Pinguine Sonntag in Köln zu Gast Ankert erwartet ein umkämpftes Derby

Krefeld · 350 KEV-Fans fahren Sonntag mit dem Samba-Schiff zum Auswärtsspiel der Pinguine in Köln.

 Torsten Ankert.

Torsten Ankert.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Einen Verlierer hatte das Spiel zwischen Krefeld und Nürnberg am Donnerstagabend in der Yayla-Arena wirklich nicht verdient. Beide Teams boten den Zuschauern ein abwechslungsreiches und spannendes Duell auf sehr gutem Niveau mit vielen Torchancen. Aus Sicht der Pinguine passte die 4:5-Niederlage so gar nicht zu der aktuell bedrohlichen Lage für den DEL-Standort. Die KEV-Fans bewiesen auf den Rängen mit vorbildlicher Unterstützung sowie die Mannschaft auf dem Eis mit Leidenschaft, Laufbereitschaft und Spielwitz, dass Krefeld in dieser Liga bleiben muss. „Diese Niederlage ist ärgerlich und tut sehr weh“, sagte Matthias Roos am Freitag, der so sehr auf den dritten Heimsieg in Folge gehofft hatte. Die Chance dazu war groß. Trainer Brandon Reid würdigte nach dem Spiel die Effektivität der vier Sturmreihen. Die Ursachen für die fünf Gegentore verteilten sich auf das ganze Team. Die Paradereihe um Center Daniel Pietta stand bei drei Gegentoren auf dem Eis und kassierte kurz vor dem Ende durch Vinny Saponari eine Strafe. Die konnte man, musste man aber nicht aussprechen. Denn zuvor gab es ähnliche Szenen, in denen der Pfiff der Hauptschiedsrichter ausgeblieben war. Dazu gesellten sich individuelle Fehler in der eigenen Zone. Besonders die Gegentreffer kurz vor Ende des ersten und zweiten Drittels dürfen nicht passieren. Auch das Fehlen von Verteidiger Mark Cundari war sicherlich ein Faktor.

Insgesamt gibt die Leistung Anlass zur Hoffnung, dass am Sonntag im Derby bei den Kölner Haien etwas Zählbares herausspringen kann. „Wir müssen nicht viel verändern. Die Fehler, die wir gegen Nürnberg gemacht haben, müssen wir aber abstellen. Wir müssen die richtigen Schlüsse aus dem Spiel ziehen und die beiden Tage gut zur Vorbereitung nutzen. Der zusätzliche freie Tag kann ein Faktor sein. Das heißt aber nicht, dass wir deshalb das Spiel gewinnen. Wir werden mit viel Selbstvertrauen ins Spiel gehen“, sagte Kai Hospelt, der am Sonntag zum ersten Mal im Trikot der Pinguine in Köln auflaufen wird. 2002 gab er bei den Haien sein DEL-Debüt und blieb dort bis 2008. Nach Gastspielen in Wolfsburg und Mannheim kehrte er 2016 zu seinem Stammverein zurück.

Auch für Torsten Ankert ist jedes Spiel in Köln, wo er elf Spielzeiten das Haie-Trikot trug, etwas Besonderes: „Ich erwarte ein umkämpftes Derby. Köln ist ja nicht weit weg in der Tabelle. Wir müssen 60 Minuten unser bestes Eishockey spielen und dürfen den Haien durch unsere Fehler keine Chancen geben“, sagte der Kapitän nach dem Spiel gegen die Ice Tigers. Er bedauert zwar, dass seine Familie nicht im Stadion sein kann, freut sich aber trotzdem auf das Spiel: „Es werden viele Freunde da sein. Wir wollen die drei Punkte dann zusammen mit den Fans mit dem Schiff nach Krefeld bringen.“ 350 KEV-Fans reisen mit dem Samba-Schiff nach Köln und hoffen, dass durch einen Sieg auf der Rückfahrt mit der Mannschaft gute Stimmung garantiert ist.

Von den Haien saßen beim Spiel gegen Nürnberg Manager Mark Mahon und Co-Trainer Thomas Brandl als Spione auf der Tribüne. Denn das Duo weiß, wie schwer es die Kölner zuletzt in den Heimspielen gegen Krefeld hatten. Drei der jüngsten fünf Duelle gewannen die Pinguine. Verzichten müssen die Kölner weiter auf Stammtorwart Gustaf Wesslau, der aber von Hannibal Weitzmann sehr gut vertreten wurde, und Verteidiger Moritz Müller.

Natürlich wurde Donnerstag am Rande des Spiel über das Ergebnis der Gesellschafter-Versammlung vom Dienstag diskutiert und spekuliert. Nach dem Motto, nichts genaues weiß man, schossen zwangsläufig die Gerüchte ins Kraut. Nennenswert ist lediglich, dass sich Matthias Roos und Unternehmer Gerald Wagener vor dem ersten Bully trafen. Roos ist seit Dienstag mit dem Anwalt von Mikhail Ponomarev im Austausch. Auf die Frage, ob sich eine Lösung abzeichnet, antwortete er: „Wir nähern uns an.“

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