Krefeld Pinguine Pinguine eine leichte Beute für die Tigers

Durch eine katastrophale Leistung im ersten Drittel gerieten die Krefelder im Auswärtsspiel in Nürnberg auf die Verliererstraße und konnten beim 0:5 nur noch Schadensbegrenzung betreiben. Morgen Heimspiel gegen Iserlohn.

 In dieser Szene konnten Lukas Koziol und Patrick Galbraith einen Treffer von Yasin Ehliz verhindern. Wenig später war der Arbeitstag für den Krefelder Torwart zu Ende. Für ihn kam Niklas Treutle aufs Eis.

In dieser Szene konnten Lukas Koziol und Patrick Galbraith einen Treffer von Yasin Ehliz verhindern. Wenig später war der Arbeitstag für den Krefelder Torwart zu Ende. Für ihn kam Niklas Treutle aufs Eis.

Foto: ISPFD

Im Kampf um Platz zehn erlebten die Pinguine gestern einen schwarzen Freitag. Während ihre 0:5-Niederlage in Nürnberg nicht unerwartet kam, sinken durch den gleichzeitigen Erfolg von Straubing gegen Berlin die Chancen, noch das rettende Ufer zu erreichen. Von ihrer Stärke in den drei Auswärtsspielen zuvor war bei den Krefeldern im Duell mit den Tigers nichts mehr zu sehen, im Gegenteil. Besonders das erste Drittel erinnerte an einige der letzten schwachen Auftritte unter Franz Fritzmeier. Der Ex-Trainer war gestern übrigens in Düsseldorf beim Spiel gegen München zu Gast. Er soll bei den Bayern für die neue Saison als Co-Trainer im Gespräch sein. Für die Krefelder ist das morgige Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters (16.30 Uhr) schon mehr als ein "Endspiel". Denn im Fall einer erneuten Niederlage dürften die Pre-Play-offs wohl nur noch durch ein Wunder zu erreichen sein.

Ohne Probleme waren die Pinguine am Donnerstag im Frankenland eingetroffen und bezogen in Herzogenaurach eine Luxusherberge. Auch die wenigen Fans, die sich gestern trotz Unwetterwarnungen auf dem Weg zur Noris gemacht hatten, trafen pünktlich ein. Die Region um Nürnberg war schnee- und eisfrei. Da die Ice Tigers das Match als "Ladies Night" ausrichteten, trugen einige der insgesamt 80 KEV-Fans, die zur Gruppe der "Party-Pinguine" gehörten, gelbe Locken-Perücken.

"Wir müssen defensiv sehr gut stehen, brauchen heute eine ganz starke Leistung von Patrick Galbraith und dürfen nicht mehr wie 25 Schüsse auf unser Tor zulassen", sagte Rick Adduono vor dem Spiel im Gespräch mit unserer Zeitung. Gerade hatte der Trainer seinen Platz hinter der Bande eingenommen, schlug es hinter Galbraith ein. Der hatte die Scheibe in die Rundung gespielt, wo sie Maxi Faber verlor. Reimer zog sofort aus spitzem Winkel ab und überlistete den Krefelder Torwart mit einem abgefälschten Schuss. Von diesem frühen Schock erholten sich die Gäste selbst bei ihrer ersten Überzahl nicht, als kein einziger Schuss auf den Kasten der Tigers kam. Dann ließen die Pinguine auch noch ihren Torwart in Stich, als Steckel frei zum Schuss kam und auf 2:0 erhöhte. Erst in der 15. Minute wurde es für die Tigers gefährlich, als Marcel Müller alleine auf Jenike zulief, aber beim Torabschluss von Jurcina noch gestört wurde. Der wurde im Gegenzug im Slot nicht energisch genug von Dragan Umicevic gestört und lenkte den Puck unhaltbar ins Tor ab. Trainer Adduono schickte sofort Niklas Treutle ins Tor. Der verhinderte bis zur ersten Pause einen höheren Rückstand. Adduono verschwand bei der Pausensirene blitzschnell mit zornigem Gesicht in die Kabine und wird seinen Schützlingen klar gemacht haben, das "Ladies Night" nicht bedeutet, Damen-Eishockey zu spielen.

Auch wenn sich die Krefelder ab der 20. Minute deutlich besser präsentierten und sich nicht abschlachten lassen wollten, blieben sie nahezu chancenlos. Vielleicht wäre noch was drin gewesen, wenn Herberts Vasiljevs das schnelle 1:3 gelungen wäre, doch er scheiterte an Torwart Jenike (24). Die Vorentscheidung war bereits in der 30. Minute fällig. Nach einem Fehlpass von Müller starteten die Tigers einen schönen Angriff, den Steckel mit einem platzierten Schuss ins lange Eck abschloss.

Auch im Schlussdrittel war für die Pinguine nur noch Schadensbegrenzung möglich. Die gelang dank Torwart Treutle ziemlich gut, der nur gegen den Schuss von Dupuis machtlos war (45.). Einige Versuche, noch wenigstens den Ehrentreffer zu erzielen, endeten beim sicheren Torwart Jenike. Die "Party-Pinguine" hatten sich schon früh mit der Niederlage abgefunden und sorgten in ihrem Block mit einer Polonaise für Applaus im Stadion.

(RP)
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