13. Pleite in Folge gegen Bremerhaven Schwarze Serie der Pinguine hält

Krefeld · Die Krefeld Pinguine verlieren gegen Bremerhaven zum 13. Mal in Folge – diesmal nach erschreckend schwacher Leistung mit 2:3. Damit tendieren die Chancen nach der Hinrunde auf den angestrebten zehnten Platz gen Null.

 Die Gäste aus Bremerhaven freuen sich über den Führungstreffer.

Die Gäste aus Bremerhaven freuen sich über den Führungstreffer.

Foto: Ja/Jochmann, Dirk (dj)

Wie aussagekräftig ist eine Serie im Sport? Das ist eine heiß diskutierte, aber nur schwer zu beantwortende Frage. Zum einen ist es für eine erfolgreiche Mannschaft vorteilhaft, denn ihr Selbstbewusstsein ist entsprechend ausgeprägt. Im umgekehrte Fall ist es bei einer Mannschaft, die einen Negativlauf hat, eher gering. Hans Zach, ehemaliger Bundes- und Meistertrainer, hat es in beide Richtungen auf einen kurzen Nnner gebracht: „Je länger ein Serie dauert, desto wahrscheinlicher ist, dass sie bald endet.“

Das war der berühmte Strohhalm Hoffnung, an den sich die Krefeld Pinguine vor dem Treffen mit Pinguins Bremerhaven klammern konnten. Die Gastgeber hatten in den 13 Begegnungen beider Mannschaften in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zwar die erste im Jahr 2016 an der Nordsee gewonnen, doch dann zwölf Niederlagen in Folge kassiert.

Und das Ende dieser schwarzen Serie war dringend notwendig. Denn während die Gäste mit einem Sieg von Rang neun auf fünf vorrücken konnten, hätte eine weitere Niederlage die Chancen der Krefeld auf ein Erreichen von Platz zehn, der die Voraussetzung für die Teilnahme an den Pre-Play-offs ist, nahe Null sinken lassen.

Das enttäuschende Abschneiden in der Hinrunde war aber sicherlich nur ein Grund für die schwache Zuschauerresonanz. Kamen zum ersten Gastspiel der Bremerhavener, das 1:2 verloren ging, Ende September noch 4.356 Fans in die Yayla-Arena und kamen damit annähernd an den bisherigen Zuschauerschnitt der Pinguine von 4.748 Besucher, so waren es gestern Abend nur 3.076 – Minuskulisse in dieser Saison. Da klang das „Youl’ll never walk alone“ der treuen Fans etwas dünn. Weitere Gründe für die dürftige Kulisse waren sicherlich der ungewohnte Mittwoch, der als Spieltermin notwendig geworden war, weil am Freitag der Comedian Mario Barth in der Arena seinen Auftritt hat, zu dem er die Mannschaft, die dann spielfrei ist, eingeladen hat.

Die erste Überraschung hatte es bereits vor dem Spiel gegeben. Bei Vincent Saponari und Mark Cundari, deren Einsatz als unwahrscheinlich galt, hatte es über Nacht eine Blitzheilung gegeben, so dass sie auf dem Eis standen. In den Kader war Arturs Kruminsch zurück gekehrt, weil Kai Hospelt mit einem Fußbruch ausfällt. So konnte Trainer Brandon Reid eine nahezu unveränderte Formation gegenüber der 1:2-Niederlage am Sonntag in Wolfsburg aufbieten.

Die Gäste zeigten von Beginn an, dass sie die Serie gegen ihren Lieblingsgegner fortsetzen wollten. Sie hatten die Abwehr der Krefelder als Schwachpunkt ausgemacht, was die Statistik stützt: Kein DEL-Team hat mehr Gegentore kassiert als die Krefelder Schießbude. Doch den frühen Rückstand steckten die Gastgeber gut weg und nutzten ein Überzahlspiel postwendend zum Ausgleich durch Topscorer Chad Costello, für den es der 13. Saisontreffer war.

Im Mittelabschnitt erwischten die Gäste abermals den besseren Start und gingen, als Daniel Pietta auf der Strafbank saß, erneut in Führung. Den erneuten Nackenschlag steckten die Krefelder aber nicht mehr so gut weg. Ohne Gegenwehr nahmen sie den dritten Gegentreffer hin, bei dem Cory Quirk, der nicht angegriffen wurde, nur die Kelle hin zu halten brauchte. Das war viel zu einfach – und die Vorentscheidung.

Im Schlussdrittel spielten die Gäste souverän, konzentrierten sich auf die Defensive und verwalteten den Zwei-Tore-Vorsprung. Die Krefelder enttäuschten auf ganzer Linie und durften sich bei Torhüter Jussi Rynnäs bedanken, dass die Niederlage nicht höher ausfiel. Es mangelte aber nicht nur an spielerischem Vermögen, sondern auch an Herz.

Es war ein bitterer Abend für die Schwarz-Gelben. Am Ende sangen die treuen Fans: „Deutscher Meister wird nur der KEV!“ Was in guten Zeiten ein Traum war, ist nun beißender Sarkasmus. Wo der Tiefpunkt nach zwei Spielzeiten als Tabellenletzter doch eigentlich hinter den Pinguinen liegen müsste.

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