin abprallen lassen.

Der Treffer gab den Gästen Auftrieb. Sie waren bis zur Pause das bessere Team und gingen bei einer angezeigten Strafe gegen die Roosters durch den ersten DEL-Treffer von Christian Bull in Führung (17.). Jenike war bei dem Distanzschuss die Sicht versperrt.

Die Roosters drängten gleich zu Beginn des zweiten Drittels auf den Ausgleich. Als Tom-Eric Bappert auf der Strafbank saß, traf Aubin ins fast leere Krefelder Tor. Belov hatte beim Zuspiel von Johnston auf den Torschützen den Puck aus den Augen verloren. So war die kurze Ecke völlig offen (25.). Das schockte die Pinguine nicht, im Gegenteil. Nur 43 Sekunden später schloss Blank Junior einen schönen Angriff zur erneuten Führung ab.

Das Match blieb packend und schnell. Torwart Belov verhinderte den Ausgleich durch Iserlohns Neuzugang Lowry mit einer tollen und Top-Ten verdächtigen Parade (32.). Es ging weiter hin und her. Tyanulin bediente Patrick Klöpper, der den Puck mit der Rückhand an Torwart Jenike vorbei in die Maschen setzte. Dann traf Raedeke den Pfosten (33.). Bis zur zweiten Pause vergaben die Pinguine in Überzahl  eine Drei-Tore-Führung.

Die Pinguine kamen mit einer Reststrafzeit von Lucas Lessio aus der Kabine, die sie überstanden. Der Iserlohner Trainer stellte seine Sturmreihen etwas um. Das war von Erfolg gekrönt, als Toptorjäger Bailey mit einem Kracher für den Anschlusstreffer sorgte (45.). Aber wieder dauerte die Antwort der Pinguine nicht lange. Nach 70 Sekunden stellte Laurin Braun mit einem Schuss von der blauen Linie den alten Abstand wieder her.

Dieser schnelle Gegentreffer nahm den Roosters ein wenig den Wind aus den Segeln. Die Pinguine ließen ihrerseits kein Stück nach und standen in der Defensive sehr gut. Tyanulin krönte seine starke Leistung dann noch mit einem Empty-Net-Treffer, als Jenike gerade sein Tor verlassen hatte.

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