Halbzeit während der Vorbereitung Brandon Reid erkennt Fortschritte von Spiel zu Spiel
Krefeld · Pinguine-Coach Brandon Reid zeigt, sich nach der Hälfte der Testspiele zufrieden, hat aber auch noch Kritikpunkte. Er fordert mehr Kommunikation auf dem Eis. Hodgman und Bruggisser trainieren wieder, Lagace kommt noch nicht in Fahrt.
Die Krefeld Pinguine haben mit dem Spiel gegen die Dresdener Eislöwen die Hälfte ihrer geplanten Vorbereitungsspiele absolviert. Vor dem Start in die neue Saison in der Deutschen Eishockeyliga bei den Straubing Tigers stehen noch drei weitere Partien auf dem Programm. Die drei ersten Testspiele, bei denen es gegen zwei Teams aus der DEL 2 und gegen eine Mannschaft aus der ersten tschechischen Liga ging, sind unterschiedlich zu bewerten. Das Heimspiel gegen den Kooperationspartner Löwen Frankfurt (2:3 n.P.) ist als Muster ohne Wert zu sehen, weil die Gäste aus der Main-Metropole bereits drei Spiele absolviert hatten und die Pinguine ohne ihre sogenannte erste Reihe antraten.
Beim Vierer-Turnier in Dresden zeigte die Mannschaft in beiden Spielen viel Moral und enormen Kampfgeist. Auch spielerisch waren gute Ansätze zu erkennen. So zeigte sich dann auch Cheftrainer Brandon Reid kurz nach der Pokalübergabe im Gespräch mit der RP zufrieden: „Wir haben uns von Spiel zu Spiel verbessert, das zeigt mir, dass wir auf einen guten Weg sind.“ Ein Sonderlob hatte er noch für seinen jungen Torhüter Ennio Albrecht und für seine Offensivabteilung parat: „Ennio hat für sein erstes Spiel bei uns sehr gut gehalten und uns in einigen Phasen vor Gegentoren bewahrt. Unsere Offensive war auch schon sehr gut.“
Einige Dinge haben dem Übungsleiter aber auch nicht gefallen: „Das erste Drittel gegen Dresden war schlecht. Unsere Topspieler haben das Spiel nicht in die Hand genommen und wir sind viel zu wenig gelaufen. Die Kommunikation auf dem Eis hat auch nicht funktioniert. Ab dem 2. Drittel haben wir dann schneller und aggressiver gespielt und unsere Beine mehr bewegt. Mit der Leistung von zwei oder drei Spielern bin ich aber noch nicht zufrieden.“ Wen er damit meinte, blieb sein Geheimnis.
Durchaus möglich, dass es sich dabei unter anderem um Jakob Lagace handelt. Der Neuzugang konnte in den ersten drei Spielen, abgesehen von seinem gegen Frankfurt sehenswert verwandelten Penalty, noch keine Duftmarke setzen. Mit Grant Besse agierte ein anderer Neuzugang sehr emsig, wenn ihm auch noch ein Treffer versagt blieb. Jeremy Welsh, der aus Wolfsburg in die Seidenstadt gewechselt war, traf gegen Dresden zweimal. Torhüter Jussi Rynnäs hielt gegen Frankfurt und Litvinov sehr solide.
Über Verteidiger Mark Cundari ist noch kein Urteil möglich, weil er beim Turnier in Dresden schon nach zehn Minuten verletzt passen musste. Über Justin Hodgman kann man auch noch nichts sagen. Der Angreifer, der mit vielen Vorschusslorbeeren nach Krefeld kam, konnte genau wie Verteidiger Phillip Bruggisser in Dresden nicht mitspielen. Hodgman war erkrankt, sollte aber am gestrigen Montag wieder, wie auch Bruggisser, ins Eistraining zurückkehren. „Pierre und ich gehen am Montag mit Justin und Phillip aufs Eis, die anderen Spieler haben frei“, sagte Reid am Sonntag vor der Rückfahrt nach Krefeld.
Ein anderer Neuzugang ist schon richtig gut bei den Pinguinen angekommen. Stürmer Laurin Braun, der nach einem zweijährigen Gastspiel in Ingolstadt an den Niederrhein gekommen ist, machte mit drei Torbeteiligungen und mit einem Treffer beim Turnier auf sich aufmerksam: „Ich glaube, wir haben die Vorgaben des Trainers gut umgesetzt und steigern uns von Spiel zu Spiel. Ich hoffe, dass es so weitergeht. Wo wir wirklich stehen, das werden wir sehen, wenn wir in Holland gegen Ligakonkurrenten spielen. Einstellung und Willen müssen immer stimmen. Wir haben vier starke Reihen und ich bin froh, mit einem so erfahren Spieler wie Kai (Hospelt anm. d. R.) zu spielen. Der Trainer lässt mich viel spielen und spricht viel mit mir, das gibt mir Selbstvertrauen.“