Deutsche Eishockey-Liga Krefeld Pinguine eröffnen ihre Derby-Woche mit einem Sieg in Köln

Köln · Die Mannschaft von Trainer Brandon Reid entführte am Dienstagabend beim rheinischen Rivalen mit einem 3:2-Erfolg drei wertvolle Auswärtspunkte und machte damit beste Werbung für das Heimspiel am Freitag gegen die Düsseldorfer EG.

 Der junge Stürmer Philipp Kuhnekath (links) erzielte gestern im Auswärtsspiel der Pinguine in Köln seinen ersten DEL-Treffer und jubelt hier mit Greger Hanson und Phillip Bruggisser.  Foto: ISPFD/Müllejans

Der junge Stürmer Philipp Kuhnekath (links) erzielte gestern im Auswärtsspiel der Pinguine in Köln seinen ersten DEL-Treffer und jubelt hier mit Greger Hanson und Phillip Bruggisser. Foto: ISPFD/Müllejans

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Mit einer tadellosen Mannschaftsleistung, besonders in der Defensive, gewannen die Krefeld Pinguine am Dienstagabend das Derby bei den Kölner Haien mit 3:2. Das ist bereits im siebten Saisonduell auf fremdem Eis der fünfte Sieg. Vor 8100 Zuschauern zeigten sich die Schwarz-Gelben 48 Stunden nach der herben 4:7-Heimschlappe gegen Ingolstadt bestens erholt und rückten mit diesem Erfolg auf den siebten Tabellenplatz vor. Und sie gehen am kommenden Freitag mit gestärktem Selbstvertrauen in das zweite Derby der Woche. Denn dann kommt die Düsseldorfer EG zum Straßenbahnderby in den Krefelder König-Palast.

Ohne Jordan Caron hatten sich die Pinguine am frühen Nachmittag auf den Weg nach Köln gemacht. Auch beim Abschlusstraining im KöPa fehlte der Kanadier. Brandon Reid hat den Torjäger angesichts seiner Wechselabsicht aus dem Team verbannt. Ansonsten vertraute der Trainer dem Team, das gegen Ingolstadt die fünf Gegentreffer innerhalb von sechs Minuten kassiert hatte und gab den Spielern die Chance zur Wiedergutmachung. Allerdings baute er seine Sturmreihen kräftig um. In jeder Reihe tauchte ein neuer Spieler auf. Als Back-Up-Goalie saß Michel Weidenkamp auf der Bank.

Die Haie zeigten nach ihrem punktlosen Wochenende gleich ihre Zähne und machten Druck. Doch der Schuss ging nach hinten los, als Philip Riefers an seiner ehemaligen Wirkungsstätte einen Distanzschuss von James Bettauer zur Führung abfälschte (4.). Die Kölner machten weiter Druck, wurden aber durch einen Fehler von Potter im eigenen Drittel eiskalt bestraft. Und das sogar von einem Youngster. Phillip Kuhnekath kurvte um das Kölner Tor und zog am kurzen Pfosten aus der Drehung ab. Der Puck prallte von Torwart Wesslaus Schoner ins Tor (10.). Das war der erste DEL-Treffer des Krefelder Eigengewächses. Tim Miller holte die Scheibe aus dem Tor, denn wenn ein Rookie zum ersten Mal bei den Profis trifft, darf er den Puck mit nach Hause nehmen. Kurz nach dem Treffer kassierte Kapitän Philip Bruggisser eine Strafzeit, die Köln zum Anschlusstreffer nutzte. Dann musste der Ex-Kölner Torsten Ankert zweimal in Folge auf die Strafbank. Dank Torwart Dimitri Pätzold hielten sich die Schwarz-Gelben bis zur ersten Pause schadlos.

Die Haie nahmen den Rest einer Überzahl mit ins zweite Drittel und waren bei einer zusätzlich Strafe gegen Bettauer für 85 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis. Zu allem Übel wurde Garrett Noonan von einem Puck im Gesicht getroffen und musste in die Kabine gebracht werden. Weil sich die Haie eine Bankstrafe einhandelten, war die Gefahr für die Pinguine gebannt, die dann noch eine Restüberzahl durch den zweiten Saisontreffer von Bettauer zur 3:1-Führung nutzten (24.). So sehr sich die Haie auch mühten, Torwart Pätzold in Gefahr zu bringen, bissen sie sich an den clever agierenden Pinguine die Zähne aus. So hatten die Gäste bis zur zweiten Pause durchaus mehr zu bieten, vergaben aber zweimal in Überzahl die Führung auszubauen.

Die 150 KEV-Fans hoch unter dem Hallendach waren bis dahin mit der Leistung ihrer Mannschaft sehr zufrieden. Doch siegessicher waren sie nicht. Schließlich hatten sie noch das Spiel gegen Ingolstadt vor den Augen. Die Haie warfen nach Wiederbeginn zwar etwas mehr Härte und Einsatzwillen in die Waagschale, aber bis auf einen abgefälschten Schuss von Schütz (49.) drohte den Pinguinen keine Gefahr. Die Gäste hielten gut dagegen und lauerten auf Konter. Plötzlich stand Adi Grygiel nach einem schönen Zuspiel von Jacob Berglund frei vor dem Kölner Tor, bekam den Puck aber nicht unter Kontrolle (51.). Je länger das Match dauerte, umso mehr zweifelten die Haie dann einer Wende im Spiel. Als ein Kölner in der letzten Minute auf der Strafbank saß und trotzdem ihr Torwart Wesslau vorzeitig das Eis verließ, gelang 50 Sekunden vor dem Ende der Anschlusstreffer. Doch mehr ließen die Pinguine nicht mehr zu.

„Der Sieg ist verdient. Wir haben es heute deutlich besser gemacht als in den Spielen zuvor. Nach der 3:1-Führung haben wir das Spiel sehr einfach gehalten“, sagte Krefelds Torschütze Philip Riefers nach dem Spiel. Dagegen sprach Köln Kapitän Moritz Müller von einer „blamablen Vorstellung“: „Dafür müssen wir uns bei unseren Fans entschuldigen.“ „Das war eine gute Reaktion auf die Niederlage gegen Ingolstadt. Alle vier Reihen haben sehr gut und strukturiert gespielt. Wir haben aber wieder mal zu viele Strafen kassiert“, sagte Trainer Brandon Reid nach dem Spiel.

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