Jahresfinale in Krefeld Blank fordert mehr Zweikampfstärke
Krefeld · Der Chefcoach der Pinguine vermisst auf dem Eis die physische Stärke seiner Spieler. Zum Jahresfinale in der Yayla-Arena sind am Mittwoch die Kassel Huskies zu Gast. Ob Belov oder Bittner im Tor steht, entscheidet sich am Spieltag.
Als im Sommer der DEL2-Spielplan veröffentlicht wurde, war die Vorfreude auf das letzte Heimspiel der Pinguine bei den KEV-Fans bestimmt besonders groß. Denn am Mittwoch sind ab 19.30 Uhr die Kassel Huskies zum Jahresfinale in der Yayla-Arena zu Gast. Die Vorfreude auf das Duell gegen den souveränen Tabellenführer aus Nordhessen ist trotz der zuletzt enttäuschenden Auftritten der Schwarz-Gelben immer noch groß. Beim ersten Gastspiel füllten 4821 Zuschauer die Ränge, was bisher Saisonrekord bedeutet. Jetzt sind bereits 4000 Karten verkauft.
Beim ersten Auseinandertreffen mit den Huskies kassierten die Pinguine am 2. Oktober mit 2:4 ihre erste Saisonniederlage. Schon da wurde deutlich, dass an den Huskies in Sachen Aufstieg kein Weg vorbeiführen wird. Ex-Trainer Leif Strömberg entschuldigte sich zwar hinterher, sein Team nicht ausreichend auf den Gegner vorbereitet zu haben, aber daran lag die Niederlage nicht.
Boris Blank wird sein Team schon ausführlich auf Kassel vorbereiten: „Die Huskies werden hart rauskommen und früh forechecken. Wir müssen von Anfang an bereit sein, die Beine bewegen, einfach spielen und gute Entscheidungen treffen. Und wenn es brennt, einfach den Puck über die Bande in die neutrale Zone rausspielen.“ Nicht nur das vermisste er am 2. Weihnachtstag in Selb: „Wir waren am Schläger nicht stark genug und zu hektisch. Es gab auch zu viele ungenaue Pässe.“ Aber noch mehr vermisste er die notwendige Zweikampfstärke: „Spiele gewinnt man nur, wenn man Zweikämpfe gewinnt. Das haben wir leider nicht umsetzen können. Daran werden wir arbeiten. Leider haben wir derzeit aufgrund der vielen Spiele innerhalb von zwei Tagen im Training keine Gelegenheit dazu.“ Zum mangelnden Spielaufbau sagte er: „In Selb war es auf der kleinen Eisfläche nicht leicht für uns. Wenn wir im Puckbesitz waren, standen die Selber schnell mit fünf Leuten im eigenen Drittel. Da mussten wir die Scheibe tief spielen. Dann muss man aber auch mehr den Körper einsetzen. Das habe ich vermisst.“
Überrascht ist Blank vom Niveau der DEL2: „Ich habe jetzt vier Spiele gesehen. Das Tempo ist sehr gut. Im Vergleich zur DEL geht es etwas unstrukturierter zu. Aber kämpfen können alle. Man darf die Liga als Ex-DEL-Spieler nicht auf die leichte Schulter nehmen. Aber das wissen die Jungs. Ihre Einstellung und die Bereitschaft ist da, das spüre ich.“
Nach der Rückkehr aus Selb am Dienstag um 6.30 Uhr traf sich das Team am Nachmittag zum Training. Blank geht davon aus, dass der Kader für das Kassel-Spiel unverändert bleibt. Ob Sergei Belov oder Matthias Bittner im Tor steht, wusste er vor dem Training im RP-Gespräch noch nicht: „Ich muss mit Sergei sprechen, wie er sich fühlt.“ Seine Nummer 1 wirkte in Selb nicht so sicher wie in den vergangenen Spielen. Vielleicht sind die Einsätze innerhalb von zwei Tagen zu viel für ihn. Hendrik Hane von der DEG ist noch verletzt.
Kapitän Alexander Weiß sparte am Dienstag nicht mit Selbstkritik: „Wir haben nicht das gespielt, was Boris uns vorgegeben hat. Wie schon in den Spielen davor war auch die Chancenauswertung nicht gut. Vier Gegentore sind auch in einem Auswärtsspiel zu viel.“ Mit Blick auf das Duell gegen Kassel sagte er: „Es ist gut, dass wir heute die Beine freibekommen und ein gutes Training absolvieren. Ich denke, mit Kassel kommt zurzeit die beste Mannschaft der Liga zu uns. Unser Anspruch ist immer noch, da oben mitzuspielen. Da müssen wir auch solche Spiele zu Hause gewinnen. Ich glaube, es wird ein sehr interessantes Spiel und hoffentlich mit dem glücklichen Ende für uns.“