Krefeld Pinguine Investor Save's AG bleibt an Bord

Krefeld · Auch wenn sich Sergey Saveljev aus gesundheitlichen und privaten Gründen vom aktiven Geschäft zurückziehen wird, bleibt der DEL-Standort Krefeld erhalten. Das Spiel am Freitag in Ingolstadt wurde am Donnerstagabend abgesagt.

 Am vergangenen Freitag mussten sich die Pinguine im Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt mit 1:6 geschlagen geben.

Am vergangenen Freitag mussten sich die Pinguine im Heimspiel gegen den ERC Ingolstadt mit 1:6 geschlagen geben.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Nachricht, dass Sergey Saveljev über einen Abschied bei den Pinguinen nachdenkt, sorgte bei den KEV-Fans für Angst und Schrecken. Doch Sorge um die Zukunft des DEL-Standortes Krefeld besteht wohl nicht. Jedenfalls meldete sich der 26-jährige Lette am Donnerstag nochmal zu Wort: „Es geht alleine um gesundheitliche und private Gründe. Die Save´s AG bleibt an Bord, es sei denn, jemand will die GmbH übernehmen. Aber das sehe ich derzeit nicht. Bis zum Saisonende wird alles so weiterlaufen wie bisher. Und wenn ich mich aus irgendeinem Grund nach der Saison nicht zurückziehen kann, dann bleibe ich an Bord.“

Am Mittwoch hatte er sich einer kleinen OP unterziehen müssen. Der ältere seiner beiden Söhne kommt in die Schule. Daher wird er mit seiner Familie in die Schweiz ziehen. Den Geschäftsführer-Posten will er dann neu besetzen. Er habe am Donnerstag auch die Mannschaft beruhigt, denn ein Mitarbeiter der Geschäftsstelle soll die Spieler informiert haben, dass sie kein Geld erwarten können, weil der Klub zahlungsunfähig sei. Darauf hätten einige Spieler schon Kontakt mit ihren Beratern aufgenommen. „Jemand hat die Spieler falsch informiert. Alles ist gut. Die Gehälter sind bezahlt worden. Für die neue Saison kann ich sagen, dass wir weitere Verträge verlängern werden. Krefeld ist ein großes Projekt. Ich werde nie von einem Tag auf den anderen sagen, hier ist Schluss. Eishockey in Krefeld wächst“, sagte Saveljev.

Bis am frühen Abend war klar, dass die Pinguine am Freitag zu ihrem letzten Spiel vor der Olympia-Pause in Ingolstadt (19.30 Uhr) trotz einiger Corona-Fälle im Team antreten müssen. Wie bei vielen anderen Teams in der Liga auch, hat das Corona-Virus bei den Pinguinen zugeschlagen und ließ auch keinen Trainingsbetrieb in dieser Woche zu. Wie der Klub am Mittwoch bekannt gab, fallen mit Tom-Eric Bappert, Robert Sabolic, Jeremy Bracco und Eduard Lewandowski gleich vier Spieler wegen einer Corona-Infektion aus. Dazu soll sich auch Verteidiger Maxi Gläßl in Quarantäne befinden. Weil auch die Verletztenliste mit Patrik Hersley, Alexander Bergström, Dominik Tiffels, Mirko Sacher und jetzt auch Philipp Mass sehr lang ist, war fraglich, ob die Mannschaft in Ingolstadt spielen kann. Pressesprecher Mark Thiel sagte am Donnerstag im Gespräch mit der RP: „Uns stehen derzeit zehn Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung. Ob Stürmer Anton Berlyov nach seiner Verletzung wieder mitspielen kann, entscheidet sich erst am Freitag.“

 Wegen der vielen Ausfälle in der Abwehr stand fest, dass die Pinguine mit nur zwei gelernten Verteidigern nach Ingolstadt reisen werden. Das waren Jesper Jensen-Aabo und Arturs Kulda. Beide wollten aber nicht mit an die Donau fahren. Die Angst, sich im Bus bei möglichen infizierten Spielern anzustecken und dadurch die Olympia-Teilnahme zu gefährden, war groß. Den möglichen Einsatz von Abwehrspielern aus dem Oberligateam des KEV einzusetzen, erteilte Cheftrainer Igor Zakharkin am Mittwoch eine klare Absage: „Da funktioniere ich Stürmer aus unserem Kader um, die sind stärker wie Spieler aus der Oberliga“. Auf die Frage, ob er Luca Hauf mit in den Kader nimmt, antwortete der Russe: „Nein, er spielt keine Rolle.“

Saveljev erklärte, das Krefelder Gesundheitsamt habe dem Klub empfohlen, die Kontakte innerhalb der Mannschaft wegen sieben vom Virus betroffenen Spieler einzuschränken und auf Trainings-und Spielbetrieb zu verzichten. Warum zunächst keine Quarantäne angeordnet wurde, bleibt ein Rätsel. In Bietigheim hatte das Gesundheitsamt bei drei Corona-Fällen eine Quarantäne des gesamten Teams angeordnet. Eine Empfehlung ist für die DEL aber kein Verbot. Am späten Abend sprach sich das Gesundheitsamt dann doch für ein Verbot aus. Aufgrund des entsprechenden Schreibens sagte die DEL-Ligenleitung das Spiel ab.

Wenn hätte gespielt werden müssen, hätten sich die Pinguine mit einem Häuflein der Aufrechten Ingolstadt gegenüber stellen müssen. Die Panther können aktuell bis auf den gesperrten Stürmer Chris Bourque auf den kompletten Kader zurückgreifen. Besonders motiviert war Ex-Pinguine Daniel Pietta, der für Olympia nominiert ist und zum ersten Mal nach seiner Corona-Infektion wieder mitspielen wollte.

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