Stürmer der Krefeld Pinguine Grygiel macht die 900 voll

Krefeld · Adrian Grygiel hat sein 900. Spiel in der Deutschen Eishockey Liga gemacht. Schluss soll noch lange nicht sein. Denn die Pinguine machen ihm Spaß.

 Adrian Grygiel (re.) stand am Sonntag in Nürnberg zum 900. Mal in der Deutschen Eishockey-Liga auf dem Eis.

Adrian Grygiel (re.) stand am Sonntag in Nürnberg zum 900. Mal in der Deutschen Eishockey-Liga auf dem Eis.

Foto: lammertz/thomas Lammertz

Eigentlich hatte sich Adrian Grygiel in der vergangenen Woche besonders auf das Heimspiel gegen die Eisbären Berlin gefreut. Denn der letzte noch aktive Meister-Pinguin von 2003 stand vor seinem 900. Spiel in der Deutschen Eishockey-Liga. Und so ein Jubiläum feiert man natürlich gerne auf eigenem Eis. Doch stattdessen musste er das Spiel gemeinsam mit Travis Ewanyk als überzähliger Spieler von der Tribüne aus verfolgen. Am Sonntag in Nürnberg, wo der 35-jährige Stürmer sechs Spielzeiten das Trikot der Ice Tigers trug, stand er dann zum 900. Mal auf DEL-Eis und freute sich hinterher, dass diese stolze Zahl mit einem Sieg gekrönt wurde: „Wir gewinnen in dieser Saison Spiele, die wir im vergangenen Jahr noch verloren hätten. Auch wenn wir in Rückstand geraten, können wir immer noch zurückkommen. Unser Team hat einen guten Charakter. Allerdings sollten wir mal schauen, dass wir nicht immer in Rückstand geraten, denn das kann dann auch mal schiefgehen. So wie wir im Augenblick punkten, kann es weitergehen, dann können wir in dieser Saison einiges erreichen. 900 Spiele in der DEL sind etwas ganz Besonderes. Ich hoffe, dass noch viele dazu kommen.“

In dieser Saison sollen auch wieder Play-off-Spiele dazu kommen. Alleine die nackten Zahlen sprechen mit 18 Punkten aus zehn Spielen und Platz sechs deutlich dafür. Viele KEV-Fans träumen schon von einem Krefelder Wintermärchen, das vielleicht sogar erst im Frühjahr enden wird. Sportdirektor Matthias Roos schätzt die Lage da schon realistischer ein: „Das ist nur eine schöne Momentaufnahme. Das zeigt aber auch, dass wir ausreichend Qualität im Kader haben.“ Er ist davon überzeugt, dass es nicht bei der Momentaufnahme bleibt: „Es ist schön zu sehen, wie eng derzeit die Spiele und die Liga sind, jeder kann jeden schlagen. Straubing, Augsburg und wir haben uns eine gute Ausgangsposition verschafft, die wir auch weiter nutzen wollen. Wir haben aber immer noch ein Problem, unsere Leistung über 60 Minuten abzurufen, daran müssen wir noch arbeiten. Wenn wir an jedem Wochenende drei Punkte holen, bleiben uns alle Möglichkeiten offen. Wir müssen aber künftig von der Strafbank weg bleiben, viele Strafen sind auch unnötig.“

Nicht nur in Krefeld wird derzeit reichlich über die Schiedsrichter-Entscheidungen diskutiert. Dass jetzt viel genauer auf Stockschlagen geachtet wird, ist zum Schutz der Spieler verständlich, besonders wenn es gegen die Hand oder andere Körperteile geht. Allerdings lassen die ganz cleveren Cracks ihr Arbeitsgerät schnell fallen, wenn ein Gegenspieler ihren Stock erwischt. Ein Aufreger auf den Tribünen war am Freitag gegen Berlin der nicht anerkannte Krefelder Treffer. „Weil auf den Videobildern deutlich zu sehen ist, dass Kabanov den Puck nicht mit dem Schläger berührt hat, sondern von seiner Brust ins Tor gefallen ist, hätte der Treffer eigentlich zählen müssen“, sagte Roos.

Daniel Pietta, der in Nürnberg seinen sechsten Saisontreffer erzielte, hatte bei Saisonbeginn erklärt, dass man nach zehn Spielen wisse wo man steht „Wir stehen jetzt gut da. Wir haben aber noch sehr viel Arbeit vor uns und müssen zusehen, dass wir weiter regelmäßig punkten. Wenn wir über 60 Minuten unsere beste Leistung bringen, dann können wir gegen jeden Gegner punkten“, erklärte der Stürmer. Das wird natürlich immer schwerer, weil die Gegner mittlerweile wissen, wo die Stärken der Pinguine liegen. Dem Sturmtrio Caron/Berglund/Costello werden sich jetzt häufiger die besten Verteidiger des Gegners in den Weg stellen. Daher kommt dem Überzahlspiel eine noch wichtigere Bedeutung bei. Eine durchschlagskräftige zweite Formation ist noch nicht vorhanden. In Nürnberg versuchte es Trainer Brandon Reid mit James Bettauer und Phillip Riefers an der blauen Linie und dem Trio Kabanov/Pietta/Schymainski. Da war zu sehen, dass dieses Quintett nicht eingespielt ist.

Mit Ausfällen ist nach dem Wochenende nicht zu rechnen. Roos geht davon aus, dass Verteidiger Patrick Seifert am Freitag im Auswärtsspiel in Augsburg sein Comeback feiern könnte.

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