Krefeld genießt Respekt und Anerkennung Ehrhoff lobt die „neuen“ Pinguine

Krefeld · Christian Ehrhoff saß beim Derby-Sieg der Pinguine in Düsseldorf auf der Tribüne. Der Ex-Profi ist angetan vom Spiel der Krefelder. Auch von anderen Seiten erhalten Trainer Brandon Reid und seine Mannschaft reichlich Anerkennung.

 Philipp Riefers kämpft hinter dem eigenen Tor gegen Jason Bast um die Scheibe.

Philipp Riefers kämpft hinter dem eigenen Tor gegen Jason Bast um die Scheibe.

Foto: ispfd/ISPFD / IPD

Mit Straubing und Krefeld sind derzeit ausgerechnet die beiden Kellerkinder der Vorsaison im deutschen Eishockey in aller Munde und gelten zweifelsohne gemeinsam mit Augsburg als Überraschungsteams der 25. DEL-Saison. Von Eintagsfliegen kann nach elf Spielen der Tigers und zehn Duellen der Pinguine sicher nicht mehr gesprochen werden. Während die Niederbayern aufgrund ihrer klangvollen Namen unter den 15 Neuzugängen schon im Vorfeld von einigen Experten als Play-off-Kandidat gehandelt wurden, eilte den Pinguinen während der Vorbereitung der Ruf als „No-Name-Truppe“ oder „Wundertüte“ voraus.

Mittlerweile genießen die Schwarz-Gelben für ihre Vorstellungen Respekt und Anerkennung. Und das von höchster Stelle. „Ich war beim Derby in Düsseldorf. Da haben die Pinguine sehr strukturiert und gut organisiert gespielt. Nur im eigenen Drittel wurden noch zu viele Pucks verloren“, sagte Christian Ehrhoff am vergangenen Wochenende am Rande der Eröffnung seines Fitnesscenters „CE10“ in Moers im Gespräch mit unserer Zeitung.

DEL 18/19: DEG - Pinguine: die Bilder des Spiels
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DEG - Pinguine: die Bilder des Spiels

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Foto: Birgit Häfner

Nach dem Heimspiel am Freitag fand auch Berlins Trainer Clément Jodoin, übrigens der älteste Coach (66) der Liga und mit NHL-Erfahrung, anerkennende Worte für die Krefelder und deren jüngsten Trainer der Liga Brandon Reid: „Die Pinguine in dieser Saison sind nicht mehr die Pinguine aus der Vorsaison. Das ist ein ganz anderes Team, das sehr gut strukturiert und organisiert ist. Das habe ich schon bei der Vorbereitung auf dieses Spiel gesehen.“

Oliver Mebus absolviert Reha in Krefeld

Einer der weiß, wie sehr sich das Gesicht der Pinguine verändert hat, ist Oliver Mebus. Der ehemalige Verteidiger der Krefelder, jetzt in Diensten der Nürnberg Ice Tigers, war in den vergangenen zwei Wochen in Krefeld um Teile seiner Reha im Fitness-Studio von Jörg Bednarzik und beim Krankengymnasten Jos Beulen zu absolvieren. Der Hüne mit dem längsten Schläger der Liga, hatte sich bereits im April bei einem Testspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark eine schwere Fußverletzung zugezogen, die aber erst Ende August genau diagnostiziert wurde. Er musste bei einem Spezialisten in Regensburg operiert werden. Mebus nutzte seinen Aufenthalt in Krefeld zum Besuch des Spiels gegen Berlin. Am Sonntag machte er sich dann mit dem RP-Reporter auf den Weg nach Nürnberg und war am Nachmittag Augenzeuge des Sieges seiner ehemaligen Kollegen gegen seinen neuen Arbeitgeber.

„In beiden Spielen haben mich die neuen Pinguine kämpferisch überzeugt. Freitag war es aber ein zerfahrenes Spiel. Insgesamt waren es aber strukturierte und disziplinierte Vorstellungen der Pinguine. Am Sonntag in Nürnberg hat man sich 40 Minuten schwer getan, im letzten Drittel aber eine tolle Aufholjagd gestartet, die dann zum Erfolg geführt hat. Insgesamt sah das Spiel der Pinguine sehr ordentlich aus. Ich glaube, dass es für Krefeld über Umwege in die Play-offs gehen kann, wenn man in der Saison wirklich jeden Punkt mitnimmt, den man kriegen kann. Die Tiefe im Kader und dass konsequent mit vier Reihen gespielt wird, kann neben der Top-Reihe ein entscheidender Vorteil der Pinguine sein“, sagte Mebus.

Noch zählen Krefeld, Straubing und Augsburg zu den Top-Sechs-Klubs der Liga. Im Laufe der noch langen Saison wird sich das sicher ändern. „Viele Klubs sind im Umbruch, andere haben großes Verletzungspech“, sagte Daniel Pietta kürzlich. Aber er ist davon überzeugt, dass die Pinguine weiter auf einem sehr guten Weg sind. Wenn es in einer Phase mal nicht so gut laufen sollte, wird sich zeigen, wie Trainer und Mannschaft damit umgehen können. Dann wird auch der gute Charakter der Spieler auf die Probe gestellt.

(hgs)
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