Saisonaus für den Top-Scorer der Pinguine Daniel Piettas Trauerspiel 4.0

Krefeld · Der Stürmer der Pinguine wartet seit seiner Unterschrift unter dem Zehnjahresvertrag zum vierten Mal in Folge auf die Play-off-Teilnahme. Der 32-Jährige zählt auch in dieser Saison in der DEL wieder zu den besten deutschen Spielern.

 Krefelds Top-Scorer Daniel Pietta.

Krefelds Top-Scorer Daniel Pietta.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Wenn ein Spieler der Pinguine das erneute Saisonende nach der DEL-Hauptrunde nicht verdient hat, dann Daniel Pietta. Wenn das Urgestein des Krefelder Eishockeys auch noch in Düsseldorf und gegen Augsburg auf dem Eis steht, war er in allen 52 Punktspielen dabei. Wie wichtig und wertvoll er dabei war, zeigte das Spiel am Freitag in Bremerhaven, wo er nach seiner Verletzung zusehen musste und dann in diesem wichtigen Duell schmerzlich vermisst wurde. Am Rosenmontag kann der 32-jährige Stürmer auf eine starke Saison zurückblicken. Kaufen kann er sich dafür nicht viel. Die Teilnahme an der WM in der Slowakei dürfte ihm als Trostpflaster sicher sein. Auf die Play-offs muss er jetzt schon zum vierten Mal in Folge verzichten. Dabei war ihm im Januar 2015 die Unterschrift unter einem Zehnjahresvertrag von den Verantwortlichen der GmbH mit der Aussage schmackhaft gemacht worden, man wolle um ihn eine Mannschaft aufbauen, die mal wieder den Titel in die Seidenstadt holen könne.

Insgeheim wird Daniel Pietta diese Unterschrift vielleicht schon mal bereut haben. Auf dem Eis ist davon allerdings nichts zu sehen, obwohl er manchmal durch seine Mimik und seine Gestik diesen Eindruck erweckt. Das hat dann was mit Frust oder Selbstkritik zu tun. Man fragt sich, woraus er Jahr für Jahr die Motivation und die Kraft schöpft, obwohl er schon während der Vorbereitung ahnen kann, dass es höchstens für einen Platz in den Pre-Play-offs reicht. Ganz einfach, aus seinem Ehrgeiz, seiner Leidenschaft für den Sport und mit seinem schwarz-gelben Herzblut. Er lebt das Motto „einmal Krefelder, immer Krefelder“ vor.

Nachdem am Sonntag nach der Niederlage sein persönliches Trauerspiel 4.0 feststand, zog er im Gespräch mit unserer Zeitung ein Fazit: „Über die Saison gesehen haben wir zu viele Punkte liegen gelassen. Obwohl wir geführt haben, wurden die Spiele am Schluss noch abgegeben. Wie so oft in den vergangenen Jahren haben wir durch Individuelle Fehler Gegentore kassiert. Dass wir die Play-offs nicht erreicht haben, haben wir uns selbst zuzuschreiben. Im Dezember und Januar haben wir zu viele Spiele verloren und damit den Vorsprung auf Nürnberg und Berlin verspielt.“ Das alleine sind für ihn nicht die Gründe: „Man muss halt auch sehen, dass wir eine junge Mannschaft haben, da spielt sich viel im Kopf ab. Wenn man am Ende acht Spiele in Folge verliert, ist das auch eine Kopfsache. Wenn man nur eine Reihe hat, die regelmäßig Tore schießt, wird es schwer in die Play-offs zukommen. Die Gegner können sich dann gut darauf einstellen. Als Jordan Caron noch bei uns war, hatten wir wenigstens anderthalb Reihen, die Tore schießen. Der Weggang von Jordan ist für mich aber nicht der ausschlaggebende Punkt, dass wir die Play-offs verpasst haben. Wenn man nicht ganz so viel Qualität hat, muss man aber im Kopf stabil sein. Man muss natürlich auch berücksichtigen, dass wir vom Budget her in der Liga auch nur auf Platz 13 oder 14 sind.“

Ob sich daran in der kommenden Saison was ändert? Matthias Roos erklärte am Montag, dass die Qualität im Kader durchaus vorhanden sei, vor allem in der Spitze, vielleicht in der Tiefe nicht ganz, um Platz zehn zu erreichen: „Wir waren Mental nicht stark genug, das war unser größtes Problem.“ Auf Nachfrage der RP zu einer möglichen Verpflichtung von Laurin Braun (Ingolstadt) und Kai Hospelt (Köln) oder eines finnischen Torhüters, bei dem es sich um Jussi Rynnäs von Meister Kärpät Oulu handeln soll, sagte der Sportdirektor: „Laurin Braun kenne ich natürlich, aber dazu werde ich im Augenblick nichts sagen. In Sachen Torwart wird viel spekuliert, an diesen Spekulationen beteilige ich mich nicht. In Köln laufen viele Spielerverträge aus, die nicht verlängert werden. Diese Spieler werden Probleme haben, bei anderen Klubs ähnlich gut dotierte Arbeitspapiere zu bekommen.“

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